Freitag, 19. Januar 2024

Jamaikanisches Jerk-Gewürz (und ein Geflügelsalat)


Gewürzmischungen kann man ja nie genug haben und bevor ich irgendwelchen Hipster-Startups mein Geld für ihre überteuerten Püverchen in den Hals werfe, krempele ich lieber die Ärmel hoch, wühle mich durch meinen (zugegebenermaßen riesigen) Bestand an Gewürzen und mache mich selbst ans Werk. Das Ziel heute: Jerk Seasoning. Das ist eine jamaikanische Würzung, die neben einer wohligen Schärfe auch sehr viel "warme" Töne hat, was vor allem der Lieblingszutat dieser Region geschuldet ist: Piment. Das kombiniert die Aromen von Pfeffer, Nelke und Zimt, weshalb es auf Englisch auch all spice genannt wird. Kleiner Tipp vorweg: ganze Gewürze kaufen und die nach Bedarf fein mahlen (vorher kurz trocken anrösten kann nie schaden). So hat man immer ein Maximum an Geschmack und muss nicht überlagerten Pulvern arbeiten, die dann meist nur nach Staub schemcken.


Traditionell werden Fisch oder Felsich vor dem Grillen mit Jerk Seasoning gewürzt. Oft wird die Mischung auch mit Öl, pürierten Habaneros, Limettensaft und so weiter zur Marinade weiterverarbeitet. Für die Gewürzmischung brauchen wir:
  • 2 EL Cayenne
  • 1 EL Salz
  • 1 EL schwarzen Pfeffer
  • 1 EL Oregano
  • 1 EL Petersilie
  • 1 EL braunen Zucker
  • 1 EL Zwiebelpulver
  • 1 EL Knoblauchpulver 
  • 2 TL Kreuzkümmel
  • 1 TL Paprika edelsüß
  • 1 TL Chiliflocken
  • TL Thymian
  • 2 TL Piment
  • 1/2 TL Muskat
  • 1/2 TL Nelken
  • 1/2 TL Zimt

Alles gut vermischen. Die Mengenangaben sind als Orientierungshilfe gedacht. Je nach Wunsch kann man die Schärfe anpassen oder das Ganze beispielsweise weniger nelkig, dafür aber zimtiger gestalten. Auch die Salzmenge ist Geschmackssache.
 

Für unseren Salat a la Jamaika brauchen wir:
  • 1 Tasse gekochtes Hühnerfleisch (zerrupft)
  • 1 Möhre
  • 1/4 Salatgurke
  • 1/2 Tasse Mandelblättchen
  • 1 Tasse Mayonnaise
  • 1 Tasse Ananas
  • 1 habdvoll Cheddar (geraspelt)
  • 1 - 2 EL hellen Essig
  • 1 EL Jerk Seasoning
  • Salz
  • Blattsalat zm Anrichten

Möhre schälen und grob raspeln, Gurke in einen Zentimeter große Stücke schneiden. Ananas schälen und würfeln. Zusammen mit dem Jerk Seasoning in eine Schüssel geben und vermischen.


Mandelblättchen trocken anrösten.


Mandeln zusammen mit dem Käse und der Mayonnaise unterheben. 


Abschmecken und mit Blattsalat anrichten. Zack, Karibik zuhause. Bei gefühlten 77 Grad Minus nichts Verkehrtes ...


Und für die Connaisseure unter uns: ich hab hier mal wieder was Neues zum Spielen.
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Flashback:










12 Kommentare:

  1. Na, jetzt geht's hier aber ordentlich rund mein Wertester;
    erst leckere Posts in Reihe raushauen und dann noch das Gear aufrüsten. Sowas aber auch...
    Die Entschlüsselungs - challenge habe ich natürlich sofort freudig angenommen.
    Unten kann man so grob das Behringer Logo erkennen; ich tippe mal ein Preamp aber so genau kann man das
    nur nach den Buchsen natürlich nicht sagen. Würde aber im Kontext Sinn machen.
    Oben ist halt was mit zwei Löchern, kann alles mögliche sein - das haben die Teile ja alle.
    Der Star ist ganz offensichtlich in der Mitte. Ein Interface logischerweise, aber ich musste erst mal beim Thomann
    spickeln, weil ich zwar wusste, dass ich das kenne aber den Schriftzug nicht entziffern konnte.
    Sofort gefunden > Focusrite Scarlett zum Knallerpreis > Bravo. das sind so Klassiker und im Bundle mit der
    Software, die auf dem Rechner hinten laufen müsste, wird das bestimmt ein guter Kauf gewesen sein.
    Da wirst du hoffentlich viel Spaß damit haben.
    Ich habe schon viele Anläufe mit so Recordingkonzepten gemacht- auch ganz zufriedenstellend - aber mich
    hat ab nem gewissen Punkt immer abgeturnt, dass ich mich dann in uferlosem Gefrickel verloren habe und mir das
    eigentliche Musik machen irgendwie abhanden kam... Dazu bin ich einfach zu spielfreudig.
    Und da ich schon seit deren Erfindung begeistert Looper benutze kann ich mir auch locker was "mehrspuriges"
    geschwind mal einspielen und quasi "live" ablaufen lassen. Das macht mich irgendwie zufriedener.
    Ich denke gerade, dass du demnächst mal ein Päckchen von mir bekommen wirst...


