Donnerstag, 13. Juli 2017

Alu Gobhi (Aloo Gobi)


Im Film Bend It Like Beckham (deutscher Titel "Kick it like Beckham") wird die Geschichte einer in Groß Britannien lebenden indischen Familie erzählt. Die Mutter ist um die Heiratsfähigkeit der Tochter Jess besorgt, da diese lieber Fußball spielt, anstatt zu lernen, wie man ein anständiges dahl oder aloo gobi kocht. Bei mir geht heute es weniger um die Eheschließung - mit dem Thema bin ich hoffentlich durch - sondern eher darum, erstens einen weiteren Eintrag von der to-do Liste streichen zu können und zweitens etwas Leckeres auf den Tisch zu bekommen. Wer mich kennt, weiß, dass ich eingefleischter .... äh ... Fleischesser bin, umso mehr mag es verwundern, dass dies hier nicht nur vegetarisch ist, sondern sogar den achtundachtzigsten Beitrag in der Kategorie vegan auf diesem Blog darstellt.

Aber was ist Alu Gobhi, so die in Deutschland gebräuchliche Schreibweise, eigentlich? Ganz einfach, es handelt sich hier um eine Art Curry mit Kartoffeln (alu) und Blumenkohl (gobhi). Rezepte gibt es da viele und wie so oft unterscheidet sich das Gericht, wie es "auf dem Lande" gekocht wird deutlich von dem, was man in Restaurants vorgesetzt bekommt. Dort werden Kartoffel und Blumenkohl meist erst frittiert, bevor sie in die Sauce kommen. In den Rezepten und Videos, die ich im Netz gefunden habe und bei denen man der Mutti im Hinterhof beim Kochen auf einem Holzfeuer über die Schulter in den Karahi kucken kann, war das nicht der Fall. An einem Mangel an Öl leidet das Gericht aber trotzdem nicht.


Wir brauchen für Portionen:
  • 1 mittleren Blumenkohl
  • 3 große Kartoffeln (festkochend)
  • 3 Knoblauchzehen
  • 4 cm Ingwer 
  • 3 rote Zwiebeln
  • 6 grüne mittelscharfe Chilis oder Peperoni
  • 2 getrocknete Chilischoten (ich habe Kashmiri Chili genommen)
  • 4 Tomaten
  • 1 Bund Koriandergrün
  • 2 TL Kurkuma
  • 2 EL Garam Masala 
  • Salz
  • 2 EL Senföl
  • 1 Tasse Rapsöl
Und weil sie diesmal in meinem Garam Masala vergessen wurden:
  • 2 Lorbeerblätter
Senföl bekommt man im Asia-Laden. Man darf sich durch den auf den Flaschen angebrachten Hinweis "Nur zu äußeren Anwendung" nicht irritieren lassen. Warum das so ist, habe ich hier erläutert. Wer das Ganze nicht vegan braucht, nimmt stattdessen Ghee, obwohl in einigen Ecken Indiens Senfölfanatiker leben, die behaupten, das geklärte Butterschmalz sei etwas für Menschen, deren Geldbeutel größer als ihr Geschmackssinn sei.


Aber zurück zum Gericht. Vorbereitung ist alles und so beginnen wir damit, Knoblauch und Ingwer zu schälen und im Mörser oder der Küchenmaschine zu gleichen Teilen in eine Paste zu verwandeln. Man kann die Stücke auch einfach fein hacken, ich finde den Geschmack aber so besser.    

Die grünen Chilis in Ringe zu schneiden. Ich lasse die Kerne drin, aber das muss jeder selbst wissen. Kartoffeln schälen und in drei Zentimeter große Würfel schneiden. Blumenkohl in Röschen teilen, die etwas größer als die Kartoffeln sind. Zwiebel abziehen, halbieren und in Streifen schneiden. Tomaten zentimetergroß würfeln. Dreiviertel des Korianders grob hacken.


Beide Ölsorten erhitzen, grüne Chili, getrocknete Schoten, Zwiebeln und, wenn verwendet, Lorbeer hinzufügen.


Unter gelegentlichem Rühren braten, bis die Zwiebel eine goldene Farbe annehmen.


Tomatenwürfel, gehacktes Koriandergrün, Kurkuma, Garam Masala und zwei Teelöffel Salz hinzufügen und fünf Minuten mitbraten, dabei hin und wieder umrühren.


Beginnen die Tomaten zu schmelzen, fügen wir unsere Kartoffeln und den Blumenkohl hinzu, gießen einen Schuss Wasser an und lassen das Curry zugedeckt köcheln, bis die Gemüse gar sind. Auch hier empfiehlt es sich, zwischendurch ein paar Mal zu rühren. 


Deckel abnehmen und noch etwas reduzieren lassen. Dann servieren. Normalerweise gibt es dazu dünnes indisches Fladenbrot, von dem man etwas abreißt und ein paar Stücke aloo gobi (englische Schreibweise) aufnimmt. Reis geht auch. Die getrockneten Chilischoten und die Lorbeerblätter isst man nicht mit.


Noch etwas mehr Koriander drauf und fertig. Absolut lecker und auch ohne Fleisch gut sättigend. 
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Flashback:


Vorgestern vor einem Jahr: Schweden 2016: Smörgås 

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