Freitag, 31. August 2018

Dan Dan Mian (Dan Dan Nudeln)


Es kommt in letzer Zeit selten vor, aber heute bin ich nicht nur geschmacklich begeistert, sondern auch optisch mit dem Essen zufrieden. Es sind manchmal die kleinen Dinge im Leben, die von Bedeutung werden. Ich dachte schon, der Autofokus der Kamera wäre kaputt, aber dann bemerkte ich, dass am Objektiv aus irgendwelchen Gründen der automatische Bildstabilisator deaktiviert war. Schalter einfach umgelegt und zack, sind auch die Bilder wieder besser. Gerade rechtzeitig, denn diese Geschmacksbombe da oben hätte kein verwackeltes Bild verdient.

Donnerstag, 30. August 2018

Sesampaste


Man muss sich ja fast schämen, so etwas als Rezept zu verkaufen, aber diese Sesampaste ist neben dem Chiliöl ein weiteres Bordmittel der Küche Sichuans und sollte immer vorrätig sein. Ist auch kein großes Problem, denn das Ganze ist im Handumdrehen gemacht. Wer sich die Mühe nicht machen will oder Abwasch sparen möchte, greift zu arabischem Tahini, dass es mittlerweile auch in jedem Supermarkt erhältlich sein sollte. Die ist allerdings oft heller und leichter im Geschmack. 

Mittwoch, 29. August 2018

Hong You - Chiliöl Sichuan-Style


Ich habe mich die Tage mal wieder mit der wunderbaren Küche Sichuans (auch als Szechuan bekannt) beschäftigt. Besonders an Videos mit Streetfood aus dieser chinesischen Provinz kann ich mich nicht satt sehen. Das animiert zum Nachkochen und um dies möglichst authentisch hinzubekommen, muss man einige Zutaten vorrätig haben. In Sichuan unverzichtzbar: Chiliöl. Kann man fertig kaufen, aber wer das mit dem Geschmack des selbstgemachten vergleicht, wird feststellen, dass das eigentlich gar kein Vergleich ist. Aber schauen wir uns mal im Einzelnen an, wie wir das Hong You herstellen.

Donnerstag, 23. August 2018

Wurstgeschichten


So, ich bekomme jetzt offiziell Angst vor mir selbst. Ich esse sonst eigentlich nie Bratwurst, außer auf dem Weihnachtsmarkt, weil das dann irgendwie Tradition ist. Heute hatte ich aber so einen Jieper darauf, dass ich für einen Moment dachte, ich wäre schwanger. Ich bin natürlich sofort aus dem Sessel beim Frauenarzt gesprungen - Moment mal, warum war ich jetzt eigentlich beim Frauenarzt? Egal - und habe mir ein paar Würste in die Pfanne gehauen, weil ich nicht darauf warten wollte, dass der Grill aufgeheizt ist.

Dienstag, 21. August 2018

Hainanese Chicken Rice - Huhn und Reis nach Hainan-Art


Hainan ist eine chinesische Insel und gleichzeitig der südlichste Punkt des Riesenreichs. Während der Kulturrevolution habe viele Menschen die Lage des Eilands genutzt, um von dort aus über See dem Kommunismus zu entfliehen. Besonders in Malaysia und Singapur gibt es heute noch viele Exil-Chinesen, die ursprünglich aus Hainan stammen. Die haben natürlich ihre Gerichte mitgebracht und diese wurden dann auch bei den Bewohnern der neuen Heimat beliebt. Passiert hier ja auch, wenn man bedenkt, dass weder Gyros, Döner noch Pizza teutonischen Ursprungs sind. Eins der bekanntesten dieser Exportschlager von der chinesischen Insel ist der Hainanese (oder auch Hainan) chicken rice, der besonders in Singapur zum Nationalgericht wurde. Wenn man sich mit authentischer chinesischer Küche befasst, kommt man an diesem Klassiker also nicht herum und so habe auch ich mich aufgemacht, in die Riege derer einzutreten, die dieses leckere Mahl zubereitet haben.

