Pommes Frites - wer liebt sie nicht, die kleinen goldigen Kartoffelknusperstäbchen? Ich habe gerne mal eine gute Fritte auf dem Teller. Bisher habe ich die immer in meinem großen gusseisernen Wok ausgebacken. Das ist natürlich immer so ein bisschen Pi mal Daumen gewesen, da man sich so mehr auf Erfahrung, Gefühl, Geruch und Aussehen verlassen muss. Außerdem blockiert der Wok dann nötig gebrauchten Platz auf dem Herd. Damit kann man leben - habe ich ja auch jahrzehntelang - aber ideal ist das nicht. Also habe ich jetzt die Menge der von mir potentiell zu erbenden irdischen Güter um ein weiteres Gerät aufgestockt: eine Fritteuse.
Hier ist das Teil aus dem Hause eines bekannten Markenherstellers. 3000 Watt, mehr oder weniger stufenlos im Bereich bis 190 °C regelbar. Schnelle Aufheizzeit und ein recht großer Korb sind deutliche Pluspunkte. Das Ding fasst 4 Liter Öl und die sind auch nötig, damit das Gargut ausreichend bedeckt ist. Das erscheint erst mal nach viel und man fragt sich unweigerlich "Wohin mit dem ganzen Fett?" Nun, wenn man keinen Dorfweiher hat, um das Zeugs nachts heimlich zu entsorgen oder keine Fahrer eines sehr alten Dieselfahrzeugs kennt, kann man das Öl ja immer noch filtern, wieder abfüllen und später erneut verwenden. Denn wenn man erst mal so ein Teil im Haus hat, dann benutzt man es auch. Da ich ja auch gerne chinesisch koche, werde ich das Teil sicher öfter verwenden. Für alleinstehende Gelegenheitsfrittierende ist das Gerät jedoch eindeutig überdimensioniert.
Für die amtlichen Fritten nehme ich mehligkochende Kartoffeln. Die sind bei uns in der Gegend leider immer eher klein, so dass man da keine gescheiten Pommes draus schneiden kann. Umso mehr freue ich mich, wenn ich mal amtliche Exemplare bekomme. Das sind jetzt gut 1200 Gramm, also dann rund ein Kilo im geschälten Zustand.
Kartoffeln, wie gesagt schälen und in die gewünschte Größe schneiden. Eine halbe Stunde in kaltes Wasser legen, dann abgießen und gut spülen, damit alle überschüssige Stärke entfernt wird. So werden die Stifte nachher knuspriger.
Fritten erstmal auf Küchenpapier abtropfen und trockentupfen.
Dann zunächst bei 150 °C ins Fett geben, bis sie gar, also wich sind, aber eben noch keine Farbe haben. Das dauert je nach Dicke so zehn bis fünfzehn Minuten. Dabei ruhig mal vorsichtig am Korb rütteln.
Die nun vorgegarten Fritten abtropfen und etwa 10 Minuten ruhen lassen. Man kann diesen Schritt auch schon am Vortag vollziehen und die Pommes dann über Nacht im Kühlschrank lagern. Die trocken-kalte Luft sorgt sogar dafür, dass das Ergebnis am Ende noch besser wird.
Dann bei 190 °C erneut ins Öl geben, diesmal, bis die Kartoffelstäbchen goldgelb und knusprig sind.
Wie man sieht, schafft die Fritteuse ein Kilo Fritten spielend. Jetzt noch nach Geschmack würzen - mir reicht Salz - und fertig.
Als Beilage: ein Schnitzel Wiener Art vom Borstenvieh. Was soll ich sagen? So müssen Pommes sein. Gut, das habe ich mit dem Wok auch hinbekommen, aber das hier ist schon deutlich stressfreier und ich habe den kompletten Herd für andere Sachen frei. Ich freue mich schon auf eine lange Freundschaft.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Hähnchencurry mit cremiger Cashew-Kokosmilchsauce
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