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  2. Ich habe da eine passive DI-Box (oben) und eine s
    aktive (unten), dazwischen ein Focusrite Scarlett 2i2 3rd Generstion Audio-Interface. Die Software ist Reaper. Perfekte und stabile Kombo, ohne viel Gefrickel.

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    1. Ookay; DI oben wahrscheinlich für Instrumente und DI unten mit XLR für Vocals oder Mikros, richtig?
      Mit Gesang habe ich nie was gemacht, das wäre so social suicide mit meinen Sangeskünsten...
      Scarlett ist klar aber Reaper kenne ich nicht bzw habe es nicht auf dem Rechner.
      Geschwind mal danach gegoogelt und für interessant befunden - scheint gut durchdacht zu sein, aber
      eigentlich habe ich gerade ich momentan gar keine Lust auf diese Schiene.
      Wenn ich gerade was aufnehme - und das mache ich oft- benutze ich einfach ein schnödes Boss
      Micro BR - 80. Sieht aus wie ein oller Casettenrecorder aus den Achzigern mit zwei integrierten und mächtig
      guten Stereomikros im Mingehäuse. Abartig, was da mittlerweile geht...
      Das Teil stelle ich einfach vor meinen supercleanen Acus 6-T wood Verstärker, der übrigens für so
      Singer- Songwriter Sachen das absolut perfekte Tool ist. Mehrere inputs auch für Mikro, eingebautes
      quasi Minimischpult und einfach nur hammergeil im Klang und klein laut und handlich. Empfehlung!!
      leider gerade bissele teurer geworden aber definitiv jeden Kreuzer wert.
      Den nehme ich auch für Gitarre mit Multieffekten supergerne . Ist ein geiles und flexibles Teil, auch wenn
      es so gar nicht " amtlich" ausschaut. Aber für understatement bin ich immer zu haben..



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    2. Reaper ist deutlich günstiger, stabiler und besser mit Freeware-Plugins versorgt, als beispielsweise Protools oder Cubase. Bei DI-Boxen sagt man, dass die passiven für aktive Instrumente sind, während man für passive Instrumente oder Mikrofone lieber aktive DI-Boxen (mit integriertem Preamp) nimmt. Das Audio-Interface (was ja eigentlich eine externe Soundkarte ist) wandelt den Input zwar genau wie die DI-Box auch in ein niederohmiges symetrisches Signal, der Vorteil der DI-Box ist aber, dass das Signal gesplittet und einmal ins Mischpult/Aufnahemgerät geführt wird und gleichzeitig über einen Link-Output in den Amp eingespeist werden kann. Dabei bevorzuge ich das Signal clean an das Aufnamegerät zu senden und die Effekte dann später in Reaper (oder so) hinzuzufügen. Das verinfacht das Abmischen und man hat im Notfall immer die cleane Spur als Backup bereit, falls man sich mal beim Mischen verrannt hat. Da das Signal ohenhin, wie gesagt, niederohmig und symetrisch aus der DI-Box kommt, ist es eigentlich egal, ob es von der Gitarre oder dem Mikro stammt oder ob man von da in den Klinken- oder XLR-Eingang des Audio-Interfaces geht. Auch wichtig: Das Audie-Interface hat sowohl einen Kopfhörer, als auch (wichtiger) zwei Line-Outs (Links und rechts) für Monitorboxen. Wenn man dann noch mit Plugins arbeitet - und davon gibt es für Reaper tonnenweise Zeugs - und sich Effekt-, Mischpult- und Amp-Simulatoren besorgt, hat man eigentlich ein leistungsstarkes Homestudio für schmales Geld. Wenn man das alles als physikalische Geräte kaufen würde, hätte man schnell Kram im Wert eines Sportwagens da stehen.

