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Montag, 16. Januar 2023

Viethaus - Sushi & Co in Hameln

 
Eigentlich wollten wir gestern ja wieder ins Koi, denn der Laden hat uns total begeistert. Leider war die für den Samstag bereits komplett ausgebucht. Also kurz umdisponiert und im Viethaus einen der letzten Tisch reservieren lassen. Da haben wir bisher nur "außer Haus" bestellt, Zeit also, um da mal dem Tischservice auf den Zahn zu fühlen.


Bei dem Schnudelwetter muss eine Suppe sein. Außerdem ist eine klare Brühe für mich immer ein Indikator für die Gesamtqualität der Küche. Gerade in asiatischen Läden erwartet man ja bei Suppen eher Glutamatbomben, was sich bei mir dann meist durch unbändigen Durst niederschlägt. Hatte ich hier bei dieser Wantan-Suppe jetzt nicht. Was ich richtig gut fand, war die leichte Sternanisnote, die eindeutig dem vietnamesischen Einfluss geschuldet ist. Die Wantans waren überraschenderweise nicht in Nudelteig sondern in eine Art dünner Eierpfannkuchen gewickelt. Das ist so in sich stimmig.


Sommerrollen gehen immer. Hier mit Huhn. Gibt es nichts dran zu meckern.


Gebratene Glasnudeln mit Tofu und Erdnussdip. Ja, okay. Braucht die Welt das wirklich? Öh ... nö.


Eine ordentliche Portion Pho Bo, angerichtet im steinernen Dolsot. Tolles Aroma, obwohl ich sicher bin, zuhause hat das noch mehr Wumms. Kleine Randnotiz: die Sous-Chefin ist nicht so die Freundin von Korianderorgien. Also angelte sie sich diesen aus der und legte ihn auf den zur Schüssel dazugehörigen Deckel. Insgesamt war die Portion zu groß, also baten wir später darum, den Rest einzupacken. "Kein Problem" sprach der Kellner, legte den Deckel wieder auf, wobei der Koriander natürlich wieder zurück in die Suppe gelangte. Ist jetzt kein Drama, aber ein Profi hätte sofort gesehen, dass das Kraut nicht erwünscht ist und es dementsprechend entsorgt. Aber zum Service nachher noch mehr.


Sushiplatte mit verschiedenen Komponenten. Erwähnenswert: das frittierte Sushi oben rechts war noch warm und extrem knusprig. So lobe ich mir das. Ansonsten habe ich ja letztes Mal schon gesagt, dass mir der Reis zu wenig gewürzt ist. Da fehlt diese salzig-süße Säure. Er ist auch zu kompakt. Ja, Sushireis soll ein wenig "zusammenpappen" aber kein fester Klumpen sein. Hier könnte etwas mehr Finesse nicht schaden. Ein Frage hätte ich dann aber doch noch. Was zur Hölle soll dieser Minzzweig? Völlig sinnlos.


Clever finde ich allerdings das terrassenartige Anrichten mit drei Höhenstufen. Alles in Allem ist das Viethaus einen Besuch wert. Vielleicht nicht gerade zu Stoßzeiten, denn hier erschien man streckenweise etwas überfordert. Es kam zu Wartezeiten und während die Gattin und die Sous-Chefin schon mit ihren Hauptgerichten am Gange waren, hoffte ich noch immer auf meine Vorspeise. Man kam an den Tisch, um Essen zu servieren, aber nicht, um mal nachzufragen, ob noch Getränke gewünscht sind. Deutlich gestresste Mitarbeiter waren für Blickkontakte oder Winken (wir saßen auch in der hintersten Ecke, der Laden ist aber auch nicht wirklich groß) nicht wirklich empfänglich. Wie gesagt, man kann da gut Sushi essen. Das Koi ist in unserem Empfinden besser, aber es ist ja immer gut die Wahl zu haben.
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Flashback










Vorgestern vor einem Jahr: Kartoffelpüree à la Joël Robuchon

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