Samstag, 5. November 2016

Halloween 2016: gebratene Fledermaus mit Schrumpfkopf und Zombie-Mumien


Ich hatte ja angekündigt, das diesjährige Halloween-Dinner für die Sous-Chefin nachholen zu wollen. Das ist hiermit geschehen. Die Beschaffung der Zutaten hat mich einige Mühe gekostet und vermutlich werde ich jetzt in einigen Ländern polizeilich gesucht, aber es war die Sache wert. Wer auf herkömmliche Lebensmittel zurückgreift, wird es einfacher haben. Happy Halloween, nachträglich.


Für die Fledermaus:
  • 10 Fledermausflügel
  • 2 EL dunkle chinesische Sojasauce
  • 1 - 2 EL süße Chilisauce
  • 1 EL Sesamöl
Man muss darauf achten, dass man eine gleiche Zahl linker, wie rechter Flügel hat, damit es auf dem Teller besser zu dekorieren ist. Wer keine Fledermausflügel bekommt, nimmt welche vom Hähnchen.


Zutaten in einem Beutel vermischen, alle Liuft herausdrücken und zuknoten. Einige Stunden marinieren lassen, dabei immer mal wieder vorsichtig durchkneten. 


Je nach Größe der Flügel zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten bei 185°C backen. Vorsichtig, die Sojasauce verbrennt schnell, also lieber ein Auge darauf werfen (Achtung, bei einem heißen Ofen kann das weh tun) und bei Bedarf Temperatur anpassen.


Hier ist unser Schrumpfkopf. Den habe bekommen, als ich nach langen Verhandlungen mit einem durchreisenden Seemann in Harrys Hamburger Hafenbasar bereit war, mein geliebtes und vollständiges Panini-Sammelalbum Bundesliga 1982 einzutauschen. Der Kopf wird dann mit madigem Zombiegehirn gefüllt.

Alternativ nimmt man eine fleischige Tomate, schnitzt ein Gesicht hinein (Mandelsplitter sind ein guter Zahnersatz, zumindest bei Tomaten), schneidet den Deckel ab und höhlt das Nachtschattengewächs aus. Sind Zombiegehirne gerade knapp, füllen wir die Tomate mit Djuvec-Reis.


Fragt nicht, wen ich in Ägypten mit was für die Mumien bestechen musste. Man kommt sich wie Lawrence of Arabia vor, wenn man auf dem Kamel durch die Wüste reitet um in verschwiegenen Oasen Leute zu treffen, die Leute kennen, die wiederum Kontakte zu anderen Leuten haben. Und dann die Mumien erstmal im Flugzeug vorbei am Zoll zurück nach Deutschland zu holen! (Aufgeregtes Ausrufezeichen!) Ich habe extra Sitzplätze neben mir für die beiden Ex-Pharaonen gebucht. Die Stewardess fragte dann auch prompt, ob es meinen Begleitern nicht gut ginge, sie sähen so ungesund aus. "Ach was", antwortete ich, "die Sonne hat ihnen nicht gut getan, die sind nur leicht dehydriert, das gibt sich wieder". Noch mal Glück gehabt.  

Wer sich den Stress nicht antun möchte, nimmt zwei Wiener, umwickelt sie mit dünnen Blätterteigstreifen und setzt zwei Mandelsplitter als Augen ein. Mit etwas Milch bepinselt im Ofen bei 200°C backen, bis der Teig leicht gebräunt ist.  


Für die Fledermausflügel habe ich noch eine südamerikanisch Teufelsmaske erstanden. Man kann sich aber auch eine aus Paprika schnitzen. So, und jetzt zum Nachtisch ...
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Flashback:




Heute vor einem Jahr: warmes Setzei Sandwich

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