Sonntag, 29. Dezember 2019

Zum 6. Blog-Geburtstag: Steinpilzravioli in Salbeibutter mit Trüffeln


Man soll die Feste ja feiern, wie sie fallen und auch zwischen den großen Jahresendereignissen gibt es hin und wieder Anlass, die Korken knallen zu lassen. Heute freue ich mich darüber, den mittlerweile sechsten Jahrestag der Gründung dieses Blogs vermelden zu dürfen.  Dafür habe ich mir hausgemachte Ravioli mit Steinpilzfüllung gegönnt. Und wie jedes Mal, wenn ich den Teig durch die handbetriebene Nudelmaschine gebe, habe ich mich auch diesmal wieder gefragt, warum man eigentlich nicht viel öfter seine Pasta selber macht. Hier also meine Ravioli ai funghi porcini con burro, salvia e scorzone. - Steinpilzravioli in Salbeibutter mit Trüffeln.


Mit den Mengen ist das immer so eine Sache. Ich denke, wenn man sich schon die Mühe macht und eigene Ravioli herstellt, kann man ruhig auch mehr davon herstellen und Reste für später einfrieren. Die unten beschriebene Menge hat bei mir für 56 Stück gereicht. Servieren wir die Pasta als primo, also den ersten Hauptgang in einem mehrgängigen italienischen Menü, reicht das locker für 8 Personen. Als alleiniges Mahl werden vier gute Esser mehr als satt davon.

Für die Füllung:
  • 600 g frische Steinpiize (hier TK)
  • 20 g getrocknete Steinpilze
  • 2 Schalotten
  • 250 g Ricotta
  • Parmesan
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl
Für den Teig:
  • 500 g Mehl (hier Semola di grano duro rimacinata)
  • 5 Eier
  • 1 EL Olivenöl
  • Prise Salz
Ansonsten:
  • Butter
  • Salbei
  • Parmesan Scorzone (schwarzer Sommertrüffel)

Ich nehme gerne Semola di grano duro, also feinen Hartweizengrieß, den der staubt und klebt nicht so wie normales Mehl. Die Pasta hat auch mehr Geschmack. Normalerweise könnte man hier auf Ei ganz verzichten, aber so mag ich es lieber. Im Prinzip kann hier jeder sein favorisiertes Pastarezept nehmen.


Zutaten gut verkneten, in Folie wickeln und ruhen lassen. Kann man in den Kühlschrank geben, muss man aber nicht. Der Teig ist bei Zimmertemperatur nachher auch besser zu verarbeiten.


Die getrockneten Steinpilze in lauwarmen Wasser eine halbe Stunde lang einlegen. Nun die TK-Steinpilze verarbeiten. Ich lasse sie zunächst so weit antauen, dass ich sie mit dem Küchenmessser kleiner hacken kann. Da die Pilze viel Wasser enthalten, gebe ich sie nun erst einmal so in eine beschichtete Pfanne und brate sie, bis alle Feuchtigkeit ausgetreten und verkocht ist. Zum Aromatisieren kommt schon mal ein kleiner Zweig Rosmarin hinzu.

Dann wandern etwas Olivenöl, fein gewürfelte Schalotten und die gut ausgedrückten und klein gehackten vormals getrockneten Pilze in die Pfanne. Mit Salz und Pfeffer würzen, kurz braten lassen, dann abkühlen.   


Pilze mit dem Ricotta, zwei Esslöffeln frisch geriebenem Parmesan vermengen, dann abschmecken.


Pasta  - am beste nmit der Nudelmaschine - in dünne Bahnen rollen. Auf diese setzen wir nun in in gleichmäßigen Abständen einen Teelöffel Füllung auf.


Eine zweite Bahn darüberlegen und die Räume zwischen den Füllung fest andrücken. Das offizielle Gerät dafür: ein chinesisches Essstäbchen. Dann die einzelnen Nudeltaschen mit dem Messer oder Teigrädchen auseinander schneiden. Ich nehme dann noch mal jede Tasche in die Hand und versuche, überschüssige Luft herauszudrücken. Wenn die sich nämlich beim Kochen innerhalb der Ravioli ausdehnt, könnten die im Wasser platzen.


Hier die Ausbeute.


Jetzt müssen die Dinger nur noch zwei Minuten in heißem Salzwasser gegart werden.


In der Zwischenzeit schmelzen wir schon mal eine guten Schlag Butter in einer großen Pfanne und geben unseren gehackten Salbei - bei mir frisch aus dem Garten - hinzu. Wir brauchen hier keine Nussbutter, aber ein leichter Anflug von goldener Bräune schadet nicht. Auch der Salbei sollte leicht knusprig sein. Die Butter mit Salz abschmecken.
 

Nun kommen die Ravioli direkt aus dem Topf und tropfnass in die Pfanne. Kurz durchschwenken ...


... und mit Parmesan servieren. Darüber ein wenig Scorzone, unseren schwarzen Sommetrüffel hobeln. Superlative sind ja immer mit Vorsicht zu genießen, aber das hier ist keine Geschmacksbombe, auch keine Geschmacksexplosion - das ist ein wahres Feuerwerk im Mund. Butter, Salbei, Pilze, Trüffel - zusammen pures umami, eine Kombination,die mir ein verzücktes Lächeln ins alte, faltige, von Wind und Wetter gegerbte und in Pulverdampf ergraute Gesicht zaubert. Ich kann kaum beschreiben, wie befriedigend sich es anfühlt, eine Gabel davon in den Mund zustecken, draufzubeißen und zu merken, wie sich die Aromen auf der Zunge vereinen.


Hier haben wir so ein Raviolo mal im Anschnitt. Dünner Teig, schöne Füllung, für mich das perfekte Verhältnis. Ich will mich nicht selber loben, aber das war unendlich gut. Lieber Blog, das hast du dir verdient.

Letztes Jahr, zum 5. Geburtstag hatten wir noch einen kurzen Blick auf die fünf erfolgreichsten Rezepte in der Geschichte des Blogs. Da hat sich nicht viel geändert, nur dass die jetzige Nummer 2 da noch nicht vertreten war, dieses Jahr aber einen kometenhaften Aufstieg zu verzeichne hatte. Hier als die aktualisierte All Time Top 5, wie immer in umgekhrter Reihenfolge.


Schauen wir also nun noch mal auf die erfolgreichsten Rezepte in der fünfjährigen Bloggeschichte, gemessen an reinen Klickzahlen. Beginnen wir den Countdown bei Platz 5.



Platz 5: Fondant Kartoffeln
Eigentlich eine unbeholfene Version, die am 09.12.2104 hier verbrochen habe, trotzdem scheinbar für einige von Interesse.



Platz 4: Stuffed Baked Potatoes

Seit dem 12.06.2014 hier am Start und offenbar noch immer nachgefragt.




Platz 3: Mika Häkkinen

Der finnische Renfahrerdrink verliert einen Platz, ist aber immer noch auf dem Podium. Auf dem Blog seit dem 09.06.2018.


Platz 2: 


Neu in der Top 5 und gleich Platz 2 - der umbrische Pastaklassiker mit Wurt und Trüffel. Eingestellt am 05.02.2019. 



Platz 1: Pekingsuppe

Immer noch Nummero Uno hier. Seit dem 06.02.2104.

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