Sonntag, 19. August 2018

Südtiroler Schlutzkrapfen und Kaspressknödel


Ich habe ja bekanntlich von nichts richtig Ahnung, was mich aber nicht wirklich davon abhält, es trotzdem zu probieren. Manchmal fällt man dann auf die Nase, hin und wieder gelingt eine Sache auf Anhieb und oft sind die Dinge am Ende doch besser, als sie aussehen. Es gibt noch keine Geschmacks-App für Blogs,also muss man mir glauben, wenn ich sage, es schmeckt. Ich stehe mit Anrichten meist ohnehin auf dem Kriegsfuß. Nicht, weil mir der Sinn für Ästhetik fehlt, sondern eher die Geduld - der Grund, warum ich zum Beispiel weder Schach spiele noch meditiere - und weil ich nicht fürs Foto koche, sondern um die Familie satt zu bekommen. Die möchte warmes Essen und da bleibt mir nichts anderes Üblich, als das Futter irgendwie unfallfrei auf den Teller zu bringen um dann einen schnellen Schnappschuss aus möglichst schmeichelhafter Perspektive zu machen. So geschehen heute. Hätte man alles sicher noch toller Anrichten können - größerer Teller, zwei, drei gebratene Pfifferlinge, ein paar Schnittlauchblüten, aber was solls. Es hat geschmeckt und das allein zählt.

Freitag, 17. August 2018

Schneller Flammkuchen


Die Sous-Chefin ist aus dem Urlaub von der Klassenfahrt zurück. Ihr Wunsch für heute nach fünf Tage Jugendherbergsessen: Hauptsache irgendwas Gewürztes. Damit kann ich dienen. Eigentlich stünde ja mal wieder Pizza auf dem Plan, aber da war mein Teigvorrat alle und die Zeit zu knapp, einen gescheiten neuen anzusetzen. Da ist Flammkuchen, weil ohne Hefe, immer eine gute und vor allem schnelle Alternative.

Donnerstag, 16. August 2018

Maultaschen mit Spinat


Ich liebe exotisches Essen. Je fremder die Kultur oder Sprache, desto mehr interessiere ich mich für die kulinarischen Errungenschaften dieser Völker. Das ist auch der Fall bei der schwäbischen (oder war es badisch?) Küche. Die ist mir im Normalfall fremder als indonesisch, peruanisch und äthiopisch zusammen. Trotzdem hält es mich nicht davon ab, auch in diesem Bereich hin und wieder rumzufuhrwerken. Spätzle haben wir schon mal brav geschabt und auch Maultaschen hatten wir hier, sogar einen Kartoffelsalat, der zwar bayrisch geprägt, so aber auch im Ländle zu finden sein könnte. Momentan fahre ich voll auf Hausmannskost ab, also gab es heute mal wieder "Herrgottbeschießerle", diesmal aber mit Spinat in der Hackfleischmasse und ein paar sogar ganz ohne Fleisch.

Mittwoch, 15. August 2018

Risotto con porcini freschi


Die Sous-Chefin ist gerade auf Klassenfahrt. Nicht das erste Mal, aber diesmal ist es anders. Früher kam einem das Haus ohne Kind so leer und still vor. Heute vergehen auch so Tage, an denen ich das Töchterlein nur flüchtig oder gar nicht zu sehen bekomme, da sie sich in ihrem Zimmer verschanzt, liest, Musik hört oder anderen altersgemäßen Beschäftigungen nachgeht. Das erinnert mich immer an einen alten Studienkollegen, der als Haustier eine Vogelspinne hatte. Das heißt, in seinem Zimmer stand ein Terrarium mit Sand und einem Stein. Die Spinne war nie zu sehen und er konnte sich nur sicher sein, dass sie noch lebte, wenn er alle halbe Jahre mal eine Heuschrecke hineingab und der Arachnide zum Essen hervorkam. Ich habe da einen ähnlichen Trick. Wenn ich wissen möchte, ob das Kind noch da ist, schalte ich kurz den W-LAN Router ab. Wenn dann stante pede von oben ein verzweifeltes Fluchen ertönt, weiß ich: "Alles klar, kein Grund zur Sorge". 

