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Dienstag, 13. Juni 2023

Hähnchenoberkeulen aus dem Smoker


Letzten Donnerstag war es mal wieder soweit. Ich habe dem Universum erlaubt, mich in der Liste der ältesten Entitäten einen Rang höher einzustufen. Aus diesem Anlass habe ich endlich meinen Smoker aktiviert, der seit der Anschaffung vor zwei Jahren bisher im Schuppen sein tristes Dasein fristete. Neben fantastischen Rippen, fiel die Wahl des Rezepts auf Hähnchenschenkel. Bei deren Zubereitung habe ich mich an ein Rezept der KCBS (Kansas City Barbecue Society) gehalten.


Die Hähnchenoberkeulen werden zunächst in Form gebracht. Dazu schneiden wir überschüssiges Fett und Haut weg. Die Stücke sollen so etwas in Form gebracht werden und möglichst gleich aussehen. Ich mache das hier natürlich nicht für einen Wettkampf, aber der erste Eindruck soll schon stimmen. Die Cracks nehmen die Haut übrigens ganz ab, schneiden sie quadratisch zu und kratzen alles Fettgewebe ab, bevor sie sie dann wieder um die Hähnchenstücke wickeln.


Herr Doktor Westerhausen, bitte in OP-Saal 4!


Damit die Keulen richtig saftig bleiben - und optisch auch größer wirken - werden sie nun mit konzentrierter Hühnerbrühe gespritzt. Dazu nehmen wir dieses Gerät, das einem auch bneimn Pökeln gute Dienste leisten kann.


Jetzt wird gewürzt. Da kommt mein Standardrub zum Einsatzt, der mir seit Jahren gute Dienste leistet.


Damit wird die Hautseite der Hähnchen jetzt schön bedeckt. Zum Garen kommen sie außerdem in eine feuerfeste Schale. Die ist am besten aus Edelstahl, weil das Raucharoma in Keramik einziehen könnte. Ein paar Tropfen Hühnerbrühe seitlich in die Form geträufelt schaden auch nicht. 


Hier haben wir die Tatwaffe …


… und smokertaugliches Obstbaumholz.



Die Form wandert nun bei 120° bis 130°C für eine halbe Stunde in den Rauch.


Dann werden Butterflocken auf den Stücken verteilt, ein Deckel aufgelegt, beziehungsweise die Form mit Folie verschlossen. Das Ganze darf zurück in den Smoker.


Nach eineinhalb Stunden bei 120°C haben wir nun dieses Ergebnis.


Ferig sind wir noch nicht, es fehlt nämlich noch der „Lack“. Dazu habe ich hier eine Barbecuesauce. Hier habe ich Honig statt Zucker verwendet und für die Farbe dunkle chinesische Sojasauce hinzugefügt. Auf Liquid Smoke habe ich natürlich verzichtet, da ich ja hier das echte Raucharoma habe.


Damit wir die Haut der Hähnchenteile dann ordentlich bepinselt. Das darf dann noch mal zehn Minuten in den Smoker, bis der Zucker in der Sauce leicht karamellisiert.


Ich serviere das superzarte und rauchig-aromatische Huhn mit Coleslaw und Rippchen, zu denen aber später mehr. Viel Aufwand, ja, zeitintensiv, ja - aber geschmacklich die Bombe. Dadurch, dass die Teile nur eine halbe Stunde offen im Rauch waren, ist das Aroma dezent und passt gut mit der süssen, leicht sauren Barbecuesauce zusammen. Kann man natürlich auch im Ofen oder noch besser einem größeren Kugelgrill machen, aber wenn ihr die Gelegenheit zum Smoken habt, probiert das ruhig mal aus.
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Flashback:










Gestern vor einem Jahr: Another year gone by








8 Kommentare:

  1. Reespekt, werter Herr W.
    Das sieht schon lecker aus, aber wenn ich die Anschaffungskosten eines Smokers mal mit verrechne, kostet so ein
    Hähnchenteil dich erstmalig geschwind locker über 100.- Da sind wir ja fast schon bei Waygu-Rind in Tokio.... naja.
    Ich weiß schon genau, wie hübsch es ist viele "Spielsachen" zu besitzen, aber meine Entität sagt mir mittlerweile,
    ich solle regelmäßig meinen Besitz durchsuchen und alles was seit 2 Jahren nicht mehr benutzt wurde entweder
    verschenken , oder falls das niemand haben möchte - entsorgen. Bis auf Musikinstrumente halte ich mich dran.
    Das ist eine dem irdischen Wohlbefinden äußerst förderliche Methode.
    Aber , nun gut. Du hast wohl gerade noch die Kurve noch gekriegt und das Teil fristgerecht benutzt. Genehmigt.

