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Dienstag, 9. Juni 2020

Adana-Spieße


Heute habe ich gegrillte Elefantenrüssel Hackfleischspieße im Angebot, nämlich Adana-Kebabs. Habe ich mich schon öfter dran versucht, heute - beziehungsweise gestern - dann aber nun endlich (fast) nach dem Originalrezept aus der südtürkischen Stadt gleichen Namens: Adana. 


Aber warum nun wieder nur fast original? Das liegt daran, dass eine wichtige Zutat hier in Deutschland nicht erhältlich ist: Lammschwanzfett. Das stammt in der Türkei von besonderen Fettschwanzschafen (hört auf zu kichern!) und wird bei uns nicht angeboten. Warum, weiß ich nicht. Also muss man sich anders behelfen und möglichst fetthaltiges Lammfleisch durch den Wolf jagen. Ich habe hier von meinem Lammdealer eine Rippenpartie ausgelöst bekommen, insgesamt so um die 500 Gramm. Wie man sieht, schön durchwachsen. Die habe ich dann mit 250 Gramm Rindfleisch durch meinen Fleischwolf gedreht. 


Hier haben wir also rund 
  • 750 Hackfleisch, Lamm und Rind im Verhältnis 2:1
  • 1 rote Spitzpaprika
  • 2 EL Pul Biber
  • Salz
Und wieder einmal sieht man, dass weniger mehr ist. Man braucht nur vier Zutaten und bekommt das volle Aroma. Knoblauch, Kräuter und Gedöns sind hier völlig unnötig.



Die Paprika wird entkernt und sehr, sehr fein gewiegt. Dann wird sie mit dem Hackfleisch, dem Pul Biber und Salz nach Geschmack (bei mir zwei gestrichene Teelöffel) gut durchgemengt.


Die Masse braucht bei guter Knetung keine weiteren Bindemittel und darf nun abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank. 


Ich hatte ja neulich meine neuen Spieße vorgestellt. Das waren schon richtige Degen. Nun habe ich mir im türkischen Supermarkt Adanaspieße gekauft und ich glaube fast, dass die kurz vor der Waffenscheinpflicht sind. Gut einen Meter lang und satt zwei Zentimeter weit. Die nächste Kategorie ist dann ein Zweihänder-Breitschwert. Wir brauchen die Dicke aber, damit das Hackfleisch aufliegt und nicht sofort abfällt. und bei 2,50 Euro pro Edelstahlspieß kann man nicht meckern. 

Die Kunst ist nun, die Fleischmischung auf den Spieß zu drücken. Das geschieht, indem man mit Daumen Dellen in die Mischung drückt und auf der anderen Seite mit Ring- Mittel- und kleinem Finger gegendrückt. So bekommt man flache Fleischrollen auf den Stahl, die das typische Wellenmuster haben. Klingt kompliziert, die Technik kann man aber hier schön sehen, auch wenn das Rezept ein anderes ist. 

Nun muss nur noch gegrillt werden. Ich lege die Spieße auf zwei L-Profile, damit sie nicht am Grillrost festkleben. Alle 90 Sekunden wenden. Profis tupfen austretendes Fett zwischendurch mit Lavash, einem dünnen Fladenbrot, in dem das Kebab nachher auch eingewickelt wird, ab.


Das ist so schon total lecker. Noch besser wird es, wenn man die Rollen in besagtes Lavashbrot mit etwas türkischen Zwiebelsalat oder europäisch à la Döner mit Tomate, Salat, Gurke und Cacik einrollt. Das komplette Programm mache ich auch noch mal.
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Flashback:


Gestern vor zwei Jahren: Mika Häkkinen 

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