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Dienstag, 29. Dezember 2020

Zum 7. Blog-Geburtstag: Jakobsmuscheln mit Trüffel und Scholle auf Tomatensalat


Vor genau sieben Jahren habe ich mich abends aus einer spontanen Laune heraus hingesetzt und die ersten Zeilen für diesen Blog geschrieben. Ich war mir noch beim Tippen gar nicht mal sicher, ob ich das überhaupt online stellen würde. Letztlich habe ich es dann doch gemacht und es freut mich, dass die Kombination meiner Liebe zum Kochen, Knipsen und Schreiben scheinbar Anklang findet. Das ist mehr, als zu erwarten war, denn eigentlich ist das hier ja ein privates Vergnügen und nicht der Versuch, reich und berühmt zu werden. Wenn dann auch noch Generationen nach mir hier nachlesen können und nicht, wie ich, bedauern müssen, die Altvorderen nie nach Rezepten gefragt zu haben, um so besser. Ich mache jedenfalls so weiter, wie bisher.  Wenn ihr mir dann auch in Zukunft gewogen bliebt, ist das ein Plus. Heute habe ich dem Blog erst mal ein paar Jakobsmuscheln à la Gordon Ramsay als Vorspeise spendiert. 

Vielleicht sollte ich dem Blog auch mal eine neue Kamera spendieren, denn mir sind heute ein paar Fotos einfach verschwunden - und das nicht zum ersten Mal. Aber gut, wie man Jakobsmuscheln öffnet und ausnimmt, kann man auch hier nachlesen.

Für vier Portionen brauchen wir:
  • 10 Jakobsmuscheln (ausgelöst)
  • grünen Salat
  • kleine junge Kartoffeln (z.B. Drillinge)
  • Curry-Salzmischung (2:1)
  • Trüffel (hier: schwarzer Sommertrüffel "tuber aestivum vitt" oder "Scorzone")
  • grüner Salat
  • Vinaigrette
  • Olivenöl
Der mild-nussige Scorzone ist natürlich längst nicht so edel wie die sündhaft teuren Perigord- oder Alba-Knollen, dafür aber günstig und damit ein guter Alltagstrüffel. Man kann hier natürlich gerne auch teurer Varianten nehmen. Das wird Ramsay in seinem 3 Sterne- Restaurant sich auch machen. Nur bitte keine asiatischen Trüffel (Tuber indicum) verwenden. Die schmecken meist petroleumartig.

Die Vinaigrette besteht ganz klassisch aus:
  • 3 EL Olivenöl
  • 1,5 EL hellem Weißweinessig
  • 1 TL Senf
  • Salz 
  • Pfeffer
Zusätzlich habe ich noch einen Teelöffel Crème Fraîche hinzugefügt. Eine kleine Prise Zucker schadet auch nicht.


Kartoffeln in Scheiben von einem halben Zentimeter dicke schneiden. Salzen und in Olivenöl von beiden Seiten knusprig braten. Zur Seite legen und warm halten. Das Bild fehlt leider.


Jakobsmuscheln entlang des Äquators halbieren und mit dem der Curry-Salzmischung würzen. Olivenöl stark erhitzen und das Muschelfleisch pro Seite eine halbe Minute sehr stark anbraten. Auch hier hat die Kamera nicht mitgespielt.


Auf einem Teller je fünf Muscheln und Kartoffelscheiben abwechselnd ringförmig anrichten. Die Muscheln mit dünn gehobelten Trüffelscheiben belegen.

Salat in Streifen schneiden, mit etwas Vinaigrette anmachen und etwas davon in der Mitte des Muschel-Kartoffelrings platzieren. Etwas Salatsauce drum herumträufeln und fertig ist eine leckere Vorspeise.


Zum Hauptgang blieb es fischig. Zunächst aber habe ich schnelle Oliven-Toasts gemacht. Dafür püriere ich einfach entkernte Kalamateoliven mit etwas Öl. Wenn man da noch Kapern und Sardellen zugibt, hat man eine Tapenade. Die Paste streichen wir auf dünnes Melbatoast. Ein prima Snack auch für Zwischendurch, als Fingerfood für das Büffet oder auch als amuse gueule.


Hier habe ich zunächst ein paar Kräuterseitlinge - die Reste von gestern - mit ein paar Lauchringen in Olivenöl angebraten. Dann kamen Schollenfilets in die Pfanne. Die Fleischseite zeigt nach oben, die weiße Haut - gesalzen und leicht mehliert - liegt auf dem Pfannenboden. Dünn wie der Fisch ist, braten wir ihn so die ganze Zeit. 


Die Oberseite salzen, pfeffern und nach Belieben mit etwas Zitronensaft beträufeln. Sehen wir, dass das Eiweiß am Rand denaturiert und heller wird, geben wir ordentlich "Butter bei die Fische". Die wird dann immer wieder über das Filet gelöffelt, so dass es auch von oben etwas Hitze bekommt. Pfanne vom Herd nehmen. Das sollte jetzt nicht mal fünf Minuten gedauert haben. 


In der Zwischenzeit habe ich schon ein paar Cocktailtomaten gewürfelt und gehackte Frühlingszwiebeln untergischt. Kurz vor dem Servieren geben ich dann etwas von meiner Vinaigrette dazu.


Heißer, vorgewärmter Teller. Tomaten in die Mitte, Fisch mit der knusprigen Haut nach  oben darauflegen. So wird der Salat leicht lauwarm Pilze und Lauch um den Fisch verteilen, etwas Bratbutter darübergeben und noch mal erhitzte Oliven-Toast daneben legen. Wieder so ein total einfache und schnelle Sache, die lecker ist und auch nicht mal, schlecht aussieht. Auf die nächsten sieben Jahre!
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