Montag, 30. Dezember 2019

Tiropita


Eigentlich wollte ich heute mal einen ruhigen Abend machen ohne Bloggen und dergleichen. Dann dachte ich mir aber, vielleicht sucht ja noch jemand eine kleine Last-Minute-Fingerfood-Geschichte für das Silvester Büffet. Da hätte ich zufällig was im Angebot. Heute gab es im Westerhäusischen Winterpalast nämlich Tiropita. Das sind kleine Dreiecke aus Filo- oder Yufkateig, die mit Schafskäse gefüllt werden. Sie sind  den türkischen Böreği (Börek) nicht unähnlich, nur die Form ist eben anders. Zum Snacken sind die Dinger ideal da man sie warm genauso gut wie kalt essen kann.

Sonntag, 29. Dezember 2019

Zum 6. Blog-Geburtstag: Steinpilzravioli in Salbeibutter mit Trüffeln


Man soll die Feste ja feiern, wie sie fallen und auch zwischen den großen Jahresendereignissen gibt es hin und wieder Anlass, die Korken knallen zu lassen. Heute freue ich mich darüber, den mittlerweile sechsten Jahrestag der Gründung dieses Blogs vermelden zu dürfen.  Dafür habe ich mir hausgemachte Ravioli mit Steinpilzfüllung gegönnt. Und wie jedes Mal, wenn ich den Teig durch die handbetriebene Nudelmaschine gebe, habe ich mich auch diesmal wieder gefragt, warum man eigentlich nicht viel öfter seine Pasta selber macht. Hier also meine Ravioli ai funghi porcini con burro, salvia e scorzone. - Steinpilzravioli in Salbeibutter mit Trüffeln.

Dienstag, 24. Dezember 2019

Heiligabend-Menü 2019


Heilig Abend 2019 - done! Die erste Schlacht der Festtage ist geschlagen und ich habe zehn Leute, mich eingeschlossen, pappsatt bekommen. Auf eine Vorsuppe haben wir dieses Jahr verzichtet, denn "wir essen ja alle nicht mehr soviel". *Zwinker*.

Sonntag, 22. Dezember 2019

Knusprige Entenbrust mit Orangensauce


"Haben Sie schon alle Weihnachtsgeschenke, Herr Westerhausen?" - "Wieso? Die bekomme ich doch erst Heligabend!"

Immer wieder ein Brüller. Aber tatsächlich kommt Weihnachten ja für manche immer wieder überraschend. Natürlich gibt es begabte Schenker, die zur Not auch auf die letzte Sekunde an der Tankstelle auf dem Weg zum Familienfest noch genau das Richtige finden. Andere hingegen tun sich schwer. Entweder weil sie keine Zeit hatten, sich um Präsente zu kümmern oder weil sie einfach nur schlechte Zuhörer sind und kurz vor dem Fest wiederholt getane Äußerungen "Also diesen Schal finde ich ja todschick, aber der ist mir zu teuer" ins eine Ohr rein und aus dem anderen wieder heraus gingen, ohne unterwegs auf eine Speicherzelle zu treffen.  

Und dann gibt es ja noch den Fall, dass man alle Geschenke hat und dabei vergisst, das es auch etwas zu essen geben muss. Oder man hat tolle Nahrungsmittel besorgt und steht nun in der heimischen Designerküche und muss mit Erschrecken feststellen, dass der teure Turbowitz zwar ganz toll Quinoa-Dinkeltteig kneten und Kürbis-Chiasuppe pürieren kann, aber keine knusprige Entenbrust auf den Teller zaubert. Hier hake ich jetzt ein und erinnere noch mal daran, wie das mit Pfanne und Ofen gelingsicher geht.

