Freitag, 27. November 2020

Der phänomenal pure Mississippi Slugburger - 1920s Style


Der Hamburger kann in den USA auf eine weit über hundert Jahre währende Erfolgsgeschichte zurückblicken. In dieser Zeit war er natürlich vielen Modetrends unterworfen und hat auch in Fastfoodrestaurants und besonders in Steakhouseketten Fürchterliches erfahren, dazu später aber mehr. Es gibt aber auch einige Dinosaurier unter den Burgern, die, meist sehr regional, die Jahrzehnte überdauert haben und im Grunde noch immer sind, wie sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts kreiert wurden. Der Oklahoma Onion Burger ist da ein gutes Bespiel und auch den Slugburger kann man noch hin und wieder in seiner ursprünglichen Form bekommen, obwohl er heutzutage oft eher aus Schweinhack und Sojamehl gemacht wird. Seinen Ursprung hat dieses einfache Sandwich jedenfalls in Corinth, ist aber auch anderorts im nördlichen Mississippi zu finden.

1000 Fragen an mich (601 - 650)

Sandwich mit Huhn, Ei, Käse, Tomate, Gurke und Salat
Drei Sachen sind mittlerweile am Freitag Gewissheit worden. Das Wochenende beginnt, es erscheint eine neue Folge der genialen Serie Star Trek: Discovery und ich interviewe mich selbst - in Zeiten der Pandemie kein falscher Gedanke und vor allem, ich lerne mich selbst kennen, denn ich beantworte die Fragen praktisch live während ich tippe und lese sie mir vorher nie durch. Das nimmt gut zwanzig Minuten in Anspruch plus formatieren und Schreiben des Einleitungstexts. Und wie man lesen kann, schreibe ich gerade im Einleitungstext über das Schreiben des Einleitungstexts. Clever, nicht wahr? Das ist das literarische Spiel mit Metaebenen, das Joyce von Konsalik trennt. Aber zurück zu den Fragen. Dummerweise fängt Blogger die Zählung bei jedem Beitrag wieder bei Null an, also muss man heute im Kopf 600 zur Fragenzahl addieren, um nicht den Gesamtüberblick zu verlieren. Die Bilder dienen nur der optischen Auflockerung, sind aber, wenn möglich, mit Rezepten aus diesem Blog verlinkt. Und los gehts ...

Dienstag, 24. November 2020

Orecchiette mit Tomaten und Zuchini (Pomodori e Zucchine)

Gerade Wochentags liebe ich schnelle Pastagerichte, insbesondere solche, bei denen die Sauce nicht länger als die Nudeln braucht. Das darf dann auch gerne vegetarisch oder gar vegan sein. Heute war mal wieder so ein Tag und während des Kochens dachte ich mir mal wieder, dass es doch eigentlich völlig unsinnig ist, wenn Leute auf Teufel komm raus versuchen, eigentlich fleischhaltige Gerichte mit Gemüse zu imitieren, wenn es doch so viele leckere und auch optisch befriedigende Gerichte gibt, die doch von Natur aus vegetarisch sind. Hier haben wir schlichte italienische Küche, komplett vegetarisch und wenn man den Parmesan weglässt, sogar völlig vegan. Die Pasta - Orechiette, also kleine Öhrchen - sind aus Hartweizen ohne Ei und stammen ursprünglich aus Aüiline (Puglia), deshalb ist das Gericht auch da zu verorten.

