Wir waren ja neulich bei einem Tagestrip in die Niederlanden indonesisch essen und da hatte ich unter anderem Babi Kecap auf dem Teller. Das war so lecker, dass ich das gleich nachmachen wollte. Eigentlich braucht man dafür Schweinefleisch (Babi) mit hohem Fettanteil, wie zum Beispiel Bauch, aber damit brauchte ich der Gattin nicht kommen. Es gibt aber auch Ayan Kecap - dasselbe, nur eben mit Huhn (Ayam). Da kommen wir dann ins Geschäft. Das Rezept ist simpel, braucht aber ein wenig Vorarbeit und Schmorzeit (bei Schwein sicher mehr als bei Huhn). Also fangen wir einfach an.
Wir brauchen:
- 600g Hähnchenfleisch
- 2 milde frische rote Chili oder Peperoni (optional)
- 3 Knoblauchzehen
- 3 Schalotten
- 2 cm Ingwer
- 2 cm Galgant
- 3 cm Zimtstange
- 2 Sternanis
- Muskatnuss
- 2 EL Tomatenpulp/passierte Tomaten
- 4 EL süße indonesische Sojasauce (Kecap Manis)
- 2 EL Palmzucker
- Salz
- Öl
Galgant bekommt man im Asialaden im Frischebereich oder als tiefgekühlte Ware. Getrocknet und Gemahlen wir er auch als "Laospulver" angeboten. Bekommt keinen Galgant, kann man ihn auch weglassen. Ich habe immer welchen geschält und in Scheiben geschnitten im TK.
Den namensgebenden Kecap Manis bekommt man im Asia-Markt oder auch im gut sortierten Supermarkt. Alternativ verwendet man dunkle chinesische Sojasauce und mehr Zucker. Kecap (manchmal auch Ketjap) ist das indonesische Wort für Sojasauce, bezeichnet aber auch gewürzte Saucen ganz allgemein. Wie unschwer zu erkennen, ist das Wort der Ursprung für unseren Ketchup (oder Catsup, wie er in den amerikanischen Südstaaten auch oft genannt wird).
Palmzucker gibt es im asiatischen Markt. Alternativ nimmt man braunen Zucker. Im Notfall reicht auch normaler weißer Zucker.
Chili sind, wie gesagt optional. Das Gericht ist nicht scharf.
Zunächst Schalotte und Knoblauch pellen. Dann Ingwer und Galgant schälen. Chili nach Belieben entkernen. Alles zusammen im Mörser oder der Küchenmaschine zu einer Paste verarbeiten.
Nebenbei können wir auch schon mal das Huhn in drei Zentimeter große Stücke schneiden.
Paste in etwas Öl anrösten, Sternanis und Zimt hinzufügen.
Huhn hinzufügen,Tomaten-und Sojasauce angießen, leicht salzen (Vorsicht, das reduziert noch heftig), Zucker hinzufügen und etwas Muskat darüber reiben.
Mit 400 Millilitern Wasser auffüllen und zum Kochen bringen.
Solange köcheln lassen, bis das Huhn durchgegart und weich und die Sauce eine dickliche Konsistenz bekommen hat. Nochmals abschmecken. Das war bei mir nach etwas 25 Minuten der Fall. Man sollte den Topf allerdings nicht zu lange unbeaufsichtigt stehen lassen, sondern hin und wieder einmal durchrühren und bei Bedarf etwas Wasser nachgießen.
Sternanis und Zimtstange entfernen und anrichten. Für die Optik habe ich noch etwas Lauchzwiebelgrün darübergestreut. Das Gericht ist geschmacklich umwerfend. Die fast schon sirupartige Sauce ist intensiv und ummantelt das zarte Fleisch samtig. Das Gericht kann seinen chinesischen Einfluss nicht verleugnen, da es den sogenannten "rot-geschmorten" Gerichten erinnert. Wer das nicht kennt, stellt sich ein kräftiges Teriyaki-Huhn mit leicht zimtig-anisger Note vor.
Dazu reiche ich weißen Reis und weil die Gattin nicht ohne Gemüse kann, ein einfaches vegetarisches,ja sogar veganes Curry (Sadur Lodeh), für das ich irgendwann auch mal ein Rezept posten werde.
Heute vor zehn Jahren: Pasticcio di Tagliatelle
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