Montag, 13. August 2018

Wiener Backhendl


Mein Wiener Schnitzel von neulich ist bei Österreichern auf einige Kritik gestoßen, da die Panierung eindeutig zu blass war. Sowas kann ich natürlich nicht auf mir sitzen lasen, also versuche ich mich heute erneut an einem in Brotkrumen ausgebackenem Stück Fleisch nach Art unserer südlichen Nachbarn, dem Wiener Backhendl, ganz nach dem Motto: wenn ich es mir schon mit einer anderen Nation verderbe, dann aber richtig. Ich bin mit dem Resultat jedenfalls zufrieden, auch wenn es sicher wieder irgendwas zu meckern gibt, weil das Huhn nicht linksdrehend ist, Backhendl nie auf schwarzen Tellern serviert werden und Menschen, deren Vorname mit "L" anfängt, das nach alter Wiener Tradition ohnehin nicht zubereiten dürfen. Ich kann es nicht besser und wem das nicht gefällt, der sei ganz norddeutsch gegrüßt: "Schiet di watt un klei mi ann mors!"

Donnerstag, 9. August 2018

Huhn mit chinesischen Pilzen und Gemüse


Nach ein paar eindeutig mediterran geprägten Wochen, hatte ich mal wieder Lust auf Reis. Gut, ich hätte der Linie treu bleiben und Risotto oder Paella machen können. Aber eigentlich war mir mehr nach asiatischer Küche, beziehungsweise nach etwas aus dem Wok. Also habe ich kurz bei mir selbst angerufen. 

"China Imbiss West-Err-Haus-Sen, sie wünschen?"
"Hallo, ich hätte gerne etwas bei mir bestellt und zwar die Nr. 
65."
"Nr. 65 - Hühnerfleisch mit chinesischen Pilzen und Gemüse?"
"Ja genau. Bitte vier Portionen. Wann kann ich das bei mir abholen?"
"Kein Problem, ich bringe das in fünfzehn Minuten zu mir. Ich weiß ja, wo ich bin"
"Danke."

Mittwoch, 8. August 2018

Spaghetti cacio e pepe


Es mag eine überraschende Erkenntnis sein, aber in weiten Teilen Italiens mag man eigentlich keine Sahnesaucen. Da stellt sich die Frage, warum außerhalb des Stiefellandes der Eindruck entstanden ist, dass zum Beispiel an Spaghetti alla Carbonara oder Fettucine All'Alfredo ein ordentlicher Schuss des fettigen Milchprodukts gehöre. Ich denke mal, das basiert auf falscher Beobachtung, beziehungsweise Missverständnissen. Zu Pasta werden oft Emulsionen von Pastakochwasser und Käse, beziehungsweise Butter oder Ei gemacht. Das Ergebnis sind dann helle, cremige Saucen, die optisch und auch vom Mundgefühl Sahne ähneln, aber doch keine beinhalten. Spaghetti cacio e pepe, die ihren Ursprung in der Gegend um Rom haben, sind hier ein gutes Beispiel und auch ein Parade-Exempel, wenn es darum geht zu beweisen, dass die italienische Küche auf absolute Schlichtheit bei völliger Eleganz setzt.

Dienstag, 7. August 2018

Links Rum, rechts Rum - auf den Spuren Hemingways


Karibische Temperaturen in Norddeutschland? Viele meckern ja über die Hitzewelle, aber auch wenn ich selbst zerlaufe wie Gelatine im heißen Wasserbad, denke ich, wir werden uns noch früh genug über Regen, Nebel, Eis und Kälte beschweren. Bis dahin sollten wir die Zeit genießen und uns Urlaubsfeeling nach Hause holen. Das machen wir mit zwei kubanischen Spezialitäten, die vermutlich jeder kennt, viele allerdings entweder aus der Cocktailbar oder fertig gemixt in Flaschen abgefüllt. Wir mischen das heute aber mal von Grund auf selbst. Es wird alkoholisch, also alle Leser unter 18 Jahren bitte rechts ran fahren und diesen Beitrag überspringen.