Samstag, 21. Dezember 2019

Spaghetti con zucchine, pomodorini e salsiccia - Zucchini, Cherrytomaten und Wurst


Ich habe Urlaub, bin jetzt so richtig tiefenenstpannt und, was noch viel wichtiger ist, habe wieder richtig Bock auf Kochen. Und logischerweise auch aufs Essen. Natürlich nichts, was schwer im Magen liegt - so kurz vor Weihnachten wäre das auch Quatsch - aber da gibt es ja glücklicherweise genug leichte Sachen, die Auge und Gaumen erfreuen und darüber hinaus auch noch im Handumdrehen gemacht sind. Im Prinzip war das schon die Umschreibung für ein schönes Pastagericht. Da sind wir auch beim Thema. Ich ärgere mich jedesmal, wenn ich auf der Karte eines italienisches Restaurants hierzulande sahnetriefende Saucen sehe oder lieblose Tomatensugos mit Hackfleischkrümeln als Bolognese angeboten bekomme. Es ist, als ob italienischen Köchen beim Überkehren des Brenners der Rezeptspeicher im Hirn gelöscht und das Geschmackszentrum rekalibriert wird. Dabei ist es doch so einfach, ohne sündhaft teuren Wareneinsatz mit zwei, drei guten Zutaten ein leckeres Pastagericht à la minute zu kochen. Für Restaurants doch eigentlich ideal, für zu Hause ohnehin. 

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Rindfleischcurry mit Kokosmilch


Normalerweise bin ich ja gerade bei Rezepten aus Fernost auf absolute Authenzität aus. Wenn ich ein für mich neues Gericht in Angriff nehme, studiere ich für gewöhnlich mehrere Varianten, um den Kern des Ganzen zu begreifen. Dann entscheide ich mich entweder für eine Version oder füge eine eigene aus den Komponenten zusammen, die mir am sinnvollsten erscheinen. Dann mache ich mich auf die Jagd nach etwaigen Zutaten, die ich in den hiesigen Fachgeschäften nicht so ohne weiteres bekomme. Hier erweist sich das Internet als Segen, vor zwanzig Jahren war ich da oft aufgeschmissen. Ich denke, auf diese Weise sind schon einige wirklich spannende Dinge - auch auf dem Blog - zusammengekommen, die sich nicht verstecken brauchen. Wie gesagt, so läuft es im Normallfall. 

Freitag, 13. Dezember 2019

Chop Suey vom Rind


Der sokratische Dialog bei Platon zeichnet sich dadurch aus, dass Sokrates seinen Gesprächspartnern (hier muss nicht gegendert werden, denn es waren nur Jungens) nicht etwa Lehrsätze dozierte, die sie zu lernen hatten, sondern sie erst einmal ihre Sicht der Dinge erläutern ließ. Dann stellte er gezielt Fragen, die den anderen dazu brachten, die eigene Position zu überdenken um dann selbst Schritt für Schritt die Wahrheit zu erkennen. Der Gedanke dahinter war, dass der "Geist" des Menschen, als Teil des nous, der Weltvernunft, die Wahrheit schon kennt, sie im stofflichen Körper jedoch vergessen hat. Mit den richtigen Fragen sollte man dieses verlorene Wissen im Menschen wieder aktivieren können. Lernen wäre somit also Wiedererinnern, auf altgriechisch anamnesis. Da das Wissen also aus dem Menschen hervorgeholt wird, wie das Baby bei der Geburt aus dem Mutterleib, nennt man die Art und Weise, solch lehrreichen Fragen zu stellen, auch Mäeutik, zu deutsch: Hebammenkunst. 

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Fritten aus der Pfanne - shallow-fried


Gute, ehrliche Fritten - wer liebt sich nicht? Wenn dann auch noch selbstgemacht, sind die knusprigen Kartoffelschnitze um so besser. Zu Hause macht man es sich oft leicht und schmeißt den Inhalt einer TK-Tüte aufs Backblech und backt die Dinger im Ofen. Das ist nicht verwerflich und ich habe das Jahre lang auch nicht anders gemacht. Ofenpommes kann man aber auch von Grund auf schnell selber machen. Dann hat man eine eher fettarme Beilage. Allerdings wissen wir auch, dass Fett Geschmacksträger ist und für ein wohliges Mundegfühl sorgt. Das hat man bei Fritten aus dem Ofen nicht, auch nicht bei solchen aus Heißluftfritteusen. Wer da eine richtige Fritteuse hat, ist gut aus dem Schneider. Es geht aber auch ohne. Ich zum Beispiel habe bisher immer meinen Wok zum frittieren genommen, auch bei den goldenen Knollenstäbchen. Dann hat man aber immer die Frage: "Wohin mit dem ganzen Fett?" Irgendwann ist der Dorfweiher voll und der beste Kumpel fährt schon lange keinen alten Diesel mehr, den er mit Frittenöl betanken kann.