Montag, 23. November 2020

Bolles bombige Berliner Buletten


Zerkleinertes Fleisch zu würzen, in Kugelform zu bringen und dann zu garen ist sicher keine deutsche Eigenart, findet man diese Art der Zubereitung doch in fast allen Gesellschaften, in denen nicht ausschließlich vegetarisch gegessen wird. Aber gerade hierzulande erfreut sich dieser Bratling äußerster Beliebtheit und ist vielleicht sogar das Beispiel für deutsche Hausmannskost par excellence. Aber nicht nur am heimischen Esstisch, auch unterwegs, vom Imbiss oder in der Kneipe als schneller Snack zwischen zwei Bieren, ist der Bratklops zum Teil deutscher Esskultur geworden. Mit regionalen Unterschieden natürlich, was sich auch in der Namensgebung widerspiegelt. Was dem einen ganz vornehm das Hacksteak, ist dem anderen die Frikadelle, die Bulette, das Fleischpflanzerl, der Bremsklotz, Huller oder Karbonadel. Mit den Bezeichnungen divergieren auch die Zubereitungsarten. Bei uns zuhause hießen die Dinger übrigens ganz einfach Klopse oder eben Buletten. Das Rezept meiner Jugend ist diesem hier nicht ganz unähnlich. Lokal ist meine Frikadelle hier im Berliner Raum zu verorten. Die hat sicher auch der kultige Bolle, als er jüngst zu Pfingsten nach Pankow reiste, unterwegs verspeist und sich dabei prächtig amüsiert - daher mein launiger Titel für das Rezept.

Samstag, 21. November 2020

Thousand Island Dressing


Heute biete ich mal mal nur einen "Quickie" an, bevor ich mich ins Wochenende verabschiede. Bei uns gab es einen schönen großen gemischten Salat zu dem ich mich für das berühmte Thousand (oder 1000) Island Dressings als Salatsauce entschieden habe. Auch zu diesem Dressing - das übrigens auch eine sehr gute Burgersauce ist - gibt es Geschichten zu erzählen. Der Name leitet sich natürlich von den Thousand Islands ab, einer Gruppe von 1864 Inseln im Abflussgebiet des Ontariosees an der Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten. Dort soll vor zu Beginn der 1900er eine Kapitänsgattin namens Sophia Lalonde diese Sauce anlässlich eines Dinners gereicht haben. Die zu der Zeit berühmte Schauspielerin und Sängerin May Irwin war begeistert und ließ sich das Rezept geben. Von da an begann der US-weite Siegeszug des Dressings.

Freitag, 20. November 2020

1000 Fragen an mich (551 - 600)

Kassler in Blätterteig mit Ananas
Freitag ist hier zum Tag der schonungslosen Wahrheit geworden, seit ich mir hier an diesem Wochentag Frage und Antwort stehe um der geneigten Leserschaft so einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt eines Mannes gewähre, der stets zwischen Genie und Wahnsinn oszilliert ...muahahaHAHAHA!!!! (←Wie sagte schon einst Terry Pratchett sinngemäß? "Der Gebrauch multipler Ausrufezeichen ist ein sicheres Zeichen von Wahnsinn").

Heute also Fragen 551 bis 600. Da die Bloggersoftware bei jedem Artikel mit der Zählung bei 1 anfängt, müssen wir heute im Kopf 550 zur Fragennummer addieren, um den Überblick nicht zu verlieren. Auch diesmal beantworte ich die Fragen spontan beim Tippen, ich habe sie vor her nicht gelesen. Die Bilder diene wie immer nur der optischen Auflockerung, sind aber, wenn möglich, mit Rezepten aus diesem Blog verlinkt. Viel Spaß.

Mittwoch, 18. November 2020

Spaghetti all'Assassina - Meuchelmörderinnen-Pasta


Immer wenn man denkt, man hat in Sachen Tomatensauce so ziemlich alles gesehen, taucht aus irgendeiner Ecke doch wieder so ein Klassiker auf, den man bisher nicht auf dem Schirm hatte. Die pomodori al forno sind ein gutes Beispiel dafür. Zufälligerweise kommen die aus Apulien (Puglia), dem Absatz des italienischen Stiefels, genau wie unsere heutige Spezialität. Der Name des Gerichts - Spaghetti nach Art der Mörderin - klingt ja schon deutlich klischeehaft und sofort hat man diese Melodie aus The Godfather im Ohr. Interessanterweise hat das alles aber nichts mit kriminellen Machenschaften zu tun, sondern mit einem Restaurant in Bari.

