Samstag, 9. Dezember 2023

Bratreis mit Chiliöl - Hong You Chaofan


Ich habe die Tage beim Zubinden meiner Schnürsenkel mal an mir herabgeschaut und festgestellt, dass da deutlich mehr "ich" vorhanden ist, als mir lieb sein sollte. Also fiel die Entscheidung, dem etwas entgegenzusteuern und ein paar ruhigere Tage einzulegen. Mein Plan: während der Woche nur leichte Reisgerichte ohne Fleisch. Das habe ich auch durchgehalten. Als Liebhaber des weißen Korns war das auch nicht sonderlich schwer. Nun hatte ich vom letzten Mal noch gekochten Reis über und was wäre da naheliegender als einen schönen Bratreis zu machen? Gesagt getan und das Ergebnis war Hóng yóu chǎofàn (红油 炒饭) oder zu Deutsch: gebratener Reis mit rotem Chiliöl. Da könnte man jetzt natürlich Fleisch oder Garnelen dazufügen, muss man aber nicht. Diese Basisvariante schmeckt auch so lecker und macht satt. Und, was mir immer sehr wichtig ist, es hat der Gattin gemundet und das heißt schon etwas, denn die Holde kann bei Essen sehr kritisch sein.


Bratreis sollte man nicht überverkompli ... überkomplziti ... verüber .... also nicht komplizierter machen, als notwendig. Erlaubt ist, was schmeckt. Für Chinesen ist nur wichtig, dass wir abwechselnde Texturen haben, also knackige und weiche Sachen, dass es farblich ansprechend aussieht und von der Schneideweise zusammenpasst. Also zum Bespiel keine Würfel und Streifen, sondern entweder oder. Ich habe hier für zwei Portionen
  • 2 EL Erbsen
  • 1 Karotte
  • 1 Handvoll Mungosprossen
  • etwas Koriandergrün
  • 2 EL Ya Cai (fermentierter Senfkohl/Pak Choi)
  • 1 Stück Knoblauch
  • 1 Stück Ingwer 
Ya Cai bekmmt man im Asienmarkt. Wenn nicht, kann man den auch weglassen. Wenn man ihn benutzt, muss man ihn in der Regel nur nach Belieben kleiner schneien. Die Möhre wird geschält und in kurze Stifte geschnitten, Knoblauch un Ingwer geschält und fein gehackt. 


Fast vergessen: 
  • 4 Frühlingszwiebeln
  • 1 - 2 Eier (nach Belieben)
Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden, dabei die weißen und grünen Teile trennen.


Für die Würzung:
  • 2 EL rotes Chiliöl mit Einlage
  • 1 TL Doubanjiang (Chili-Bohnenpaste)
  • 1 EL  Austernsauce (gerne auch die vegetarische Variante)
  • 2 EL helloe Sojasauce
Desweiteren:
  • 2,5 große Kaffebecher gekochter Reis vom Vortag
  • Prise Zucker
  • Salz
  • weißer Pfeffer
  • Öl zum Braten
Expertentipp: zum Anbraten Schweineschmalz nehmen. Dann ist es zwar nicht mehr vegetarisch, aber in China wir das häufig gemacht und gibt dem Reis noch mal einen Geschmacksboost.


Das Öl zum Braten im Wok heiß werden lassen, dann weiße Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Ya Cai darin andünsten.


Möhre dazugeben und kurz mit anbraten.


Den Wokinhalt zur Seite schieben und das Ei dazuschlagen. Unter Umständen brauchen wir etwas mehr Öl. Alles schön verrühren.


Wird das Ei fest, geben wir die Chili-Bohnenpaste hinzu und rösten sie kurz mit an.


Nun den Reis dazugeben.


Gut verühren und dabei darauf achten, dass auch klienste Klumpen getrennt werden. Braten, bis der Reis Feuchtigkeit verloren hat und locker wird.


Sprossen und Erbsen hinzufügen und weiter unter Rühren braten.


Nun die Würzutaten hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker final abschmecken. Wie immer der Hinweis, dass man in China hier auch noch etwas Glutamat hinzufügen würde.


Fertig ist der Sums.


Nun muss das Reis nur noch mit den grünen Frühlingszwiebelteilen und nach Geschmack etwas Koriander angerichtet und serviert werden. Kein Hexenwerk, aber total lecker. 

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Flashback:










Heute vor acht Jahren: Ossobuco mit Risotto alla milanese 

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