Dienstag, 9. Februar 2016

Tsatziki (Zaziki)


Das sind ja unhaltbare Zustände! Warum informiert mich keiner rechtzeitig, dass ich hier noch kein Rezept für Tsatziki habe? Da mache ich mich doch zum Gespött der Leute. Schon kommen die ersten Schlagzeilen: "SKANDAL! Blogger macht keinen Tsatziki", "Blog am Ende - zerbricht jetzt auch noch seine Ehe?", "Das dunkle Geheimnis des Herrn W" oder "Schicksalsjahre eines Bloggers - jetzt kommt die dreckige Wahrheit ans Licht". Das geht ja mal gar nicht, da wird sofort Abhilfe geschaffen und Tsatziki gemacht.


Was liest man nicht alles, was die Leute so in ihren Tsatziki rühren. Knoblauchgranulat, Quark und und und. Das ist natürlich alles Quark, denn für einen griechischen Tsatziki - zu seinem türkischen Bruder Cacık kommen wir später noch - braucht man nicht viel.:
  • 250 g Joghurt (10% Fett)
  • 1 Salatgurke
  • 2 EL Salz
  • Pfeffer
  • Knoblauch
  • Olivenöl
Optional:
  • Zitrone


Gurke besteht zu 99% aus Wasser - der Mensch liegt immerhin noch durchschnittlich bei 70%. Das erklärt einiges.

Wir wollen ja nun keine Gurkensuppe, sondern einen schönen Tsatsiki
ziki, das heißt, es muss möglichst viel Wasser aus der Gurke heraus. Da hilft es schon einmal, die Kerne zu entfernen. Dazu schneiden wir das Gewächs längst in Viertel und schaben das glibberige Innenleben mit einem Löffel heraus.  


Die Gurke wird nun geraspelt, in ein Sieb, das über einer Schüssel hängt, gegeben und mit dem Salz vermengt. 


Nach fünfzehn Minuten ist schon ordentlich Wasser in die Schale getropft. 


Wir drücken die Raspeln so gut es geht aus. Man kann hier schön sehen, was da noch rauskam. Und das war, wir erinnern uns, nur der feste Teil der Gurke. Das Gurkenwasser habe ich nicht weggekippt, sondern mit etwas Gelatine aufgekocht. Mal sehen, was sich mit Gurkengellee so schönes anstellen lässt ... 


Nun vermengen wir die Gurke mit dem Joghurt, etwas Zitronensaft, einem Schuss Olivenöl, geriebenem Knoblauch nach Wunsch und schmecken mit Salz, Pfeffer und gegebenenfalls einer winzigen Prise Zucker ab.

Zum Knoblauch: am besten verwendet man frischen, jungen Knoblauch. Wer Probleme damit hat, die Knolle roh zu essen, kann die Zehen zwei Minuten in kochendem Wasser blanchieren oder confierten Knoblauch nehmen.

Es gibt Menschen, bei denen in Punkto Knoblauch und Tsatziki die Devise gilt: viel hilft viel. Ich mag es da eher dezenter. Der Knoblauch soll Aroma geben, aber nicht alles andere erschlagen. Hauptdarsteller sind Gurke und Joghurt und so begnüge ich mich meist mit einer Zehe bei dieser Menge Joghurt.


Türkischer Cacık ist im Prinzip das Gleiche, meist aber aufwendiger gewürzt. Hier kommen noch wahlweise Frühlingszwiebeln, Minze, Dill und oder Essig zum Einsatz, manchmal wird er dafür aber auch ohne Gurke gemacht. Es gibt sogar Versionen mit Karotten- und Salatstücken.


Ich persönlich mag auch das Zusammenspiel von Joghurt, Gurke, Knoblauch und Minze. So liebe Regenbogenpresse, ihr könnt nun die Druckerpressen anhalten, die Paparazzi von meinem Haus abziehen und eure widerliche Hetzkampagne gegen mich einstellen.
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