Dienstag, 1. Juni 2021

Grillfackeln


Ein heimlicher Blick in fremde Einkaufswagen oder zufällig erhaschte Gesprächsfetzen an der Fleischtheke meines Vertrauens lässt es zur Gewissheit werden: der deutsche Freiluft- Holzkohle- oder Gasgrillbrutzler mag neben Bratwurst und staubtrockener Putenbrust am liebsten Grillfackeln. Da ich jetzt nicht ausschließen kann, dass es sich hierbei um eine regionale Erscheinung handelt, hier eine kurze Erklärung. Wir reden von würzig mariniertem Schweinbauch, der um Spieße gewickelt wird. Das sieht dann wie eine Fackel aus. Eigentlich keine schlechte Idee, denn so hat man leckere Spieße, die, weil eben nicht zu mager, außen kross und innen schön zart werden und saftig bleiben. Leider gibt es die nur fertig mariniert und sowas kommt bei bei mir ja bekanntlich nicht ins Haus. Kann man nämlich alles selber machen. Das geht schneller, als man denkt, schmeckt super und man weiß, was drin ist.


Wissen, was drin steckt ist auch wichtig, was die Herkunft betrifft. Ich kaufe eigentlich nur noch Biofleisch, beziehungsweise nur noch von Herstellern, bei denen ich mir die Tierhaltung betreffend sicher sein kann, dass da alles in Ordnung ist. Das Plus an Geschmack und deutlich bessere Bratverhalten der Produkte rechtfertigen meine diesbezüglichen Kaufgewohnheiten.


Schöne Stücke, nicht zu dick und nicht zu dünn. So mag ich das. Nun müssen nur noch Knorpel und Schwarten entfernt werden.


Die Scheiben schneide ich jetzt längst in fingerdicke Streifen.


Für 500 g Bauch:
  • 1 EL Paprikapulver
  • 1/2 TL Zucker
  • 1/2 TL Thymian (oder Oregano)
  • 1 Knoblauchzehe (fein gerieben)
  • 1/4 TL Tomatenmark
  • 1 TL helle Sojasauce
  • 2 EL ÖL
  • Salz
  • Pfeffer
Ich nehme hier edelsüßes Paprika, aber natürlich könnt ihr auch rosenscharfes nehmen oder nach Belieben mischen. Ansonsten muss man jetzt nur noch alle Zutaten mit dem Fleisch vermengen. Das kann man dann ein paar Stunden, gerne auch über Nacht marinieren oder auch sofort verbrauchen.  


Ein Stück Fleisch am Ende aufspießen ...


... dann um den Spieß wickeln, dabei zwischendurch mal wieder durchstechen, damit die Sache halt bekommt. Wir werden etwa drei Streifen pro Fackeln brauchen.


Ist nicht ganz perfekt, aber ich bin ja auch nicht so der Feinmechaniker.


Ohne langes Fackeln lassen wir die Fackeln auf dem Grill fackeln. Dabei wenden wir häufig, damit die Gewürze nicht verbrennen.


Nebenbei gibt es noch etwas Gemüse im Pfännchen.


Dass ieht doch schon mal zum Reinbeißen aus und dafür ist es ja auch da.


Noch etwas Feta auf dem Gemüse warm werden lassen und ab auf den Tisch damit. Damit dieser keine Brandzeichen bekommt, ist so ein hölzerner Untersatz Gold wert.


Grillfackeln à la moi - da ist was dran, da ist was drin, das ist lecker, da weiß man, was man hat. Mach ich jetzt öfter, glaube ich und mit der Würzung kann man ja immer nach Belieben spielen. Könnte ich mir auch chinesischer Art oder BBQ-Style vorstellen. Aber der (Grill-)Sommer hat ja noch gar nicht richtig begonnen ...
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