Nach Hamburg zu fahren fühlt sich für mich immer an, wie nach Hause zu kommen. Mein Großeltern väterlicherseits wohnten dort und ich habe immer noch ein paar Tanten dort. Gestern waren wir mal wieder aus familiären Gründen in der Hansestadt und wenn es die Zeit erlaubt, gibt es zwei Punkte für mich, die zum Pflichtprogramm geworden sind: ein Besuch im Yuan Ye - einem riesigen Asia-Markt auf vier Etagen (ich bekomme nichts dafür, also keine Werbung) und ein Essen im Shudu, dem für mich besten Sichuan-Restaurant zumindest in Norddeutschland. Ich kann es vorwegnehmen, ich war mal wieder völlig begeistert. Wie soll es auch anders sein, denn hier wird neben der "normalen" Karte authentische Küche geboten. Die Chefin und die Köche kommen aus Sichuan, wissen also, was sie tun.
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Sonntag, 23. November 2025
Dienstag, 18. November 2025
Gondo Datshi - Ei mit Frischkäse aus Bhutan
Was wissen wir hierzulande eigentlich über Bhutan? Ich habe das Land das erste Mal bewusst auf der Expo2000 in Hannover kennengelernt, es dann aber wieder aus den Augen verloren. Nun bin ich auf der Suche nach für mich neuen Gerichten wieder über dieses Land gestolpert und bin fasziniert. Gelegen im Himalaya zwischen Indien und dem zur Zeit "autonomen chinesischen Gebiet Tibet". Das Staatsgebiet erhebt sich von 150 Meter über Normalnull bis auf satte 7500 Meter, wobei der meiste Teil eher in den höheren Regionen zu finden ist. Bhutan ist kein reiches Land, aber es verfolgt eine interessante Politik. Wirtschaftliches Wachstum wird nicht angestrebt und statt nach einem hohen Bruttosozialprodukt wird hier nach etwas gestrebt, das Bruttonationalglück heißt. Das Glück der Menschen, auch wenn das Leben einfach und sicher auch oft hart ist, steht nominell an höchster Stelle. Bhutan - in der Landessprache "Dzongklha" འབྲུག་ཡུལ (druk yul - Land des Donnerdrachens) ist zudem der einzige Staat der Welt, der mehr CO² der Luft entnimmt, als emittiert. König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck - Bhutan ist eine konstitutionelle Monarchie mit Parlamenten - fördert außerdem ambitionierte Klimaprojekte. Das klingt doch irgendwie sympathisch. Aber das hier ist kein Politikblock, also lasst uns über das Essen sprechen.
Montag, 17. November 2025
Nasi Katok - knuspriges Huhn mit Reis und Sambal aus Brunei
Borneo ist nicht nur größte Insel Südostasiens, sondern beherbergt auch drei Staaten. Der größte Teil gehört zu Indonesien, der andere zu Malaysia. Dann wäre da noch unser heutiger Zielpunkt, nämlich das Sultanat Brunei, das nur etwas 6% des Eilands ausmacht, dessen absoluter Herrscher - Sultan Hassanal Bolkiah - als einer der reichsten Menschen der Welt gilt. Die Bevölkerung setzt sich zum größten Teil aus Malaien (einer Ethnie, zu der auch die Malaysier gehören), einem Anteil an Exil-Chinesen, die zwar uneingeschränkte Aufenthaltstitel und bruneiische Reisedokumete haben, aber nicht die Staatsangehörigkeit und einer indigenen Bevölkerungsgruppen (zum Beispiel den Iban, den Erfindern der modernen Kontonummern), die noch in Langhäusern im Regenwald leben. Der Rest der rund 450.000 Leute (27 °C) sind Touristen, Gastarbeiter und Geschäftsleute von außerhalb. Ich bin neulich über ein Rezept gestoßen, das der malaischen Seite zuzurechnen ist und von dem ich sofort wusste, dass ich das probieren muss: Nasi Katok. Ich hatte ohnehin mal wieder Hunger auf Fried Chicken und das war jetzt hier die Gelegenheit, besonders auch, weil ich ein "neues" Land präsentieren kann. Das kann ich mir natürlich schlechterdings entgehen lassen. Also machen wir uns auf nach Darrussalam, achten aber schön darauf, nichts Falsches einzustecken, denn Dieben wird dort immer noch gerne zur Strafe eine Hand abgehackt. Kleine Anekdote am Rand, auch wenn das Brunei streng nach den Gesetzen der Sharia regiert wird, öffentlich kein Alkohol ausgeschenkt werden darf und Homosexualität mit dem Tode bestraft wird, kann man dort trotzdem an einigen Stellen Schweinefleisch essen, was vermutlich mit Rücksicht auf die chinesischen Bevölkerung geduldet wird, für Moslems aber natürlich haram ist.
