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Mittwoch, 8. September 2021

Der Tag, an dem ich sieben Kühlschränke besaß …


Wer hier gelegentlich mitliest, hat vielleicht schon mal am Rande mitbekommnen, dass ich mir den Luxus zweier Küchen leiste. Das bedeutet zwangsläufig, dass ich auch viele Sachen doppelt habe. Kühlschränke habe ich sogar drei - zwei in den jeweiligen Kochbereichen und ein kleiner, den wir immer zum Camping benutzt haben. Nun kennen wir alle Murphys Law und wenn ein Gerät den Geist aufgibt, folgt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit alsbald das nächste. So auch hier. Kühlgerät 1 - nun auch schon dreizehn Jahre alt - ließ sich nicht mehr richtig abtauen und vereiste ständig. Zeitgleich brach aus Nummer 2 (neun Jahre) das letzte Seitenfach aus und der Tiefkühlkompressor verweigerte völlig den Dienst. Klare Sache, da musste schnell Ersatz her.



Der war für die Zweitküche, wo sich im Sommer das Leben weitgehend abspielt, schnell gefunden. Ein schöner großer Doppeltürer, mit der Möglichkeit, die unteren Fächer wahlweise als Tiefkülbereich oder Kühlschrank zu nutzen. 130 Kilogramm schwer, aber auf Rollen - der Aufbau war weitgehend problemlos, wenn man einmal davon absieht, dass wir ihn auf Grund der Türhöhe einmal kippen mussten. 

Für die Küche im ersten Stock entschieden wir uns für ein ähnliches Modell, allerdings Platzgründen geschuldet schmaler. Dummerweise habe ich beim Bestellen nicht aufgepasst und so wurde das Gerät „an die Bordsteinkante“ geliefert. Der Fahrer der Spedition war auch wieder so schnell verschwunden, dass wir über ein Altgerätentsorgung gar nicht reden konnten. Also haben wir das alte, defekte Gerät - ungefähr 80 Kilogramm - vom ersten Stock heruntergetragen und das neue, ebenso schwere nach oben. Im Karton natürlich, weil das einfacher war. Man muss dazu wissen, dass wir eine alte, mühsam aufgearbeitete Holztreppe haben, auf der man schwere Sachen nicht absetzten kann, da sie sonst Macken hinterlassen. Oben ausgepackt dann die Ernüchterung: ein Fuß hinten schief und vorne, direkt im Sichtbereich, eine tiefe Schramme. Das wurde natürlich sofort reklamiert und man versprach, auf der Stelle Ersatz zu schicken. Das verschrammte Gerät würde dann aber eine andere Spedition abholen - allerdings wie bei der Lieferung, ab Bordsteinkante. Also haben wir das demolierte Ding wieder runtergebracht, zu den beiden defekten Altgeräten gestellt und der Neulieferung entgegengesehen. Schlau wie ich bin, hatte ich diesmal allerdings mit Aufstellung und Anschluss gebucht. 

Dann kam das Ersatzgerät, allerdings wurde es wieder nur unten abgestellt, weil a) diese Spedition angeblich aus Versicherungsgründen nichts durch die Wohnung trägt und b) der Fahrer ohnehin alleine war und so gar nichts hätte machen können. Die Diskussion mit dem Verkäufer ist diesbezüglich noch nicht beendet. Wie dem auch sei, haben wir also den nächsten Kühlschrank alleine in den ersten Stock gewuchtet, ausgepackt und einen hysterischen Anfall bekommen. Diesmal war an der Seite eine Falz, so tief wie der Grand Canyon, die darauf schließen lässt, dass da jemand mit dem Gabelstapler nicht richtig umgehen kann. Auch dieser Kühlschrank wurde umgehend reklamiert und wartet ebenfalls auf seine Abholung. Ab Bordsteinkante, allerdings durch eine weitere Spedition.

Der Hausflur voller Kühlschränke. Hat was von Takeshi’s Castle.

