Ich habe ja lange Zeit keine richtige Lust auf Fleisch vom Smoker gehabt. Klar, ich habe hier und da mal Rippchen gemacht, aber um ehrlich zu sein, geschah dies meist, weil man es sich von mir wünschte. Nun haben mir die Pastrami und die Kansas City Style Ribs neulich so gut geschmeckt, dass ich wieder Blut geleckt habe. Allerdings ging mir das Smoken auf der 57er Kugel auch so ein wenig auf den Zeiger. Dauernd muss man Kohle oder Holzchips nachlegen, wenn man den Deckel öffnet gehen aber Rauch und Hitze verloren und die Fläche für indirektes Grillen ist auch sehr begrenzt. Also habe ich etwas Geld in die Hand genommen und mir einen vernünftigen Smoker gekauft. Ich habe lange überlegt, ob es ein Wassersmoker, ein "Green Egg" oder einer dieser neuen elektrisch betriebenen Pelletsmoker sein soll, habe mich aber letztlich bewusst für den holz- und kohlebefeuerten klassischen Zweikammer-Smoker entschieden.
Die Waffe der Wahl: Joe' s Barbecue Tradition 16". Ich bekomme nichts dafür, also ist das auch keine Schleichwerbung.
Günstige Smoker bestehen meist aus lackierte Eisenbleche von 1,5 bis 3 Millimetern Stärke. Da platzt bei hohen Temperaturen schon mal der Lack ab oder die Teile verziehen sich. Dann verliert man sowohl Rauch, denn es qualmt aus allen Ritzen und natürlich auch Temperatur und man verzweifelt daran, das alles mit feuerfestem Isolierbad abzudichten. Dieses Geschoss hier hingegen hat stolze 5,3 Millimeter dicke Wände. Da bewegt sich nichts und alles fühlt sich sehr wertig an. Gut, der Trümmer wiegt dann auch stolze 160 Kilogramm, dafür wird er mich, bei einigermaßen guter Pflege, sicher überleben.
Und wenn wir von 5,3 Millimetern Blechdicke reden, dann meinen wir überall - selbst der Schornstein ist da nicht ausgenommen.
Die großzügige Garkammer mit 40 Zentimetern (16" Inch) Tiefe bietet genügend Platz. Da passt auch zur Not ein Spanferkel rein. Die Roste sind aus Edelstahl, herausnehmbar und wirklich schön schwer. Auch hier hat man das Gefühl, einen wertigen Gegenstand in der Hand zu haben.
Die angeschweißte Feuerkammer kommt mit Lüftungsschieber (rechts) und einem Kohlerost. Der etwas teurere Classic hat hier noch ein Grillrost für direktes Grillen integriert und eine Platte für Pfannen auf dem Deckel. Brauche ich aber nicht und wenn, lässt sich das mit etwas Geschick, vier Schweißpunkten und einem Rost mühelos nachrüsten. Schön auch eine Vorrichtung an der rechten Seite, in die eine Art "Eisengalgen" gesteckt werden kann, von dem dann ein Topf über der offenen Garkammer baumelt.
Der Smoker lebt auf großem Fuß. Gut so, bei den Rädern lässt sich das Gerät auch recht einfach über unebenes Gartenterrain rollen.
Vor dem ersten Gebrauch sollte der Smoker einmal "eingefeuert" werden, damit sich die pulverbeschichtete Farbe einbrennt und etwaige Produktionsrückstände entfernt werden. Die Patina, die sich dabei bildet, hilft auch, etwaige Spalten im Deckel abzudichten. Dies ist aber kaum nötig, den der meiste Qualm entweicht durch den Schlot und das soll auch so sein. Der Vorgang dauert gute eineinhalb Stunden bei circa 120 °C. Hier ist es wie beim ersten Grillen mit der Kugel. Zunächst rennt man alle fünf Minuten zum Grill, schaut nach der Temperatur und spielt an den Lüftungsklappen herum. Nach einiger Zeit wird man entspannter. Offener Schornstein und halboffene Lüftungsklappen gehen immer. Ich habe hier übrigens Buchenbriketts und Kirschbaumholz verwendet.
Ich kann es kaum erwarten, das Ding dann (hoffentlich in den Herbstferien) zum Einsatz zu bringen. Projekte habe ich da noch genug. Ich werde berichten.
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Heute vor sieben Jahren; Gemüsekuchen
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