Sonntag, 15. November 2020

Poulet Gaston Gérard


Das ist mal wieder eins der Gerichte, die schon länger auf meiner Liste standen und auf die ich mich irgendwie gefreut habe. Ehrliche französische Landküche jenseits der Nouvelle Cuisine, regional, rustikal aber doch nicht ohne ein gewisses Maß an eleganter Raffinesse, so liebe ich das. Gut, mit geschmortem Huhn kann man bei mir immer punkten und alles, was mit Butter, Sahne und/oder Käse zu tun hat trifft einen Nerv bei mir, aber das hier ist einer jener magischen Momente, wo einfach alles passt. Wenige Zutaten von guter Qualität, großartiger Geschmack und als Bonus noch eine Hintergrundgeschichte, die zu erzählen es sich lohnt.

Freitag, 13. November 2020

1000 Fragen an mich (501 - 550)

Flammkuchen
Es ist schon wieder Freitag und das bedeutet hier auf dem Blog mittlerweile Zeit für Selbstgespräche. Ich habe es mir zum Ziel gemacht, "1000 Fragen an mich" - eine nette Idee, die ich auf anderen Blogs gesehen habe - zu beantworten. In Etappen natürlich, aber live. Da heißt, ich lese mir die Fragen nicht vorher durch, sondern beantworte sie spontan, während ich hier tippe und das Hühnerfleisch für meine Chicken Sandwiches in der brine liegen. Im Prinzip also eine ziemlich authentische Interviewsituation. Heute also Fragen Nummer 501 bis 550. Da die Blog-Software bei jedem neuen Beitrag die Zählweise wieder bei 1 beginnt, müssen wir diesmal im Kopf 500 zur Fragenummer addieren, um den Gesamtüberblick zu bewahren. Die Bilder hier, wenn möglich mit Rezeptlinks, sind wie immer nur optisches Beiwerk.

Chicken Sandwich


Burger sind im Westerhäusischen Palais immer gern gesehen. Meist gibt es sie klassisch mit Rindfleischpatty, aber manchmal tut auch etwas Abwechslung gut. Heute ist ein schönes Stück knuspriges Hühnerfilet der Star der Show. Wir hier in Deutschland kennen sowas am ehesten vom Colonel aus Kentucky. In den USA ist dieser als Chicken Sandwich beliebte Burger auch der Star auf den Karten von Fastfoodketten wie Popeyes und Chick Fil-A.  Letztere beanspruchen die Erfindung des crunchigen Klassikers für sich. Eins haben diese Fastfoodketten alle gemein: sie kommen ums Verrecken nicht an eine gute hausgemachte Variante heran. Allein schon weil man in der heimischen Küche auch die Kontrolle über die Zutaten hat. Nicht gerade unwichtig, besonders wenn man, so wie ich in letzter Zeit, immer mehr auf die Herkunft von Fleisch achtet.

Freitag, 6. November 2020

1000 Fragen an mich (451 - 500)

Lasagne al forno
Es ist mal wieder Freitag, das bedeutet für diesen Blog mittlerweile interview time. Im Rahmen unserer kleinen Reihe "1000 Fragen an mich" beantworte ich - wer hätte das gedacht - 1000 Fragen an mich. Aber nicht auf einmal, sondern in kleinen Häppchen. Ich beantworte die Fragen übrigens praktisch live und ohne sie mir vorher angesehen zu haben. ich weiß also jetzt noch nicht, was heute auf mich zukommt. Hier also Fragen Nummer 451 bis 500. Damit hätten wir also die Halbzeit erreicht. Da Blogger bei jedem Beitrag die Zählung wieder bei Null beginnt, müsst ihr, um den Gesamtüberblick zu behalten, im Kopf 450 zur Fragennummer addieren. Die Bilder dienen lediglich der optischen Auflockerung, sind aber, wenn möglich, mit Rezepten verlinkt. Ich hoffe, ihr habt beim Lesen so viel Spaß, wie ich beim antworten.

