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Freitag, 23. April 2021

The Juicy Lucy from Minneapolis


Um eines gleich vorweg zu nehmen, der Name dieses Burgers beruht nicht auf irgendeiner Art von zotigem Infantilismus, sondern aus der Vorliebe der Amerikaner, ihrem Erstaunen gerne durch Reime Ausdruck zu verliehen. Holy Moly, was soviel wie "Heiliger Bimbam!" bedeutet, ist so ein Beispiel und unsere "saftige Lucy" hier ein weiteres. Der Legende nach verlangte nämlich ein Kunde in einem Burgerimbiss namens Matt's Bar in Minneapolis nach etwas Besonderem. Der Burgerbrater kam dann auf die Idee, den Käse nicht auf den Patty zu legen, sondern in diesen hineinzupacken. Beim Biss in das fertige Produkt lief der heiße, geschmolzene Käse hinaus, worauf der Gast schnaufend ausrief: "Wow, that's one juicy Lucy!". Man sieht also, im Schwabenland hätte das Teil jetzt "Heiligs Blechle" gehießen und in Bayern vermutlich "Lujah, sog i!" oder gar: "Jo, lecks mi am Oarsch!". Im Rahmen der Geschlechtergerechtigkeit könnte man den Burger natürlich auch Creamy Craig nennen.


Zunächst toasten wir die Buns. Das können ruhig ganz einfache sein. Selbstgemacht ist zwar immer besser, aber bei einem "Imbißessen" nicht wirklich nötig.



100 Gramm Rinderhackfleisch werden zu einer Kugel geformt und auf ei Stück Butterbrotpapier gelegt.


Dann kommt ein weiteres Papier oben drauf und der Ball wird mit dem Burgerspachtel oder einer Presse flach gedrückt. Der Vorgang wird wiederholt, so dass wir zwei dünne und hoffentlich gleich große Pattys haben.


Einer der Fladen wird nun mit Käse belegt. Normalerweise nimmt man hier American Cheese, also diese Schmelzkäsescheiben, die eigentlich gar kein richtiger Käse sind. Mag ich nicht so, also nehme ich Cheddar.


Andere Fleischscheibe drauf und die Ränder schön verschließen, so dass nichts auslaufen kann.


So sieht das dann aus. Patty von beiden Seiten salzen. Ich pfeffere auch noch ganz gerne.


Unser gefüllter Patty brät oben, die beiden anderen sind für normale "normale" Burger. Ach ja, wir geben auch noch ein paar gehackte Zwiebeln in die Pfanne.


Um zu vermeiden, dass der Wasserdampf des schmelzenden Käses den Patty aufreißt, bohren wir oben ein kleines Loch als Druckventil hinein.


Patty mit ein paar Zwiebeln auf den Bun setzen.


Oberteil drauf und fertig. Wer möchte, packt noch Saucen und Gedöns dazu. 


Braucht man aber eigentlich nicht, denn der Käse ist Sauce genug. Mit Analogkäse mit Schmelzsalz-Zusatz wird das natürlich noch viel flüssiger. Das ist wirklich juicy ohne Ende.


Aber auch ein guter "normaler" Cheeseburger tut es auch. Und wie. Hier ganz stilecht in Butterbrotpapier gewickelt. Ich liebe die USA und ihre einfache, ehrliche Burgerkultur jenseits der großen Ketten und übertrieben Steakhouse-Burgermonster.
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Flashback:










Gestern vor einem Jahr: Himbeertörtchen

4 Kommentare:

  1. Das Anrösten des Brötchens ist genial, die Zeit sollte man sich nehmen (wird leider bei McD sträftlich vernachlässigt. Und Cheddar ist, wie ich auch finde, der perfekte Käse zum Burger. Habe diesen Burger hier mit einem veganen Pattie (von Beyond Meat) zubereitet. Einfach lecker.

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    1. Mit Cheddar ist dann zwar nicht mehr vegan, aber Hauptsache es schmeckt. Aber ich gebe dir in allen Punkten Recht.

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    2. Ich esse nicht streng vegan. Käse-Ersatz oder Ersatz-Käe muss nicht sein – und Käse, auch Cheddar, gibt es bei aldi schon lange ohne Lab-Zusatz. Das nur nebenbei.

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    3. Alles gut. Ich habe damit keine Probleme und sogar auch viele Rezepte auf diesem Blog, die vegetarisch oder gar vegan sind. Ich habe nur schon Restaurants gesehen, die mit diesen veganen Burgerpatties Werbung machen, die dann aber mit Sour Cream und Lachs anbieten. Aber ist auch egal, Hauptsache es schmeckt. ;)

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