Sonntag, 13. Januar 2019

Filet-O-Fish


Wie so oft bei meinen Essensplanungen, hat auch diesmal der Zufall eine entscheidende Rolle gespielt. Zum einen gelüstete es der Familie nach Burgern und solchen Wünschen komme ich ja immer gerne nach. Allerdings überlege ich natürlich auch immer, ob das jeweilige Essen blogtauglich ist oder nicht. Hier kommt nun der eben erwähnte Zufall ins Spiel. Ich habe nämlich justamente in der "Empfohlen"-Rubrik einer bekannten Videoplattform irgendwas mit Fish-O-Filet, oder Filet-O-Fish - die Bezeichnungen schwanken - gesehen. Sofort entstand der Gedanke, das für den Blog nachzubauen, auch um der "sich mal gönnen"-Gesellschaft einmal mehr zu zeigen, dass man den Kram der großen Fastfood-Ketten ohne viel Aufwand auch zu Hause hinbekommt. Frischer, leckerer und vermutlich auch gesünder. Grund genug also, einmal wieder die Tore zu meinem Fast-Food-Labor, ganz tief unten in den alten Gewölben von Schloss Westerhausen, wo niemand den Sellerie schreien hören kann, zu öffnen

Zudem hat diese Burgervariante eine Geschichte und so etwas erzähle ich natürlich immer gerne. Im Jahre 1962 fiel Lou Groen, der ein McDonalds Restaurant in Cincinnatti, Ohio führte, auf, dass besonders Freitags die Absatzzahlen normaler Burger sehr gering war. Schnell stellte er den Zusammenhang zwischen der vornehmlichen Religionszugehörigkeit seiner Kunden - zumeist römisch-katholisch - und der Fleischabstinenz an diesem Wochentag her. Also sann er nach einer Alternative und "erfand" ein Fischsandwich, dass er Filet-O-Fish nannte. Auch wenn dieser Burger im Laufe der Jahre einige Änderungen durchlebte, blieben Bun, Tartare-Sauce, Käse und paniertes Fischfilet die Hauptbestandteile.


Was braucht man für ein Fischsandwich? Richtig - flossige Freunde im küchenfertigen Zustand. Im Original ist es zumeist Pollack, also Köhler - besser bekannt unter der irreführenden Bezeichnung "Seelachs" - ich habe hier aber Rotbarsch. Den untersuche ich auf Gräten und halbiere ihn. Das dünnere Ende friere ich für Fischfrikadellen oder ähnliches ein, ich brauche hier nur die etwas dickeren Stellen. Was wird noch benötigt?
Der Kasperclown nimmt Amercian Cheese, also diesen berüchtigten Analog-Schmelzkäse. Ohne mich, da hört die Werkstreue auf. Bei mir kommt Emmentaler zum Einsatz.


Die Fischstücke werden gesalzen und gepfeffert, dann klassisch paniert. Von links nach rechts: Mehl, Ei und Semmelbrösel, hier mit etwas Paprikapulver vermengt. 


Nun wie Schnitzel in Butterschmalz goldbraun ausbacken.


Natürlich gibt es auch normale Burger. Die Pattys hierfür sind mit dem Kontaktgrill im Handumdrehen fertig.


Wir basteln unser Fischbrötchen à la Americain: Bun aufschneiden und mit Käse belegen.


Fisch drauf, dazu einen guten Löffel Tartare - fertig. Profis bauen den Burger übrigens "auf dem Kopf". Dann lässt sich die Sauce besser verteilen. Geht aber auch so.


Zusammenklappen und fertig. Eigentlich ein gewöhnliches Bratfischbrötchen und schmeckt auch so. Nur der Käse ist in dieser Zusammenstellung geradezu seltsam und, ganz ehrlich, geschmacklich auch sinnlos. Aber irgendwas wird da schon dran sein, sonst wäre dieses Sandwich ja nicht schon seit fast 60 Jahren weltweit erfolgreich. 


Zum Nachtisch dann noch mal einen "richtigen" Burger. Die volle Gönnung, wie es so Neudeutsch heißt.

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Flashback:


Gestern vor zwei Jahren: Chicken Alfredo

4 Kommentare:

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    1. Da ist er wieder, der fanatische Frischfischverweigerer - Notorious Big No-Fish. ;)

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  2. Hat der zur Zeit bei McD verkaufte Fitel-O-Fish wirklich Käse mit drauf? Mein letzter ist schon etwas her, deswegen grübel ich. Und außerdem lernen wir doch auch aus der Italienischen Küche, dass bei Spaghetti-/Pasta-Gerichten überall Käse raufkommt, außer bei den fischigen ...

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    1. Da ich nicht im Restaurant "zur Goldenen Möwe" speise, musste ich googeln. Auf der offiziellen Seite des Clowns steht unter "Produktbeschreibung": Hamburger Bun, Fisch-Patty, Sauce Tartar, Schmelzkäsezubereitung Cheddar". Mehr weiß ich auch nicht.

      Bei italienischen Gerichten ist die Kombination traditional tatsächlich ein "non-va", andere Länder sind da schmerzfreier. Ob das immer besser ist, weiß ich nicht.

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