Dienstag, 7. Juni 2016

Duo La Jiao Zheng Ji - gedämpftes Huhn mit Salz-Chilis


KISS sangen ja bekanntlich in den 70er "Hotter Than Hell". Verglichen mit diesem Essen, hat die Hölle aber die Temperatur von Eis am Stiel. Das ist in etwa so, als wolle man in Sachen harter Musik Gene Simmons - in seinen besten Jahren wohlgemerkt - mit Benny Andersson von ABBA vergleichen. Oder Boney M.  

Was nehme ich nicht alles für diesen Blog und letztlich auch für euch auf mich? Nein, ich habe mir nicht Boney M oder ABBA angehört. So masochistisch bin ich ja nun auch wieder nicht. Ich habe aber scharf gegessen. So scharf, wie lange nicht. Ich bin immerhin in einem Haushalt aufgewachsen, in dem mein Vater morgens mit Tabasco gurgelte und wenn der alle war, als Ersatz seine Zunge in eine Kerzenflamme gehalten hat. Da ist man einiges gewohnt. Schärfe soll ja bei diesen Temperaturen auch äußerst gesund sein - und ich fühle mich momentan sehr lebendig.


Das Rezept stammt aus einem Kochbuch von Fuchsia Dunlop, einer Institution, die authentisch chinesische Küche betreffend. Es ist ein sehr einfaches und rustikales Rezept, jedoch auch sehr lecker.

Außer mir isst keiner hier so scharf, also arbeiten wir für eine Portion:
  • 280 Hähnchenschenkel (oder anderes Stück mit Haut und Knochen)
  • 1 Stück Ingwer
  • 1 EL chinesischer Reiswein (Shaoxing)
  • 1,5 EL in Salz eingelegte Chili
Optional:
  • Salz
  • Frühlingszwiebeln (nur das Grün)

Das Huhn in mundgerechte Stücke hacken. In kochendes Wasser legen. Wenn das Wasser wieder den Siedepunkt erreicht hat, sofort abgießen.


Ingwer schälen und fein hacken. Einen Teelöffel mit den Chilis, dem Huhn und dem Reiswein vermischen.   


In einer hitzebeständigen Schale im Bambusdämpfer etwa 30 Minuten garen. Besitzt man dieses eigentlich recht günstige, aber unbezahlbar praktische Kochutensil nicht, schaut man hier, wie es auch ohne geht.


Mit grünen Frühlingszwiebeln servieren. Was würde Paul Stanley hier sagen? "We're gonna call out the Firehouse". Holy moly, das ist eine Portion und selbst, wenn man nicht alle Chilis mitisst, weil ein paar immer in der Schüssel hängen bleiben, ist das schon gewaltig. Beim ersten Bissen. Beim zweiten auch. Beim dritten hustet man. Ab dann ist es auch egal und man isst bis zum Schluss. 
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: Sushi & Co

2 Kommentare:

  1. geil, wie scharf ist das denn? sehr schön! ich habe übrigens abba, boney m UND kiss gehört. du kannst es nur auf die gnade der späten geburt schieben

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    1. Das hat schon ordentlich Umdrehungen und nichts für Einsteiger, ist aber essbar. Boney M und ABBA habe ich nie gehört, zumindest nicht freiwillig.

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