Jetzt, wo es morgens früh wieder ungemütlich neblig ist, wenn ich das Haus verlasse und ich manchmal sogar die Autoscheiben freikratzen muss, steht mir der Sinn nach Schmorgerichten. Wenn ich viel Zeit habe, bieten sich Lamm und Rind an, für schnellere Gerichte ist dann aber ein ganzes Huhn vorteilhafter. Für das heutige Essen habe ich mich von der "einfachen" französischen Landküche inspirieren lassen. Die Idee dazu spukte irgendwie seit Wochen in meinem Kopf herum, sah dort aber zugegebenermaßen wesentlich besser aus, als jetzt realiter auf dem Teller. Geschmacklich hat es meine Erwartungen aber voll erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen und das ist letztlich, was zählt. Aber mit der Kombination von saftigem Huhn und knusprig-aromatischen Kartoffeln kann man auch nicht viel verkehrt machen ...
- 1 Huhn (1300 g)
- 3 Zwiebeln
- 2 - 3 Knoblauchzehen (nach gusto)
- ein paar Thymianzweige
- 1 Kilo Kartroffeln (vorwiegend festkochend)
- 100 ml Geflügelfond
- 100 ml Weißwein
- Salz
- Pfeffer
- Olivenöl
- Butter
Zwiebeln pellen und in Streifen schneiden. Knoblauch abziehen und hacken. Zusammen mit den von den Stängeln gezupften Thymnianblättern in etwas Butter anschmoren. Dazu nehme ich den Bräter, den ich zum Schmoren verwende. Ein sündhaft teurer Franzosenbräter wäre stilecht, mein außen creme-weißes Schweden-Imitat tut seinen Dienst aber auch.
Die Hälfte der Zwiebelmischung erst einmal aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.
Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden oder hobeln. Die Hälfte davon über die im Topf verbliebenen Zwiebeln schichten, mit Salz und Pfeffer würzen.
Die restlichen Zwiebeln auf den Kartoffeln verteilen, dann die zweite Hälfte der Knollenschneiben ziegelartig auflegen, wieder würzen. Bis hierhin haben wir die klassischen Pommes de terre boulangères (Kartoffeln nach Bäckerart).
Die restlichen Zwiebeln auf den Kartoffeln verteilen, dann die zweite Hälfte der Knollenschneiben ziegelartig auflegen, wieder würzen. Bis hierhin haben wir die klassischen Pommes de terre boulangères (Kartoffeln nach Bäckerart).
Das Rückgrat des Huhn entfernen (kann man für Brühen einfieren) und das entfiederte Vogeltier aufklappen. Fleischseite würzen, dann mit der Haut nach oben auf die Kartoffeln legen. Flattermann auch außen mit Salz und Pfeffer würzen, dann mit Olivenöl einreiben.
Brühe und Wein angießen, Deckel auflegen und bei 200 (Umluft 180°C) für eine Stunde in den heißen Ofen geben.
Brühe und Wein angießen, Deckel auflegen und bei 200 (Umluft 180°C) für eine Stunde in den heißen Ofen geben.
Das Huhn sollte nun gar, wenn auch noch blass, sein. Die Kartoffeln dagegen sind schön weich und haben Brühe, Wein und Bratensaft vom Huhn weitgehend aufgesogen. Wenn nicht, backen wir den Auflauf noch mal etwas länger.
Zum Schluss nehmen wir den Deckel ab und verleihen dem Gericht unter Zuhilfenahme des Backofengrills zu etwas Farbe.
Und da verließ mich beim "Anrichten" die Kreativität. Huhn zerlegen, dann mit Kartoffeln servieren. Die Petersilie, die ich glaubte gekauft zu haben, ist wohl im falschen Einkaufswagen gelandet, also habe ich zu grünen Oliven und Tomatenscheiben gegriffen, um farblich Akzente zu setzen. Na ja, egal, es schmeckt jedenfalls vorzüglich. Besonders die Kartoffeln stecken so voller Geschmack, dass sie kaum geradeaus laufen können. Müssen sie ja auch nicht.
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Flashback:
Gestern vor einem Jahr: Spinat-Ricotta-Lasagne
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