Montag, 6. August 2018

Nur mal so .. (Teil 122)


Es scheint kein gutes Jahr für Spitzenköche zu sein. Erst Paul Bocuse, dann Anthony Bourdain und nun Joël Robuchon. Wer immer sich da in den letzten Jahren eine Rockband im Jenseits zusammengestellt hat, scheint jetzt für das Catering sorgen zu wollen. Nur zu Erinnerung, Robuchon ist der Koch, der sich in seinen verschiedenen Restaurants sage und schreibe 32 Michelin-Sterne zusammengekocht hat und damit einsamer Spitzenreiter war. Berühmt wurde er durch "schnöden" Kartoffelbrei. Nun ist der "Koch des Jahrhunderts" - eine Auszeichnung, die sonst nur Witzigmann, Bocuse und Giradet zugekommen ist - im Alter von 73 Jahren an einem Krebsleiden verstorben. Au revoir, M. Rebouchon et bon voyage!

Samstag, 4. August 2018

Prosciutto e Melone


John Steed, Bud Spencer, Klaas Klever, Charlie Chaplin, Laurel & Hardy, Pan Tau - alles berühmte Melonenträger, deren bloße Erwähnung uns mit dem verklärten Blick der Erinnerung an eine vermeintlich unbeschwerte Kindheit ohne Sicherheitsgurte und nur drei Fernsehprogrammen unweigerlich Pipi in die Augen treten lässt.

Aber was trägt die Melone denn selbst am liebsten? Ganz klar: eine Scheibe luftgetrockneten Schinken, vornehmlich aus Parma oder den nicht minder guten San Daniele.

Und damit wäre das Rezept, dass eigentlich gar keins ist, schon erzählt. Alles was man tun muss ist, ist eine Scheibe Schinken unfallfrei auf einem Melonenschiffchen platzieren. Ob es sich dabei nun um Honig-, Gaia- oder gar Wassermelone handelt, ist im Prinzip Latte (nein, keine "Milch"). Hauptsache süß. Ich habe hier Cantaloupe (orange) und Sugar Baby Matisse (weiß) zum Einsatz gebracht. Wer jetzt in Panik verfällt und denkt "Essen braucht mindestens drei Zutaten, sonst ist das nichts" gibt noch etwas groben Pfeffer über das Gesamtkunstwerk. Salz passt zwar auch zu süßen Früchten, kommt aber hier schon durch den Schinken ins Spiel.

Freitag, 3. August 2018

Wiener Schnitzel mit Erdäpfelsalat


Seit wir auf unserer Rückreise von Italien in Tirol Station gemacht und dort in einem Dorfgasthaus landstypische Gerichte probiert haben, möchte ich das unbedingt nachkochen. De Zeitpunkt ist ideal, denn nächstes Jahr fahren wir vermutlich nach Schweden, also kann ich mich jetzt gefahrlos an die österreichische Küche wagen. Bis wir also mal wieder ins Land des Doppeladlers fahren, wird wohl noch einige Zeit vergehen und bis dahin mag dann Gras über die Sache gewachsen sein. 

Nun ist das Wiener Schnitzel natürlich nicht tirolerisch, sondern stammt vermutlich vom Mailänder Kotelett ab, aber i hob so an Guster darauf, i hoalts net aus. Das färbt auch schon auf die Sprache ab, wie man sieht und beim Zubereiten des Schnitzels habe ich mir im Kopf auch Anweisungen in diesem Dialekt gegeben. I wer' narrisch!

Mittwoch, 1. August 2018

The Best of July 2018


Der Juli 2018 präsentierte sich als Urlaubsmonat und weil es hier bei uns in Norddeutschland so heiß war, sind wir zum Abkühlen nach Italien gefahren. Gekocht, gegrillt, getrunken und gegessen wurde trotzdem, hier also, wie gewohnt, der Monatsrückblick, basierend auf Zugriffszahlen, präsentiert als Countdown. Wir beginnen mit Startplatz 5.