Coronation Chicken Sandwich

Elizabeth II ist ja bekannterweise momentan das am längsten amtierende Oberhaupt einer Monarchie weltweit. Als sie 1953 gekrönt wurde, gab es natürlich ein großes Bankett, bei dem unter anderem ein Geflügelsalat mit Currydressing, das sogenannte Coronation Chicken serviert wurde. Diese Geschichte habe ich vor eineinhalb Jahren schon mal ausführlicher erzählt und das berühmte Krönungshuhn nach dem Originalrezept nachgekocht. Dazu wird ein Huhn in Brühe gegart, eine Rotweinreduktion mit Curry hergestellt und Mayonnaise aufgeschlagen. Alles in allem ein langwieriger Prozess und ich kam schon damals zu dem Schluss, dass man deutlich schneller ans Ziel kommen kann. Nun, einmal sollte man aber den vollen Weg gegangen sein und das bin ich damals. Heute zeige ich euch, wie man ihn erheblich abkürzen kann und es am Ende doch schmeckt. 

Vielleicht sollte noch erwähnt werden, das coronation chicken heutzutage in Großbritannien fast nur noch als Sandwichbelag zum Einsatz kommt. Dem lunch zum Mittag misst man auf der Insel ja im Allgemeinen keine so große Bedeutung wie breakfast und dinner zu, da reicht meist eben ein Sandwich to go, wie man so schön neudeutsch sagt. Dieses hier ist neben egg & cress ein klarer Favorit der Briten. 

Zunächst brauchen wir gegartes Hühnerfleisch. Das können Reste vom Suppekochen oder eines Brathuhns sein, ganz egal. Hat man da nichts zur Hand, kocht man einfach ein wenig Huhn - egal ob Brust oder Keule - in Salzwasser und zerrupft das Ganze nach dem Abkühlen dann. 

Für zehn Sandwichhälften brauchen wir in etwa 350 Gramm. Das sind in etwa zwei mittelgroße Hähnchenbrüste

Für das Dressing:

• 1 Tasse Mayonnaise
• 1 EL Ketchup
• 1 EL mildes Currypulver
• 1 TL Senf
• 1 TL Zucker
• Prise Salz
• Prise Pfeffer

Ich habe hier Links zu Rezepten für einige der Zutaten angegeben. Es ist aber völlig okay, hier auf gekaufte Warte zurückzugreifen. Es soll ja heute abgekürzt werden.

Diese Zutaten können schon mal verrührt werden.

Des Weiteren:

• 8 getrocknete Aprikosen
• 1 EL Kresse
• Spritzer Zitronensaft

Eigentlich nimmt man heutzutage eher Rosinen, ich mag das mit Aprikosen aber lieber. Diese weiche ich kurz in Wasser in und würfele sie dann fein. Kresse ist wichtig. Ein britisches Sandwich ohne dieses Gewächs ist fast undenkbar. 

Alles gut in die gewürzte Mayonnaise einrühren, abschmecken und beiseite stellen  

Dann vermischen wir das Dressing mit Huhn. Jetzt sehen wir auch, ob wir eventuell mehr Currymayonnaise  anrühren müssen. Das Huhn soll aber auch nicht im Dressing schwimmen. 

Man kann ein aufgeschnittenes Baguette belegen, klassisch ist aber Sandwichbrot. Auch das muss man natürlich nicht selbst machen. Habe ich hier auch nicht. Stattdessen fiel die Wahl, dem Gewissen zuliebe, auf die Vollkornvariante.

Scheiben antoasten, nach Belieben buttern. Salat, Gurke und Tomate sind kein Muss, passen aber hervorragend. 

Wichtig ist, das man ordentlich Geflügelsalat auf die eine Hälfte legt. Das Brot dann zusammenklappen und längs, nicht diagonal schneiden. Warum? Auch wenn sich in Großbritannien die Dreiecksform durchzusetzen scheint, ist sie nicht klassisch britisch, sondern eher amerikanisch. Ganz feine Zeitgenossen schneiden auch noch die Rinde ab. Aber egal, macht mal, wie ihr wollt.

Leckere Sandwiches, die man auch gut zum Picknick mitnehmen kann. Erneut geteilt hat man kleine Canapés, die als hors d'oeuvre oder amuse gueule zum Aperitif gereicht werden können. Oder man isst sie einfach nur so, freut sich, dass es schmeckt und fühlt sich königlich dabei. 

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Flashback:

Heute vor einem Jahr: Ein Fest für die Sous-Chefin