Ein Fest für die Sous-Chefin

Die Sous-Chefin hatte sich vor einiger Zeit aus freien Stücken dazu entschieden, konfirmiert werden zu wollen. Als philosophisch geschulter Mensch bewegt sich mein Denken und Handeln klar im Geiste der Aufklärung und religiöse Praktiken sind mir fremd. Ich habe so auch meinen Mitgliedsausweis schon vor Jahren dankend an die Kirche zurückgeschickt. Aber ich respektiere die freie Entscheidung anderer und wenn die Sous-Chefin wünscht - aus welchen Gründen auch immer - konfirmiert zu werden, dann soll es so sein. Es schadet ja auch nicht und wer weiß, wann sich die nächste Gelegenheit (jenseits von Beerdigungen) findet, die Familie mal wieder an einem Ort versammelt zu sehen. Heute war also der Tag, an dem die Konfirmation stattfand.

Aus derselben Überlegung heraus und gerade weil meine Großeltern auch nicht jünger wurden, ließen wir das Kind vor gut dreizehn Jahren taufen. Damals hatten wir als Räumlichkeit, genau wie heute, ein Dorfgemeinschaftshaus in der Nähe gemietet. Ich hatte zu diesem Anlass ein kalt-warmes Büffet mit Suppe, zwei Fleischsorten, mehreren Beilagen, einer Reihe Antipasta und Nachtisch selbst gemacht - für knapp dreißig Personen auf dem vier-Plattenherd der Einrichtung. Geschirr und Gläser mussten wir damals selber besorgen und ich habe seitdem einen ordentlichen Fundus an diesen Dingen.

Diesmal hat es zeitlich nicht gepasst, da ich als Berufs-NRWler mitten im Abistress bin und auch der gestrige Abend für die Vorbereitung wegen des Abendmahl-Gottesdienstes wegfiel. Also haben wir Essen bestellt - natürlich nicht erst gestern und auch nicht von einem 0815-Parytservice, sondern von unserem Lieblings-Steakhaus in Hameln, dem S.A.S.H. Ich bekomme da nichts für, also ist das auch keine Schleichwerbung, aber wenn man in der Rattenfängerstadt Steak essen möchte, geht man dahin.

Das Büffet war reichlich.

• Kartoffelgratin
• Kartoffelwedges
• Schichtfleisch aus dem Dutch Oven
• 3 Braten (Roastbeef vom Rind medium, zart-rosa Schwein und Pute)
• Ofenkartoffeln
• Kräuterquark
• verschiedene Salate
• Spare Ribs
• Hähnchenschenkel
• Tex-Mex-Gemüsepfanne
• gratinierter Mais mit Tomate
• Puten-Sahne-Curry
• Pork Stroganoff
• Seelachs mit Spargel und Brokkoli
• Reis
• Brot
• Caprese
• verschiedene Dressings
• verschiedene Dips

Alles frisch gemacht. Es schmeckt auch anders, als in herkömmlichen Restaurants. Frischer, ehrlicher, individueller. Klar, die Industrie wird immer geschickter und weiß ihre Dr. Mabuse-Produkte geschmacklich zu tarnen, aber hier finde ich wirklich nichts Knaggi-typisches. Es ist einfach nur saulecker.

Das Ganze war für 22 Personen kalkuliert, hätte aber aber auch für 44 gereicht. Selbst Vegetarier wurden pappsatt und waren zufrieden, nicht nur Beilagen ohne Fleisch essen zu müssen. Preis? Nicht mal ganz 25 Euro pro Person sind da nicht zu viel. Ach so, die Braten kamen am Stück und die Chefin des S.A.S.H. blieb sogar noch zum Aufschneiden. Außerdem hinterließ man auch noch einen netten "Gruß" an die Konfirmandin. Danke dafür.

So ganz faul war ich dann doch nicht, denn ich habe den Nachtisch gemacht. Panna Cotta (dazu noch ein Frucht-Couli) ...

... und Tiramisù aus zwei Kilo Mascarpone, aber ohne Eier. 

Weil das alles noch nicht gereicht hat, gab es noch ein paar selbstgemachte Kuchen, die von der buckligen Verwandschaft beigesteuert wurden.

Der Tag ist unfallfrei über die Bühne gegangen, es ist Ruhe eingekehrt und ich habe mir, obwohl eigentlich kein Biertrinker, eine kleine Belohnung verdient. Das zischt gut ...

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Flashback:

Heute vor einem Jahr: Alles in Butter