Wenn ich alle Male, die ich in meinem Leben im Restaurant "Zur goldenen Möwe" gegessen habe an einer Hand abzählen würde, hätte ich immer noch locker genug Finger übrig, um in beiden Nasenlöchern zu popeln. Das letzte Mal war es wohl an einer Autobahnraststätte, als wir nachts hungrig von einem Konzert kamen und es nichts anderes mehr gab. Da hatte ich einen Chickenburger mit Sweet-Chilisauce und der war - das muss ich ehrlicherweise zugeben - gar nicht mal so gut. Das kann man sicher auch besser machen und das habe ich hier versucht.
Ich kann mich nicht mehr so richtig erinnern, aber ich meine, beim Clown nimmt man Formfleisch, das vermutlich aus dem selben toxischen Brei wie die Chicken-Nuggets bestehen. Ich nehme Vollfleisch von der Brust. Um gleichmäßige Formen zu bekommen schneide ich die dünne Spitze weg und nutze sie später irgendwann mal anderweitig.
Dann halbiere ich das Stück ...
... und schneide es noch mal längs (also quasi im "Butterfly-Stil") noch mal durch. So bekomme ich aus einer Brust vier Stücke.
DIe plattiere ich dann noch etwas. Das dürften dann so 45 Gramm pro Stück sein, was in etwa mit dem "Original" korrespondieren dürfte (der normale Burgerpatty dort hat 40 Gramm).
Nun salze und pfeffere ich die Stücke beidseitig.
Jetzt geht es ab in die "Panierstraße. Zuerst in Mehl, ...
... dann in verquirltem Ei ...
und schließlich in Paniermehl (besser japanisches Panko) wenden. Für den extra Crunch kann man auch zerbröselte Cornflakes nehmen oder dazumischen.
Jetzt werden die Schnitzel entweder in der Pfanne gebraten oder - da ich ohnehin Fritten dazu reichen werde - in der Friteuse ausgebacken.
Sind die Teile goldbraun, dürfen sie auf einem Rost ruhen. Wer möchte, legt gleich eine Scheibe Burgerkäse auf die noch heißen Schnitzel.
Dann brauchen wir noch Sweet-Chilisauce. Die kann man mittlerweile überall kaufen, ich nehme jedoch meine selbstgemachte Nam Jim Gai.
Die Buns wollte ich eigentlich selber machen, aber meine Hefe hatte es schon hinter sich. Egal wie, die Brötchen werden an den Schnittstellen angetoastet. Auf die Unterseite kommt ein Salatblatt, ein Schnitzel und dann Sweet-Chilisauce.
Zuklappen und fertig. Schmeckt auf jeden Fall besser, als das Original.
Für eine etwas opulentere Variante verrühre ich:
- 4 EL Mayonnaise
- 1 TL Senf
- 4 fein gehackte Cornichons
- 1 kleine fein gehackte Schalotte
- 1/2 TL Zucker
- 1 TL hellen Essig
- Salz
- Pfeffer
zu einer Sauce.
... und genießen. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu erzählen.
____
Flashback:Vorgestern vor drei Jahren: Deguo Chang Mangguo Chuan - Deutsche Mango-Wurstspieße
Mit deinem Eingangsgedanken wäre ich vorsichtig. Da könnte jemand mit falschen Maßstäben (=ich) etwas hineininterpretieren, wenn er von sich auf andere schließt. Ich war in meinem Leben auch höchstens 10x im Restaurant des Schachtelwirts, teils nicht aus eigenem Antrieb (Kindergeburtstage aus der Verwandtschaft). Aber leider hat der Laden ein DriveThru und ist nicht sooo weit von zu Hause weg ... ;-)
AntwortenLöschenIch kann nur von mir selbst reden und da bin ich schonungslos ehrlich. Das gilt auch für meine Meinung zu anderen Ketten. Den König habe ich auch nur zweimal besucht, den U-Bahn-Baguette-Laden und die Pizza-Mütze nur einmal. Reicht auch fürs Leben Alles nicht mein Ding. Nur beim Südstaaten-Hühner-Brater war ich ein paar Mal (so alles drei Jahre). Das letzte Mal 2022 und das war so unterirdisch (hat nur nach überlagertem Pfeffer und ranzigem Fett geschmeckt), dass man mich dort auch nicht mehr wiedersehen wird.
LöschenUnser König, wir haben hier einen, gegenüber zweieinhalb goldenen Möwen, ist etwas abgehoben. Er sitzt in einem architektonisch, geografisch herausgefordertem Einkaufszentrum und je nachdem, aus welcher Richtung man kommt, im 1. Ober- bzw. im 1. Untergeschoss. Beides lässt einen DriveThru unmöglich werden. Früher (>25 Jahre) habe ich mal in seiner Nähe gearbeitet, da war ich einmal dort. Immerhin. An einem anderen Ort habe ich ihn auch mal von innen gesehen, ansonsten ... Naja. Die Pizza-Mütze gab es hierorts auch mal. Gefühlte 2 m in einer Einkaufspassage. Und die Pizzen sahen aus wie runde belegte Brote, wobei ich betonen möchte, dass ich freihändig dünnere Scheiben schneiden kann. Der nächste Hühnerbrater (wenn man mal von mobilen Verkaufsständen mit drehenden Broilern absieht) ist gute 2 Autostunden weg. In einer Periode öfteren Besuchs eines schwedischen Möbeltischlers, sind wir auf dem Hinweg gern bei einer seiner Filialen eingekehrt. Die muss aber relativ neu gewesen sein. Einmal war ich in einer anderen - **schüttel**. Aber als Wings-Fan muss ich wohl mal wieder gucken, ob ich doch etwas näher mittlerweile was finde. Beim U-Bahn-Baguette-Laden bin ich raus. Teils mangels U-Bahn, teils aus Unkenntnis, wen Du da meinen könntest. ;-) Beim oben erwähnten früher gab es einen regionalen Filialbäcker, der auch belegte Baquettes verkaufte. Die waren richtig lecker. Eine Kollegin hat die - glaub ich - mehrere Jahre nur gegessen. Waren aber auch wirklich gut.
LöschenManchmal steht man aber wirklich auf dem Schlauch. Mir ist mittlerweile eingefallen, wen Du meinst. 1x war ich in sowas drin. Das "Baguette" hatte mich in dem Zusammenhang irritiert, weil ich das, was die da verkaufen, nicht als sowas bezeichnen würde. Für mich das das variable belegte Brote. ;-)
So ist das. Das sind genauso wenig Baguettes, wie das andere Pizza.
Löschen