Donnerstag, 24. Februar 2022

Bolani


Ein weiterer weißer Fleck verschwindet von meiner kulinarischen Karte, denn heute nehme ich mir mal Afghanistan vor. Da gibt es, unter anderem, leckere gefüllte Fladenbrote, auch Bolani genannt. Selbige standen schon länger auf meiner Liste, spätestens seit die Gattin die mal in einem Restaurant mit türkischer Küche auf dem Teller hatte. Heute hat es gepasst und so habe ich mir Flugs ein Stück Hindukusch ins Weserbergland geholt und Bolani mit dreierlei Füllung produziert.


Zunächst der Teig. Da gibt es mehrere Varianten. Die schlichteste besteht nur aus Mehl, Wasser Öl und Salz. Ich habe hier für passend für neun Teigtaschen: 
  • 600 g Mehl
  • 260 g lauwarmes Wasser
  • 2 TL Salz
  • 3,5 g Trockenhefe (1/2 Päckchen) oder ein Krümel frische Hefe
  • 3 EL Öl
  • 2 TL Zucker 

Das wird nun schön verknetet, bis ein nicht klebender, elastischer Teig entsteht. Der darf dann abgedeckt mindestens dreißig Minuten an einem warmen Ort ziehen.


Die erste Füllung ist eine aus Kartoffeln. Für drei Fladen brauchen wir:
  • 2 mittelgroße Kartoffeln
  • 3 Lauchzwiebeln
  • 1/2 EL Kreuzkümmel (gemahlen)
  • 1/2 EL Koriandersaat (gemahlen)
  • Salz
  • Pfeffer

Einfache Sache: Kartoffeln schälen, würfeln und in Salzwasser garen.


Abgießen, zerstampfen, Frühlingzwiebeln in Ringen dazugeben und Gewürze untermengen. 


Mit Salz und Pfeffer abschmecken


Füllung Numero Zwei:
  • 200 g frischer Spinat  
  • 1 Stück Lauch
  • 1 Bund Koriandergrün (oder Petersilie)
  • 3 Frühlingszwiebeln
  • 1/2 EL Kreuzkümmel (gemahlen)
  • 1/2 EL Koriandersaat (gemahlen)
  • 1/2 milde Chiliflocken (Pul Biber)
  • Salz Pfeffer

Lauch in feine Stückchen schneiden, Frühlingszwiebeln Ringen, gehackten Koriander und grob zerzupften Spinat hinzufügen. Gröbere Strunke entfernen, bei Babyspinat ist das aber in der Regel nicht nötig. Auch hier würzen und abschmecken. ich habe auch Rezepte gefunden, in denen  kein Spinat, sondern nur Unmengen von Koriander und vielleicht etwas Petersilie verwendet wurden. Für Gegner dieses leckeren, aber umstrittenen Krauts, sicher eine Horrovorstellung

Füllung 3:
  • 300 g Lammhackfleisch (alternativ Rind)
  • 1 Zwiebel
  • 1/2 El Kreuzkümmel
  • Salz 
  • Pfeffer
  • Öl

Fast vergessen: 
  • 1/2 EL milde Chiliflocken (Pul Biber)

Hackfleisch in etwas Öl krümelig braten, die gewürze einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. 


Gehackte Zwiebeln dazugeben, durchschwenken und fertig.


Teig in neun Stücke à je 110 Gramm teilen und zu Kugel formen.


Jede Kugel zu einem Fladen von circa zwölf Zentimeter Durchmesser ausrollen. Der Teig sollte dabei nicht mehr kleben, so dass kein zusätzliches Mehl gebraucht wird.


Wir machen von jeder Füllung je drei Bolani, also geben wir nun ein Drittel der Kartoffelmasse auf die Hälfte des Kreises, lassen aber einen fingerdicken Rand.


Umklappen, etwas mit der flachen Hand pressen, damit sich die Masse verteilt,  die Nähte gut zusammendrücken und fertig.


Mit der Spinatfüllung verfahren wir ebenso.


Auch das Fleisch macht vom Verfahren her keine Ausnahme.


Die Taschen können nun frittiert, mit Öl bestrichen im Ofen gegart oder auf einer heißen Platte zubereitet werden. Eine leicht gefettete Pfanne geht auch. Bolani auf der Oberseite mit Öl bepinseln, ...


... und nach ein paar Minuten wenden. Erneut mir Öl einpinseln.


Bei mir passen immer nur zwei Taschen in die Pfanne, also parke ich die fertigen anderen im heißen Backofen zwischen. So können sie da noch mal nachgaren.


Das Werk ist fertig.


Unsere leckeren Bolani-Fladen. Warm, aber auch kalt ein Genuss. Ideal zum Picknick oder für unterwegs. Dazu passt sehr gut einfacher Joghurt zum Dippen. Ich liebe sowas. Demnächst dann vielleicht afghanische Mantu oder ein Kabuli Palau
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Flashback:










Heute vor zwei Jahren: Char Siu Baguette - Banh Mi Style

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