Ende vom Lied, ich habe dann denselben Kühlschrank - weil ich ihn schön finde - bei einem lokalen Anbieter gekauft. War zwar etwas teurer, dafür haben die den heute geliefert, hoch getragen und angeschlossen - alles tutto paletti. Die Jungs haben dann sogar - nach einem von der Gattin gekonnt vorgetäuschten Nervenzusammenbruch - den verbeulten Kühlschrank heruntergetragen und einen der alten mitgenommen.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich also:

  • 2 alte kaputte
  • 2 beschädigt gelieferte
  • 1 Campingkühlschrank
  • 1 neuen Doppeltürer
  • 1 neuen Einfachtürer

Das macht summa summarum sieben Kühlschränke. Morgen wird der Rest abgeholt. Ich glaube, ich baue vor dem Haus einen LKW-Parkplatz, damit die Speditionen sich nicht immer gegenseitig im Weg stehen. To be continued (hopefully NOT) ...
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Flashback:

4 Kommentare:

  1. Wow, congratulations.
    Dafür hat unsereiner die Sommerferien....
    Also ich eigentlich nicht mehr so recht;
    ich haue jetzt erstmal ein Jahr auf eigene Kosten aus dem Job ab und dann bin ich Pensionär.
    Aber in meinen letzten ( bezahlten - hihi ) Sommerferien hatte ich gerade nen Wasserschaden.
    Bad und Küche neu gefliest...
    Tja so isses halt immer : Grippe oder so bekomme ich auch grundsätzlich nur in den Herbst- oder Faschingsferien.
    Aber das gute ist, dass dies ein Anlass war, die Küche zu entrümpeln.

    Von wegen Entrümpelung:
    Ich schätze mal, du bist etwas jünger als ich, aber wir sind beide - wie mir scheint - engagierte Lehrer.
    Aber auf eines darfst du dich irgendwann hoffentlich freuen:
    Wenn Ende Gelände ist, und du kannst hemmungslos und voller Freude deine Schulregale ausmisten; hach!
    das ist wahrhaft köstlich.
    Mein Tipp: evaluate, don't hesitate. Alles sichten und schnell raus damit!!! Extremst befreiend, echt.

    Und ich babble gerade um den Quark...

    Als Foodblogger musst du eigentlich nur wissen, dass ich deine Brathähnchen-Variationen genau studiert habe
    und mich schon mordsmäßig darauf freue, meinen eben erstandenen Bio-Gockel zur Einweihung der neuen Küche morgen
    zuzubereiten. Der von dir empfohlene Hähnchenbräter wird dank Amazon Prime ( ja , ich bekenne mich schuldig...)
    morgen geliefert.

    Welche Variante ich wähle ist noch offen, wahrscheinlich wirds ein crossover aus deinen Tipps und nem auch lecker klingenden Rezept von Chili und Ciabatta. mal schauen.
    Als vollstudierter und auch noch praktizierender Ku ( hihi, Besser ) Ex- Kunsterzieher musst du verstehen, dass auch
    in der Küche " Malen nach Zahlen" nicht für mich funktioniert. Insofern sind Rezepte immer nur ne Anregung.

    Beste Grüße aus Karlsruhe, peter eitel


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    1. Viel Freude im wohlverdienten Ruhestand. Mit 51 muss ich wohl noch ein bisschen, aber Materialien entsorge ich bereits im laufenden Betrieb. Den ganzen Uni-Kram habe ich schon vor Ewigkeiten weggeschmissen und jetzt wandert alles, was ich länger als zwei Jahre nicht angefasst habe, gnadenlos in die Tonne.

      Bei deinem Gockel wünsche ich dir gutes Gelingen. Könnte ich auch mal wieder drauf. Bleib gesund.

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  2. So isses! Wenn man das liest, tröstet das über den eigenen Ärger im Leben.
    Klasse geschrieben!!
    You made my day!

    Dorothea

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