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  3. Nice, das Focusrite hab ich auch (2nd Gen), is nen klasse Interface, bei meinem sind leider iwie die Phonesausgänge abegeraucht, aber gibt ja noch 2 normale Ausgänge :) Reaper is schon gut, aber ich hab mich über die Jahre so an Cubase gewöhnt, da wollte ich in meinem zarten Alter nich nochmal umlernen :D

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    1. Wenn man Cubase hat, gibt es keinen Grund zu wechseln. Ich habe in den 90ern auch Cubase und Cakewalk (später hieß das Sonar Producer) genutzt. Dann habe ich Jahre lang nichts gemacht und deshalb musste ich auch bei der Software bei Null anfangen. Da erschien mir Reaper als die beste Option.

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    2. Ah, da isser ja wieder..., der aufmerksame betrachter....

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    3. Ich muss wohl das Blogthema ändern. Beiträge über Musik scheinen mehr ziehen als Rezepte.

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    4. Oh, der erste Post war eigentlich an kochaddict, aber das wird hier wohl nicht so einsortiert.. egal,
      jaaa, Sonar hatte ich auch mal, war so der heisse Scheiss für Preisfüchse; kam glaube ich gut damit klar
      aber das ist ja schon ewig her und irgendwann lief es einfach nicht mehr stabil.
      Cubase habe ich noch auf dem Rechner, aber irgendwie finde ich das hakelig und es ist auch nur eine
      einfache student & teacher Lizenzversion. Funzt zwar aber mir ist's irgendwie ungeil.
      Mein letzter Anlauf war Presonus Studio one artist ( so ne Sache von steinberg Programmierern , die sich
      abgesetzt haben um was eigenes, besseres zu machen) . Schön und innovativ ist daran, dass man nicht
      immer so aasig viele Fenster aufhaben muss - alles nur ein einziger screeen. Das ist schon super.
      Aber ich hatte einen Rechnerkomplettcrash incl. zerstörter Festplatte usw. Daten konnte ich für nen
      Batzen Geld zwar retten lasen, aber bei der nötigen Neuinstallation wurde mein Produktcode ums
      Verrecken nicht mehr akzeptiert - Support quasi nicht erreichbar. Saudoof das, und ich habe jetzt auch
      die Faxen dicke.
      Alleine schon der Kabelsalat, den man zum sowas mit all den Komponenten einrichten braucht,
      geht mir eh immer auf die Nerven. Klar; wenns mal soweit ist, kann man das einfach so lassen, aber
      das ganze Gewurstel um den PC nervt mich total, zumal man ja doch immer noch was umstecken muss.
      Zumindest im Moment erspare ich mir das Gedöns und widme mich lieber dem für mich neuen
      Pianospiel. Ist nämlich sehr beglückend...

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    5. Oh nein, Lars !!. Tu das bittschön ja nicht mit dem Blogthema ändern. Wäre bedauerlicher Schmarrn.
      Das hier gerade paar Musikverrückte anarchomäßig die Kommentare kapern liegt doch nur daran,
      dass deine Rezepte ( verzeih dieses schiefe Sprachbild ) immer nen gewissen Groove haben.
      Und dann ist alles weitere natürlich folgerichtig, weil die Jungs die mitlesen irgendwann merken, dass es hier in mehrfacher Hinsicht ne Zusammenrottung von sowohl kulinarisch als auch musikalisch irgendwie
      interessierten gibt. Ganz normale Rudelbildung unter Gleichgesinnten....
      Außerdem hast DU angefangen; wer hat dir denn sonst befohlen, die Gitarren hinter deinen Weihnachtsgin
      zu stellen; hmm??? siehste?




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  4. Naja, nen Rezept kann man nicht so vielfältig kommentieren, "oh sieht gut aus", "muss ich probieren", und Mucke is nunmal neben dem Kochen eine meiner Steckenpferde :)

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    1. Och, ich sag mal so: Wo ein Wille ist, ist auch ein interessantes Geplauder.
      Und ob es dabei um das optimale Instrumentenkabel oder die perfekte Kerntemperatur für Fleeschknepp
      geht bleibt sich mir gleich; Hauptsache wieder was gelernt und sich ausgetauscht.
      Ich sehe das für mich persönlich folgendermaßen. Malerei ist ne Kunst, Musik ist auch ne Kunst und das
      Kochen ist's ebenso, weil man damit -wenn man es gut macht - sich und anderen eine Freude machen kann.

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