In den 50er Jahren des letzten Jahrtausends, als Kochen noch weitgehend als "häusliche Pflicht" und noch nicht als Hobby betrachtet wurde, kam es irgendwie länderübergreifend zeitgleich zu einer Art Wende. Vermutlich lag dies sehr stark an der flächenbrandartigen Verbreitung von TV-Geräten, denn dort wurden ja auch Kochshows gezeigt. Sei es Clemens Wilmenrod in Deutschland oder Julia Childs in den USA, das Rühren in Kochtöpfen wurde langsam zu etwas, das Freude bereiten konnte. Dabei war der Blick irgendwie immer nach Frankreich gerichtet und man versuchte lokale Hausmannskost und traditionelle Gerichte in einem schicken, für die damilge Zeit moderneren Gewand zu präsentieren. Während Childs und Wilmenrod aber nach wie vor eher die weibliche Bevölkerung als Zielgruppe ansprachen, hatte es sich der schedische Spitzenkoch, erfolgreiche Restaurateur und letzlich auch Radio- und Fernsehmoderator Tore Wretman (1916 - 2003) schon früh zum Ziel gemacht, auch Männer für die Küche zu begeistern. Neben dem heute thematisierten "Toast Skagen" verdankt ihm die moderne schwedsche Küchen den Sprung ins 20ste Jahrhundert. Darüber sollten wir glücklich sein.
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Mittwoch, 31. Juli 2024
Dienstag, 30. Juli 2024
Sweden 2024 - The Food
Wenn man schon mal im Land der Seen, Elche und rot-bezopften Powergirlies ist, kommt man nicht umhin, diese kleinen leckeren Fleischällchen zu essen, die man sonst eher aus Möbelhäusern kennt. Die Rede ist von "Köttbullar" (sprich: Schöttbullar) und die dürfen in Schweden auf keiner Feier fehlen. Traditionell mit weißer Sauce, eingekochten Preiselbeeren und Kartofflestampf serviert, habe ich sie auf mehrfachen mit ebenso schwedischen Hasslebackkartoffeln gereicht. Köttbullar kann man hier oben an jeder Ecke tiefgefroren kaufen, ich habe sie aber nach dem bewährerten Rezept selbst gemacht. Die schmecken so gut, dass Ingvar Kamprad damals erst wieder ruhig schlafen konnte, als ich ihm persönlich versicherte, nicht auch noch Wandschränke zu Hause herstellen zu wollen.
Dienstag, 16. Juli 2024
Sweden 2024
Der, wenn ich mal so bescheiden sein darf, mehr als verdiente Sommerurlaub 2024 hat begonnen und wir haben planmäßig am Freitag Nachmittag die Grenze zwischen Dänemark und Schweden passiert. Nach einem Zwischenstopp in Malmö ging es am Samstag dann weiter Richtung Norden.
Montag, 8. Juli 2024
Das nächste Büffet, dieselbe Bagage
Da hätten wir noch die Geburtstagsfeier der Sous-Chefin nachzureichen. Im engen Kreis hatten wir ja bereits die Pizza-Party am eigentlichen Jahrestag. Am Samstag kamen dann die üblichen Verdächtigen aus der nahen Verwandtschaft, um sich bei uns die Wämste prall zu füllen. Das erste Mal ohne die Omas der Jubilarin ist schon seltsam, aber the show must go on und ich bin immer froh, wenn ich Gäste nicht nur satt bekomme, sondern auch ein einhelliges "Das war mal wieder lecker" höre. Das Büffet war diesmal eher ein ausgedehntes Abendbrot, so wie wir es bei meiner Schwiegermutter unzählige Male besonders an Weihnachtstagen serviert bekamen. Deshalb heißt das bei uns auch "Oma Renate-Abendbrot". Zunächst gab es aber Kuchen und da hat die Sous-Chefin die bei uns ja auch die Patisserie leitet im Einsatz.
Sonntag, 7. Juli 2024
Tang Cu Li Ji - Schweinefleisch süß-sauer
Wenn man von chinesischer Küche spricht, gehören süß-saure Gerichte sicher zu denen, die einem zuerst in den Kopf kommen. In Restaurants gibt es sie von lecker bis grausam, wobei letzteres oft überwiegt. Meist bekommt man einen unsäglich süßen tomatigen Zuckersirup in dem eine armselige Erbse, ein Stück Bambus und vielleicht noch eine Karottenscheibe ihr tristes Dasein fristen. Ananas in der Sauce ist auch keine Seltenheit. Schauen wir nach China stellen wir fest, dass Süß-sauer auch dort ein Klassiker ist, besonders mit knusprig ausgebackenem Fleisch. Das Gericht stammt wohl ursprünglich aus Guangdong (Kanton) wo die Ananas-Variante sehr beliebt ist. Das nennt sich dann Gūlū ròu (咕噜肉). In Sichuan bevorzugt mag man es weniger tomatig-fruchtig, sondern setzt auf dunklen Essig und Sojasauce. Das Gericht mit Schweinefleisch heißt dort Táng cù lǐjí (糖醋里脊) Die Küche Sichuans unterscheidet bekanntlich zwischen 26 verschiedenen Geschmacksprofilen. Hier bewegen wir uns im Rahmen des Táng cù wèi (糖醋味), was soviel wie Zucker-Essig-Geschmack bedeutet.
Freitag, 5. Juli 2024
Huhn mit Bambus und Mu-Err - wie man zartes Fleisch wie im Restaurant hinbekommt
Ich habe das ja schon neulich erwähnt: Ich bin der festen Überzeugung, dass in den 80er/90ern das chinesische Essen in Restaurants irgendwie leckerer war. Ich habe hier besonders das Hühnerfleisch als wesentlich kleiner geschnitten und deutlich zarter, ja von fast luftiger Konsistenz in Erinnerung. Ich meine auch, es war eher weiß und nicht mit dunkler Sojasauce durchtränkt. Ich habe hier also einen Vorschlag, wie man das Hühnerfleisch so hinbekommt, wie ich es von früher zu kennen meine und das ganz ohne Zartmach-Pülverchen.
Dienstag, 2. Juli 2024
Pizza-Party
Die Sous-Chefin ist nicht nur seit kurzem eine übermäßig erfolgreiche Absolventin des Abiturs, sondern heute auch Geburttagskind. Zum Jubeltag wünschte man sich Pizza, also habe ich meinen kleinen, aber feinen Pizzaofen entmottet und ein paar belegte Teigfladen nach Wunsch hinter einander weggebacken. Gut, mein uuni3 ist klein, da werden das nur in etwa 26er bis 28er - 230 Gramm pro Teigballen - aber dafür geht es schnell. Gut aufgeheizt ist so eine Pizza in unter zwei MInuten fertig gebacken.Zeit genug also, sich gemütlich ein Exemplar zu teilen, das nächste einzuschieben und weiter zu genießen.
Montag, 1. Juli 2024
The Best of June 2024
Das ging irgendwie schnell. Kaum hat man sich daran gewöhnt, die 2024 ins Datum zu schreiben, ist auch schon wieder Halbzeit. Außerdem zähle ich die Tage zum Urlaub runter - vier muss ich noch und dann ist auch die Regenzeit hoffentlich wieder vorbei. Apropos herunterzählen, es wird auch hier wieder Zeit für unseren Countdown der fünf meist angeklickten neuen Rezeptbeiträge des Vormonats. Legen wir also ohne viel weiteres Geschnacke los. Das war also der Juni: