Immer zum Ende des ersten und dritten Quartals, also genau zwischen den Zeugnissen, ist bei uns Doomsday, in anderen Worten Beratungstag (anderswo auch Elternsprechtag genannt). Dann sitzen wir von 8.00 Uhr morgens bis oft 20.00 abends in der Schule und führen mit Eltern und Kindern Gespräche über Leistungsstand, Entwicklungsperspektiven, Abschlussmöglichkeiten und und und. Mittags haben wir natürlich eine Pause und da ist auch Zeit aushäusig zu essen (irgendwann muss man raus, sonst bekommt man einen Koller). Diesmal waren wir im kleinen Kreis in einem netten türkischen Restaurant/Imbiss gegenüber der Schule, wo vor den Augen der Gäste allerlei Fleisch und Gemüse frisch gegrillt, beziehungsweise im Ofen zubereitet wird. Eine nette Kollegin, die selbst kurdisch/türkischen Ursprungs ist, bestellte sich Patlıcan Kebabı (Patlican Kebabi) und sagte, das wäre eins ihrer Lieblingsgerichte. Als ich den Teller dann sah, wusste ich sofort: das wird auf der Stelle nachgekocht, die Gattin wird das lieben. Die Sous-Chefin ohnehin, denn die ist ja bekennende Lammesserin.
Patlıcan ist das türkische Wort für Aubergine, also brauchen wir auch dieses nachtschattige Gewächs. Am besten sind die dünnen, schlanken, die man in türkischen Gemüseläden problemlos bekommen sollte. Die bauchig-birnenförmigen gehen zwar auch, dann wird der Spieß aber nicht so gleichmäßig.
Für fünf Spieße:
- 3 - 4 lange, dünne Auberginen
- 600 g Lammhackfleisch, nicht zu mager
- 1 EL Pul Biber
- 1 Zwiebel
- Salz
- Pfeffer
- 3 lange hellgrüne Paprika (Çarliston biber)
- 2 Tomaten
- 1 Knoblauchzehe
Für den Sud:
- 1 EL Tomatenmark
- 200 ml heißes Wasser
- Salz
- Pfeffer
- Schuss Olivenöl
Hier fehlt nun ein Bild. Keine Ahnung warum. Es sollte Auberginenscheiben, etwa drei Zentimeter dick geschnitten zeigen, die in kaltem Salzwasser schwimmen. Diesen Schritt, der etwaige Bitterstoffe aus dem Gemüse holen soll und auch ein Braunanlaufen verhindert, denken wir uns eben einfach dazu.
Lamm hat viel Eigengeschmnack, da braucht man nicht viel würzen. Zwiebel fein reiben oder pürieren. Mit ordentlich Salz, Pfeffer und Pul Biber unter das Hackfleisch kneten.
Die gewässerten Auberginenscheiben werden nun abwechselnd mit etwa 30 Gramm Hackmasse geschichtet. Der Spieß ist nicht vorgeschrieben, hilft mir als Anfänger aber, die fürchterliche Angst zu überwinden, das nachher alles unschön auseinanderfällt.
Die Spieße werden nun in eine ofenfeste Form gelegt.
Tomatenviertel und Entkernte Stücke der grünen Paprika setzen farbliche Elemente.
Für den Sud verrühren wir Tomatenmark mit Salz, Pfeffer, heißem Wasser und etwas Olivenöl. Wer eine Prise Zucker hinzufügt wird vermutlich auch nicht gleich tot umfallen.
Die Sauce gießen wir nun über unsere Spieße und geben sie für eine dreiviertel Stunde bei 200° C in heißen Ofen.
So sieht das dann aus.
Dazu passen Fladenbrot, Cacık, Reis und ein knackiger Salat. Afiyet olsun!
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Flashback:
Rezept vom 20.11.2018: Poulet Marengo - The Battlefield Version
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