Montag, 9. Dezember 2019

Kotopita - griechische Hähnchenpastete


Heute begeben uns mal wieder nach Griechenland und wollen erneut zeigen, dass die Wiege der Philosophie und Geburtsort westlicher Kultur mehr zu bieten hat als Grillteller mit Metaxasauce und "Ouzo auffe Hausse". Wir wollen also heute in den Töpfen der Region Epirus räubern. Die findet man auf dem Festland oben links im Nordwesten, direkt unterhalb Albaniens. Anders als auf den Inseln, wo ja bekanntlich viele Hellenen Fischer sind - nicht mit ex-siberischen Trällersusen zu verwechseln - lebt man hier eher von Landwirtschaft. Das spiegelt sich auch in der Küche dieser Gegend wieder. Beliebt sind scheinbar Pasteten, wie unsere heutige Kotopita (Betonung auf dem "to", also eigentlich Kotópita oder κοτόπιτα). 

Samstag, 7. Dezember 2019

Nur mal so ... (Teil 130)


So, dann hätten wir den obligatorischen Besuch des hiesigen Weihnachtsmarktes auch dieses Jahr wieder überlebt. Kein leichtes Unterfangen, denn schenkt man so einigen populistischen Stimmungsmachern Glauben, gibt es ja nachgerade nichts tödlicheres mehr, als den Besuch eines deutschen Weihnachtsmarktes. Ich jedoch bin nun schon das neunundvierzigste Jahr in Folge nicht Opfer eines Anschlages geworden und das ist auch gut so. Ich habe auch die Horden angesäuselter Wolfspfotenträger mit blinkenden Sternzeptern und beleuchteten Zipfelmützen überstanden und selbst der für mich schier unerträglich fuselige Geruch von Glühwein hat mich nicht aus den noch schlachtwarmen Rentierlederstiefeln geholt. 

Sonntag, 1. Dezember 2019

Lachs auf Spitzkohl


Einen Pfeil habe ich noch im Köcher und den würde ich hier gerne noch mal schnell verschießen, bevor ich in aller Ruhe das Wochenende ausklingen lasse. Morgen beginnt wieder eine lange, arbeitsreiche Woche und ich werde zumindest bis Mittwoch in Sprechprüfungen für Englisch im 9. Jahrgang sitzen. Ich bin da zwar "nur" Zweitprüfer, muss aber trotzdem durchgehend hellwach sein und Kreuze an den richtigen Stellen der Protokoll- und Bewertungsbögen setzen. Wer das für eine spannende Sache hält, schaut auch gerne Wandfarbe beim Trocknen zu oder katalogisiert die Grashalme im Garten. Es ist aber nun mal eine Aufgabe, die getan werden muss und auf jeden Fall besser, als gar keine Arbeit zu haben. Damit ich morgen also fit in der Murmel bin, gibt es heute schon mal Futter für die grauen Zellen und was ist da besser als Fisch?

Crème Brûlée vom Ziegenkäse



Créme Brûlée kennt man ja gemeinhin als Dessert. Da werden dann Sahne, Milch, Eigelb, Zucker und Vanille zu einer leckeren Crème gerührt, die dann mit Zucker gratiniert wird, bis eine schöne, goldene Karamell schicht ensteht. So oder so ähnlich liebt man den Klassiker. Aber pikant abgeschmeckt und dann auch noch mit Ziegenfrischkäse? Ja, geht das denn? Es geht, wie ich gestern herausgefunden habe. Aber ich muss wohl ein wenig weiter ausholen. 

The Best of November 2019


"Joa, is denn scho Woaihnachten?" Noch nicht ganz, lieber Franz, aber es ist Dezember. Das bedeutet aber auch, dass der November vorbei ist und es Zeit wird, zurückzuschauen, was denn so alles im elften Monat los war. Ich bin allerdings auch diesmal froh, dass ich überhaupt fünf Rezepte im November geschafft habe. Hier also die obligatorische Top 5 der meistgeklickten Rezepte, wie immer in umgekehrter Reihenfolge.