Samstag, 12. Januar 2019

Seeteufel auf Steinpilzrisotto


Das hier ist eigentlich gar kein Rezeptbeitrag, sondern viel mehr ein Lebenszeichen, damit mir keiner verfrüht die Champagnerkorken knallen lässt, weil er glaubt, der alte Mann hätte aufgehört sinnloses Zeugs zu schreiben. Mitnichten. Der Chronist in mir meldet sich zu Wort und möchte, dass das heutige Mahl nicht vom Strom der Geschichte mitgerissen, dem Orkus des Vergessens anheim fallen möge.

Italiener werden das vermutlich barbarisch finden, primo und secondo in einem Gang zu servieren und auch der Parmesan im Reis wird Traditionalisten in Zusammenhang mit dem Fisch nicht gefallen, ich denke aber trotzdem, dass es hier passt. Geschmacklich stand das für mich ohnehin außer Frage, denn ich finde das "nussige" Aroma des Seeteufels harmoniert hervorragend mit dem Steinpilzaroma und die Jakobsmuscheln oben drauf ist noch einmal das Tüpfelchen auf dem i.


Den Risotto habe nach altbewährter Art gemacht, nur dass ich diesmal einen kräftigen Gemüsefond zum Einsatz gebracht habe, in dem noch ein paar Pilzstiele mitschmoren durften. 


Auch der Fisch ist einfach zubereitet. Seeteufel eignet sich gut für alle, die sonst einen Bogen um Flossentiere auf dem Teller machen. Er schmeckt eigentlich gar nicht nach Fisch, ist von der Konsistenz auch eher fleischartig und als Bonus ist das Filet absolut grätenfrei. Im Grunde brate ich ihn auch wie ein Filetstück von Rind oder Schwein.

Den Fisch, auch poor man's lobster, also der "Hummer des armen Mannes" genannt, wird nun in Medaillons geschnitten. Salzen und in Olivenöl von beiden Seiten je zwei Minuten scharf anbraten. Pfeffern. Butter in die Pfanne, schmelzen lassen und immer schön darüber löffeln. Fisch bei niedriger Temperatur ein paar Minuten langsam garziehen lassen. Ich mag es, wenn noch ein leicht glasiger Kern da ist, das ist aber Geschmackssache. 


Ein leckeres Türmchen.


Sonst noch was? Ich habe meinem Schreibtisch nach 17 Jahren eine neue Platte spendiert. Warum komplett neu kaufen, wenn das Untergestänge noch völlig in Ordnung ist? So heißt es: "Adjö schwedisches Pressholz-Furnier, hallo Vollholzplatte vom örtlichen Tischler."
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