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Freitag, 24. Dezember 2021

Heiligabend 2021


Dann hätten wir es dieses Jahr auch mal wieder geschafft und die bucklige Verwandtschaft hat satt und zufrieden die Kutschen bestiegen und Schloss Westerhausen verlassen. Das Personal durfte sich heute Abend frei nehmen, Johann, die treue Butlerseele, hat mir aber trotzdem dankenswerter etwas "Wacholderbrause" bereit gestellt. Nun sitze ich hier, im Geist kontemplierend, im Körper verdauend und genieße die eingekehrte Stille. Die lässt sich nämlich weder in Gold, Weihrauch noch Möhre Myrrhe aufwiegen. Und bevor ich dann die Kandelaber lösche und die Schlafgemächer aufsuche, möchte ich noch das diesjährige Büffet mit euch teilen.


Der Plan ...


.. der auch so in die Tat umgesetzt wurde.


Ein Blick auf die Totale.


Gemüsebouillon mit Grießklößchen und Eierstich (Royale). Der war zu weich und hat in der Suppe für unschöne Flocken gesorgt. Geschmeckt hat es trotzdem und für eine Gemüsebrühe sogar schön kräftig.  


Rote Bete Carpaccio mit Orangen-Vinaigrette. Ich habe hier rohe Knollen selber gekocht. Die fruchtige Säure des Dressings und der hauchdünne Schnitt lassen hier modriger Muffigkeit keinen Raum. Es schmeckt schon nach Roter Bete, aber auf eine frische Art. 

Rezept fürs Dressing:
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 EL Rotweinessig
  • 1 EL Zitronensaft
  • Saft einer halben Orange
  • 1 EL Dijon-Senf
  • 1 EL Imkerhonig
  • Salz
  • Pfeffer

Selbstgebackene Brote, so ein bisschen nach Baguette Art. 65 % Hydration (Verhältnis von flüssigen zu trockenen Zutaten), wenig Hefe, Vorteig (Poolish) und langer, kalter Teigführung. 


Dazu links von oben: Curry-, Sesam- und Röstzwiebelbutter, rechts Hummus, in wenig Butter eingekochte rote Zwiebeln mit Balsamico, Rotissieur-Senf und Imkerhonig abgeschmeckt und Erdnussbutter-Schmand (Verhältnis1:1). 


Mini-Blinis (oder Plinsen) mit Schmand und süß-sauer abgeschmeckten Belugalinben.


Potted Shrimps - ein Klassiker aus Großbritannien.




Hähnchensalat mit Curry, Mandarinen und Radieschen.


Der Klassiker: Waldorfsalat. Dafür muss man nicht mal seinen Namen tanzen können.


Mit Kaffee selbst gebeizter Lachs. Sehr aromatisch. Dazu mit Apfelholz geräuchertes Eigelb. passt sehr gut zusammen und gibt einem das Gefühl, Räucherlachs zu essen.


Dazu eine hausgemachte Remoulade nach Art der Sauce Tartare, in der die übrigen Eiweiße verarbeitet wurden. 


Von Schwesterherz beigesteuert: Räucherfischsalat mit Makrele und Kartoffeln. Le
cker.


Ein gepökelter Jungschweinerücken nach Art des schwedischen Julskinka, also Weihnachtsschinken. Obendrauf ist eine Senf-Weißbrot-Ei-Kruste. Für die musste ich die Schwarte entfernen. Das ich diese nicht wegwerfen wollte, habe ich unter dem heißen Grill "aufpoppen" lassen und als Crunch dazu serviert.


Der Nachtisch kam von der Sous-Chefin. "Bockenburger Fähre", aus dem Tolkien-Kochbuch. Das sind mit Pflaumen, Nüssen und Himbeeren gefüllte Birnen, die im Ofen gebacken werden. Dazu Browniesstücke und Crumble, Vanilleis (dazugekauft, ich habe noch keine Eismaschine) und Sahne aus meinem neuen Espuma-Siphon.


Käseplatte.


Ein kleines Tellerchen.


Zum Fest der Liebe etwas für Hiebe. Die Sous-Chefin hat Andúril bekommen, das Schwert Aragorns. Schön schwer das Teil, eins der richtig guten Exemplare und keins dieser billigen Spielzeugattrappen. Und, so muss man sagen, super sicher verpackt. Ich weiß jetzt, wo Gondor war, als die Westfold fiel - die waren damit beschäftigt, ihre Waffen aus der Verpackung herauszupulen.


Dann wollen wir den Abend mal einen Gin geben. Danke Johann. Und Euch: Prost, bleibt gesund, feiert schön und sinnig.
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: Heiligabend 2020

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