Donnerstag, 13. November 2025
Fisch mit süß-saurer Sauce
Wer mich kennt, weiß, dass ich chinesisches Essen liebe. Es mag auch aufgefallen sein, dass ich (nicht nur) dabei großen Wert auf Authentizität lege. Manchmal ist mir aber nach guter China-Restaurantküche, so wie ich sie aus meiner Kindheit im letztem Jahrtausend erinnere. Vielleicht liegt es daran, dass damals alles neu und spannend für mich war und die Zeit verklärt ja so auch einiges, aber ich bin mir sicher, dass es früher einfach besser geschmeckt hat. Darüber habe ich hier schon mal geschrieben. Eins der ersten chinesischen Gerichte, an die ich mich erinnere kann, war Fisch in knuspriger Hülle mit süß-saurer Sauce. Die Kombination Fritiertes-Essig-Zucker ist einfach unschlagbar. Kein Wunder, dass diese Art von Sauce zu den beliebtesten in der westlichen Welt zählt. Ein derartiges Geschmacksprofil gibt es in China natürlich auch (酸甜味 / Suān tián wèi), aber was wir hier machen ist eben europäisierte Küche, so wie wir sie vom "Jade Mond" oder "Bambus Garten" um die Ecke gewohnt sind. Es gibt einiges zu tu, legen wir also los.
Mittwoch, 12. November 2025
Bruschetta al pomodoro classica - klassische Bruschetta mit Tomaten
Heute wollen wir uns mal einen weiteren Klassiker der italienischen Küche vornehmen: Bruschetta. Aber braucht man dafür wirklich ein Rezept? Da kann man doch eigentlich nichts falsch machen,.oder? Denkste! Das fängt schon bei der Ausprache an, die ist nämlich "Brus-ketta" und nicht "Bru-schetta". Der Name kommt aus dem römischen Dialekt, in dem bruscare (italienisch: abbrustolire) so viel wie "toasten" oder"rösten" bedeutet. Es gibt zahlreiche Varianten, die bekannteste dürfte die wohl aus der cucina povera, der "armen Leute-Küche" Kampaniens stammende Tomaten-Bruschetta sein. Und darum geht es hier heute.
Dienstag, 11. November 2025
Butterzarte dicke Rippe auf griechische Art
Momentan kommt meinen Lieben der Reis schon aus den Ohren heraus. Nudeln kann auch vorerst Aus diesem Grunde hieß es neulich: "Mach doch mal wieder etwas griechisches. Wie wäre es zum Beispiel mit Bifteki. Und dazu machst du Bohnensalat." Heute hieß es dann: "Das war lecker, mach noch mal so was." Also habe ich, wie neben Hülsenfrüchten auch noch Zutaten für Krautsalat und Tsatsiki gekauft. Unterwegs lief mir noch etwas dicke Rippe vom Schwein über den Weg. Noch rasch ein paar Spitzpaprika und etwas Schafskäse zum Füllen besorgt - die Gattin mag ja bekanntlich kein Schwein - und das Menü stand, zumindest im Kopf.
Dienstag, 4. November 2025
Kabuli Pulao - afghanischer Reis (mit Huhn)
Manchmal überrasche ich mich selbst. Da bin ich neulich auf Kabuli Pulao aufmerksam gemacht worden und dachte gleich: "Interessant, das musst du unbedingt machen!" Ich habe bereits ein Rezept aus Afghanistan gekocht (2022 - Bolani, das sind gefüllte Teigfladen) und als ich mir das jetzt noch einmal anschaute, fiel mir der letzte Satz ins Auge (und das tut vielleicht weh): "Demnächst dann vielleicht afghanische Mantu oder ein Kabuli Pulao?" Ich kannte das Gericht also schon längst, hatte es wohl aber wieder vergessen. Also habe ich mich gestern - und heute noch mal - daran gemacht, um mein Versprechen von damals endlich einzulösen und das afghanische Nationalgericht zuzubereiten.
Samstag, 1. November 2025
The Best of October 2025
Ich kann mich zwar nicht wirklich für dieses Fest begeistern, aber wir waren gestern bei guten Freunden auf einer Halloween-Party und haben den Oktober unter anderem mit Grillen ausklingen lassen. Dabei fiel mir auf, dass ich dieses Jahr recht wenig am heimischen Rost gestanden habe. Das muss sich nächstes Jahr ändern. Aber egal, blicken wir mal auf den vergangenen Monat zurück und schauen, welche neuen Rezepte am meisten nachgefragt wurden. Die präsentiere ich hier noch mal wie gewohnt als Top 5 im Countdown.