Donnerstag, 5. November 2020

Auberginen-Curry mit Kokosmilch


Das es auch bei nicht immer Fleisch sein muss, habe ich ja schon mehrfach bewiesen. Im Grunde habe ich ja auch nichts gegen vegetarisches, oder wie heute sogar veganes Essen. Wenn es gut gemacht ist, schmeckt und nachhaltig sättigt, bin ich jederzeit dabei und dann fehlt mir auch nichts. Was ich absolut nicht mag, ist diese Nachbastelei, um die Illusion zu erzeugen, ein Lebensmittel sei etwas ganz anderes, als es eigentlich ist. Das hat vielleicht auch etwas mit enttäuschter Erwartungshaltung zu tun, wenn etwas als Burger angepriesen wird und dann doch nicht wirklich so schmeckt. Kochen hat für mich auch immer etwas damit zu tun, den Eigengeschmack der Zutaten hervorzuheben, nicht ihn zu unterdrücken und mit Hilfe von Lebensmittelaboren Fremdgeschmäcker hinzuzufügen. Diese Problem hat man in Indien in dieser Form nicht. Da wird weitgehend vegetarisch gekocht und keiner käme auf die Idee, ein Lammkotelett aus Linsen herzustellen.

Mittwoch, 4. November 2020

Texas Patty Melt


Die Burgervielfalt in den USA ist deutlich größer, als in allen anderen Ländern der Welt zusammen. Behaupte ich mal. Auch wenn es für den Unkundigen erscheinen mag, dass es letztlich doch immer das Gleiche ist (Brötchen, Sauce, etwas Alibi-Salat, Hackfleischscheibe und vielleicht etwas Käse) ist Burger nicht gleich Burger und die regionalen Unterschiede sind enorm. Das fängt mit der Zubereitung an - in Central Connecticut wird der Patty zum Beispiel gedämpft und in Tennessee zusammen mit dem Käse in Rinderfett frittiert - und hört bei den Zutaten noch längst nicht auf. Allein schon, welche Brotart zu nehmen ist, kann von Region zu Region divergieren. Diese Variante hier wird mit Toastscheiben hergestellt - ideal also, wenn man mal ganz plötzlich einen Jieper auf Burger verspürt, aber vergessen hat Buns zu kaufen. Aber auch nach "einem geselligen Abend mit guten Freunden" als Waffe gegen etwaigen  Spontanhunger. Da ist ein Texas patty melt relativ schnell aus dem Hut der Pfanne gezaubert.

Montag, 2. November 2020

Massimiliano robusto - strammer Max mit italienischem Twist


Heute stand für die Familie Spinat mit Spiegelei auf dem Programm. Bin ich ehrlich gesagt nicht so der Freund von, also habe ich mir spontan etwas zusammengebastelt, bei dem Eier auch eine Rolle spielen: eine Art "strammer Max". Das ist retro as it gets und lässt im Normalfall sogar Spargel-Kochschinkenröllchen oder Tomaten mit Fleischkäsefüllung wie eine Form der kulinarischen Avantgarde erscheinen. Eigentlich ist dies so in typisches Essen, das man in einer verrauchten Eckkneipe nach zehn Pils und ebenso vielen Doppelkorn in sich hineinfuttert, in der Hoffnung es möge verhindern, dass sich der fiese Fusel durch die Magenwände ätzt. Klassisch halt Brot, Schinken und Spiegelei - das sind Sachen die man auch nach einer durchzechten Nacht noch zuhause zusammenkramen kann, bevor das Koma einsetzt. Aber es ist auch ein Stück deutscher Küchengeschichte, die erzählt werden will. Ich habe inzwischen einige solche Rezepte, zum Beispiel das von mir zu tiefst verehrte Hamburger Rundstück warm

Sonntag, 1. November 2020

The Best of October 2020



Das Seuchenjahr 2020 geht in die letzten Runden und auch wir können einen Haken hinter den Oktober machen. Ich habe diesen Monat viel mit mir selbst geredet, war in der Küche aber auch nicht unfleißig. Wie immer möchte ich deshalb zu Beginn des neuen Monat5s auf den vergangenen zurückblicken und die Rezepteinträge des aus 2020/10 küren, die am meisten angeklickt wurden, wie immer im Countdown von fünf auf eins.