Die Gattin und Sous-Chefin sind außer Haus, also habe ich die freie Wahl der Waffen, zumindest was das Essen angeht. In solchen Fällen koche ich dann oft Sachen, die außer mir hier keiner mag oder, wie heute, probiere etwas neues aus. Ich bin nämlich die Tage im Netz - fragt mich jetzt nicht wo - über ein Rezept für Lemongrass Chicken gestoßen. Das sah lecker aus und schrie direkt danach, von mir gekocht zu werden. Wie bei für mich neuen Gerichten üblich, habe ich dann mehrere Rezepte gelesen und versucht, aus all den teilweise unterschiedlichen Vorschlägen, eine Version zu erarbeiten, die für mich Sinn macht. So lasse ich zum Beispiel MSG (Glutamat) weg, das von einigen vietnamesischen Köchen eingesetzt wird. Das Resultat steht jetzt in all seiner Pracht duftend vor mir.
Gà Xào Sả Ớt heißt übersetzt ganz einfach "Huhn gebraten (mit) Zitronengras (und) Chili". Da muss man nicht Sherlock Holmes sein, um zu erkennen, wohin die Reise von den Zutaten her geht.
Ich habe hier ein ganzes Huhn liegen, von dem ich aber nur die Schenkel und die Flügel brauche. Der Rest wird zur Brühe, dazu später aber mehr.
Für zwei Personen:
- 2 große Hähnchenschenkel
- 1/2 EL Kurkuma
- 1/2 TL Salz
- 1/2 TL brauner oder Palmzucker
- 3 Stängel Zitronengras
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Zwiebel
- 1 - 2 rote Chili (mittlere Schärfe)
- 1 EL Fischsauce
- Öl
Die Hühnerstücke in mundgerechte Stücke hacken. Für ein vornehmeres Esserlebnis kann man die Knochen vorher entfernen.
Die Hälfte des Zitronengrases fein hacken oder in der Küchenmaschine häckseln.
Huhn mit dem Kurkuma, geschreddertem Zitronengras, Zucker und Salz gut vermengen.
Jetzt fehlen hier leider ein paar Bilder. Fleisch mit der Hautseite nach unten in Öl anbraten. Bei mittlerer Hitze goldbraun werden lassen, dann wenden.
Inzwischen das restliche Zitronengras mit dem Knoblauch und den Chili sehr fein hacken und die Zwiebel in dünne Streifen schneiden. Zum Huhn geben, Fischsauce angießen und weiterschmoren, bis die Zwiebeln schön weich und leicht karamellisiert sind und das Huhn durch ist.
Hier das restliche Huhn mit Zwiebel und Ingwer. Die Brühe brauche ich die Tage.
Ist das Huhn gut, kommt das Ganze dann in eine Schale und wird serviert.
Traditionell gibt es dazu Bandnudeln aus Reismehl oder Jasminreis. Dekoriert wird mit Gurkenscheiben, Chili, Koriander und Frühlingszwiebelgrün. Saftiges Huhn, toller Duft, und ein Geschmack, der überzeugt. Frisch, leichte Schärfe - den Grad könnt ihr ja selbst bestimmen - und jeder Biss ruft nach mehr. Besonders gut schmeckt der Reis, wenn man ihn mit der zwieblig-öligen Sauce vermischt.
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Flashback:
Heute vor zwei Jahren: Poulet sauté chasseur mit frischen Waldpilzen
schade um das huhn mit der fischsoße, aber ansonsten klingt es lecker und sieht gut aus. gibt es die olle soße nicht in vegan?
AntwortenLöschenHelle Sojasauce nehmen oder ganz weglassen.
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