Sonntag, 13. November 2016

Huhn auf spanischem Reis


So langsam hole ich hier wieder auf. Die Ente von vorhin war eigentlich ja von gestern, kommen wir also nun zum heutigen Tag. Auch da blieb es geflügelig, denn bevor alle unsere gefiederten Freunde entweder nach Süden entfleuchen oder der Vogelgrippe zum Opfer fallen, sollte man schon noch mal ordentlich zuschlagen, getreu dem Motto: "Alle Vöglein sind schon gar." Dabei stellt sich ja auch immer die Frage der Beilage. Heute war mir nach Reis und einem Hauch Spanien. Für eine Paella fehlen die Meeresfrüchte, also nenne ich das hier auf Spanisch ganz bescheiden: arroz con pollo , also Reis mit Huhn. 


Unser Flattermann wog etwa 1.400 Gramm. Ich habe ihn in zehn Teile zerlegt. Das wären dann die beiden Flügel, zwei Unter-  und zwei Oberschenkel und die Brust geviertelt.


Aus dem Rückenstück, den Flügelspitzen und zwei weiteren Keulen ist dann ein heller Geflügelfond entstanden. Davon brauchen wir später noch ein wenig.


Außerdem:
  • 1 rote Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Tassen Reis (hier Langkorn)
  • 1 EL Tomatenmark
  • 2 TL Paprikapulver (Schärfegrad nach Wunsch)
  • 50 ml Sherry
  • 400 ml gehackte Tomaten (Dose)
  • eine Handvoll Oliven (Farbe egal)
  • rote Paprika (eine hat gereicht)
  • eine Handvoll grüner Bohnen
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl
Optional:
  • Mehl

Nicht wundern, obwohl wir in der Nähe des AKW Grohnde wohnen, habe auch unsere Hühner nur zwei Beine. Ich habe hier lediglich zwei Keulen dazugegeben. Allerdings fehlt hier ein irgendwie ein Unterschenkel, wie ich bei der Betrachtung des Bildes feststellen muss. Der Verbleib sollte möglichst zeitnah geklärt werden, denn Geflügelfleisch ohne Kühlung altert nur bedingt in Würde.

Wie auch immer, die Hühnerstücke werden gesalzen und gepfeffert, nach Belieben in etwas Mehl gewendet und in Olivenöl von allen Seiten goldgelb angebraten. Ich nehme dazu meine große Paellapfanne mit 40 Zentimeter Durchmesser (so, nun bestimmt mal schön den Radius ... oh, Moment mal, ich bin ja gar kein Mathelehrer!). Ein Bräter ist aber auch okay.


Das Fleisch darf nun in eine Schüssel umziehen. Zwiebel pellen und würfeln, Knoblauch abziehen und fein hacken. Beides bei mittlere Temperatur im Hühnerbratfett anschwitzen. Reis dazugeben, Hitze erhöhen und unter Rühren eine Minute braten. Tomatenmark und Paprikapulver in die Pfanne geben und eine weitere Minute anrösten. Dann mit dem Sherry ablöschen. 


Währenddessen entfernen wir die Enden der Bohne und halbieren das Gemüse. Oliven nach Bedarf entsteinen, ansonsten die Essen vorwarnen, das Kerne enthalten sein können. In einem Gericht, in dem auch Hähnchenfleisch am Knochen serviert wird, stören Olivenkerne vermutlich nicht ganz so.  Die Paprikaschote  wird von Stiel und Kerngehäuse befreit und in Stücke geschnitten.

Ist der Sherry etwas eingekocht, geben wir eineinhalb Tassen Hühnerbrühe und die Tomaten hinzu, dann salzen und pfeffern wir. Oliven, Bohnen und Paprika folgen in die Pfanne. Einmal gut durchrühren, damit alles gut verteilt ist.


Dann kommt das Huhn auch dazu. Der Unterschenkel fehlt immer noch. Area 51 in meiner Küche.


In den Backofen bei 180° C und etwa fünfundzwanzig bis dreißig Minuten schmoren lassen. Dann sollte das Huhn durch und der Reis gar sein. Zwischendurch mal nachschauen und eventuell etwas mehr Fond angießen. Knusprige Stellen am Rand der Pfanne machen aber gar nichts. Im Gegenteil, sie sind enorm lecker. 


Das ist rustikal und das Hühnerfleisch darf gerne mit den Fingern gegessen werden. Da muss man sich beim Anrichten nicht viele Gedanken machen. Rauf auf den Teller und fertig. 


Da der Ofen gerade warm war, dürfen nach dem Reis noch zwei Mischbrote in den Ofen.


Anschnitt morgen, dann vielleicht auch das Rezept.
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Flashback:



Heute vor einem Jahr: Reste Döner

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