Freitag, 3. März 2017

Nur mal so ... (Teil 103)


So richtig auf dem Damm bin ich noch nicht, also bleibt die Küche weiterhin geschlossen. Zwei gekochte Eier (Rezept folgt, sobald ich es wieder gefunden habe), ein halber Laugenbrezel und ein trockenes Brötchen waren das Einzigste, was ich in den letzten Tagen zu mir genommen habe. Trotzdem habe ich mich von TheMaskedChef Tommy dazu verleiten lassen, bei einem indonesischen Versand zu bestellen.


Ganz links haben wir zwei Pakete kasuri methi. Das ist das, besonders in der indischen Küche eingesetze, getrocknete Kraut des Bockshornklees. Die Samen dieser Pflanze geben Currypulver Tiefe und Wärme. Auch die Blätter haben wir hier schon schon oft verwendet, zum Beispiel bei unserem murgh makhani, dem berühmten Butterhühnchen, das aus dem nicht minder berühmten indischen Restaurant "Moti Mahal" in Delhi stammt. Im gleichen Restaurant findet sich auch der Ursprung des nicht minder beliebten Tanduri Hähnchen. Dazu brauchen wir neben kausri methi auch deggi mirch. Hierbei handelt es sich um getrocknete Kashmir-Chilis, die zwar nicht besonders scharf sind, dafür aber schön rot färben.


Das Tanduri Bild von vor drei Jahren ist nicht so toll, also Zeit, das Ganze noch einmal anzugehen. 

Ganz vorne im Eingangsbild oben etwas, das zu Recht in einer Tüte eingeknotet kommt: terasi oder trassi. Das ist eine fermentierte Shrimppaste aus Indonesien. Holla, die Waldfee. Ich habe ja schon viel mit thailändischem kapi gekocht. Dabei handelt es sich auch um eine im Rohzustand erbärmlich stinkende fermentierte Shrimppaste. Terasi hingegen stinkt roh nicht erbärmlich. Nein, es stinkt erbärmlich erbärmlich und noch etwas mehr. Man kann die beiden im Notfall wohl austauschen, aber terasi riecht schon durch die dreifache Verpackung so stark, dass die Gattin die Paste diskussionslos aus der Küche entfernen ließ und sie nun in einem eigens dafür besorgtem Kastor-Container im der Garage zwischengelagert wird - also die Paste, nicht die Gattin. Interessanterweise fügt sowohl kapi, als auch terasi im gegarten Zustand dem Essen einen wohltuenden Geschmack zu.


Hier eine Packung kapi - Shrimppaste, die den Warnhinweis "CONTAINS SHRIMP" enthält. Ich kann mich immer wieder darüber amüsieren.

Die Herstellung beider Pasten ist ähnlich - Garnelen werden zermust und mit Salz fermentiert. In Thailand nimmt man für kapi kleinere, krill-artige Shrimps der Gattung Acetes spp, die etwa einen bis vier Zentimeter groß werden. In Indonesien werden meist Riesengarnelen verwendet. Hier ist die Gattung Litopenaeus vannamei (auch Penaeus vannamei) Diese Burschen können über zwanzig Zentimeter groß werden und tragen auch den Namen White, beziehungsweise Whiteleg Shrimps. Dann werde ich wohl demnächst auch noch mal Richtung Indonesien schielen, sobald der Magen wieder fit ist - obwohl in der traditionellen chinesischen Medizin werden Magenschleimhautentzündungen mit Chilipulver behandelt ... 
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: sahnige Lachspasta mit Paprika

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