    Die Frage ist nun also: wieso ist die Glasur so schön knallrot?
    Alleine von dunkler Sojasauce kommt die jedenfalls garantiert nicht. Photoshop? Annattoöl? oder was..
    Und: Liquid smoke ist anscheinend doch bei anderer Gelegenheit genehmigt ?....

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  2. Liquid Smoke ist okay, wenn man das im Ofen macht. Ist ja nur mit Rauch aromatisiertes Wasser.

    Im Rub ist ordentlich Paprikapulver und auch etwas korianische Chiliflocken. Das färbt schon mal rot. Wenn die Teile aus dem Rauch kommen, haben sie schon einen schönen Mahagoniton. Den Rest macht tatsächlich die dunkle Sojasauce.

    Ich habe mir übrigens die Tage eine neue Westerngitarre (Dreadnought mit Cutaway, internem Tonabnehmer/EQ) in schwarz und ein Cajon mit Fußpedal und Filzkopfklöppeln gekauft.

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    1. OOOkaaaay, klingt ganz schön nach 'ner smoking hot One - Man Band, was du da wohl planst..
      Möge deine Familie hoffentlich schätzen, wenn du dann mit rauchiger Stimme philosophisch angehauchte
      Songtexte zum Vortrag bringst.. hihi. Aber zur Not hast du ja jetzt Platz im Schuppen geschaffen.
      Viele erfolgreiche Startups haben in sowas begonnen und ne Dreadnought mit Cutaway ist schon mal
      gut für den Anfang. Und wenn einer auf nem Cajon ordentlich groovt ist eh alles gelutscht...
      Mehr Tamtam ist eigentlich nur Beiwerk.
      Auf meiner persönlichen Favoritenliste für Dinge die mich glücklich und zufrieden machen stehen auf
      Position 2 und 3 mit nahezu gleicher Punktzahl: Gutes Essen und feine Mucke machen.

      Und falls du mal ernsthaft drüber nachdenkst, die Gitarre korrekt zu verstärken - evtl sogar mit anderen
      Instrumenten oder gar Gesang; wende dich an mich und kaufe nix unbedacht, i know some things.

      Tja, und mit dem Liquid Smoke ist gut zu wissen, dass das dann offensichtlich erlaubt ist:
      Auch wenn das nicht meine genaue Musikrichtung ist, ist das ja wohl auch nix großartig anderes als:
      " Smoke on the Water" passt also.

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    2. Rauchige Stimme kommt schon hin. Danke für das Hilfsangebot, aber ich habe durchaus selbst ein paar Jahrzehnte Erfahrung. 😉

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  3. OOPS, sorry echt: ich wollte nicht klugscheissen ( naja, also zumindest nicht an dem Punkt... ansonsten immer gerne und mit Freuden.) Mir schon klar, dass du dich mit der Musik auskennst, hab ich ja schon früher mal rausgehört. Also bitte nix für ungut.
    Ist nur so, dass ich echt viele Leute kenne, die ihre Acoustic-amps hassen. Insofern komplett ungefragt dennoch
    ein Tip: guck bei eventuellem Bedarf mal nach ACUS - Amps. Das ist die eigene Produktlinie der italienischen Produzenten der hochklassigen Schertler Verstärker, nur noch ausgefuchster und besser und günstiger...
    Allesamt mit integriertem tollem Mixer für mehrere Inputs und sehr flexibel / kompakt; top Verarbeitung und sehr neutraler Sound. Perfekt auch für Klampfe mit Multieffekten und so. Gesang , Fidel, Kontrabass ..alles geht.
    Kann ich nur empfehlen und wenn es mal ganz authentisch sein soll, hat man ja eh noch den Fender, Marshall usw.
    im Schuppen stehen.....
    Also : sag doch mal an - Was für ne Dreadnought hast du dir denn gegönnt??

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    1. Du wirst lachen: die unschlagbar günstige HB aus dem großen bekannten Musikversandhaus. Mit guten Saiten klingt die gar nicht mal so übel und reißt so kurz vor dem Sommerrlaub keine Löcher ins Budget.

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    2. Lars, ich lache nicht,
      auch wenn es mir als ehemaliger Musikinstrumentenbauer das Herz zerreißt, muss ich zugeben, dass ich
      auch schon 2 H Bentons in der Gitarrensammlung hatte.
      Schrecklicherweise war dieses Zeug an dem das Blut chinesischer Kinderfinger aus der Fabrik klebt unfassbar gut im Vergleich zum lausigen Preis.. Bissele Setup machen und gut ists. Aber dennoch etwas
      gruselig.. Jedoch wünsche ich dir viel Spaß mit dem anscheinend tollen Outfit. ( gegoogelt.. looks good )

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    3. Wo klebt heutzutage kein Blut dran? Abgesehen davon ist China längst nicht mehr so schlimm, wie es einmal war. Da gibt es Orte auf dieser Welt, an denen ich neine Kindheit noch viel weniger verbringen wollen würde.

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