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Sonntag, 5. Mai 2019

Pizza, Pizza!


Wie gestern schon angekündigt, gab es heute Pizza und mal ganz ehrlich, wer mag ihn nicht, den belegten Teigfladen aus Bella Italia? Die meisten hier lieben Pizza. Sagen sie. Umso unverständlicher ist es, was sie damit anstellen. Teig, so hoch, wie beim Pflaumenkuchen, Unmengen von Käse - am besten Gouda oder Schmelzkäsescheiben - daumendicker Belag und dann auch noch zur Krönung Ananas. Oder noch schlimmer: Tiefkühlpizza als Grundlage, die dann "gepimpt" wird. Ohne arrogant wirken zu wollen, da schüttelt es mich regelmäßig.

Natürlich wird jedes aus anderen Ländern importierte Gericht die eine oder andere lokale Anpassung erfahren und der deutsche Geschmack ist nun mal stellenweise anders, als der italienische, das wird keiner bestreiten. Der reinen Lehre nach gibt es nur zwei Pizzen, die Marinara und die Margherita. Das heißt aber nicht, dass man nicht experimentieren darf. Gegen eine Pizza prosciutto ist nichts einzuwenden. Es spricht auch nichts gegen andere Zutaten, aber das Wesen der Pizza sollte erhalten bleiben. Auch hier gilt, wie bei den meisten italienischen Gerichten: weniger ist mehr. Ich finde neben Käse und Tomaten(-sauce) -  die auch zurückhaltend eingesetzt werden sollten - sind maximal drei Zutaten vertretbar und die auch nur sparsam. 



Für die Sous-Chefin: Pilze, Oliven und Rinderfiletstreifen.


So sieht das dann fertig aus. Wie ich Teig und Sauce mache, sowie die Pizza backe, kann man übrigens hier nachlesen.

Kleine Ergänzung: wir haben hier sehr hartes, kalkhaltiges Wasser. Neapel soll aber für besonders weiches H20 bekannt sein, was es der Hefe einfacher macht. Also habe ich diesmal stilles Wasser aus der Flasche genommen. Ob das was ändert, weiß ich nicht, Schaden hat es jedenfalls auch nicht angerichtet.

Außerdem backe ich Pizza, anders als im Referenzbeitrag beschrieben, mittlerweile eine Minute in der Pizzaform, die ich direkt auf den heißen Stein stelle. So verhindere ich beim Einschieben ein Verrutschen des Belags. Nach 60 Sekunden hat der Teig dann genug Stabilität, dass er aus der Form und direkt auf die brüllend heiße Schamottplatte gelegt werden kann. Backzeit insgesamt: vier Minuten. Besser bekommt man da, glaube ich, ohne richtigen Pizzaofen kaum hin.


Für die Gattin: Rinderfilet und frischer Spargel. Vor dem Besuch im Backofen ...


... und danach.


Für den alten Mann: Rinderfilet, Pilze und rote Zwiebeln. Wie man sieht, alles dezent dosiert und trotzdem sättigend.


Knuspriger, aromatischer Rand, dünner Boden, saftiger Belag. So soll das wohl sein.


Da bei uns morgen ganztägig der Schüler-Eltern-Beratungstag (sprich "Elternsprechtag") stattfindet und ich vermutlich nicht vor halb neun (abends) zu Hause sein werde, habe ich für die Gattin und die Sous-Chefin gleich noch zwei weitere Pizzen vorgebacken, die sie dann nur noch mal kurz in den Ofen werfen müssen. Was und wo ich dann in der Mittagspause essen werde, weiß ich noch nicht ...
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