Adobo ist auch eins dieser Gerichte, die ich schon seit Ewigkeiten kochen wollte, aber aus unerfindlichen Gründen nie dazu gekommen bin. Jetzt, wo ich es endlich von der To-Do-Liste streichen kann, frage ich mich, wie so oft bei diesen Dingen, warum ich das nicht schon vorher in Angriff genommen habe. Dieser Klassiker von den Philippinen ist nämlich extrem lecker und ich glaube, dass man das auch allein durch das Anschauen des Bildes erkennen kann.
Was ist Adobo überhaupt? Dazu lässt sich zunächst sagen,dass der Begriff aus dem Spanischen stammt und ganz allgemein soviel wie Würzung oder auch Marinade bedeutet. Fleisch, das auf diese Weise vorbereitet wird, nennt sich adobada. Adobos sind in zum Beispiel Mexico (pollo en adobo) oder Puerto Rico (adobo mojeda) sehr beliebt. Diese Gericht tragen klar eine spanische Handschrift. Auf der anderen Seite- und das haben wir hier - gibt es ein philippinisches Adobo, dessen Wurzeln weit vor die Kolonialisierung um die Mitte des 16.Jahrhunderts reicht. Als die Spanier besitzt von den Inseln ergriffen, nannten sie dieses Gericht der Einfachheit halber auch adobo, weil das Fleisch ja mariniert wurde. Der Name blieb und das Gericht avancierte über die Jahre zum Nationalgericht der Phillippinen. Ursprünglich war es wohl lediglich eine Art, Fleisch durch marinieren und zufügen von Essig haltbar zu machen, eine Technik, die die Spanier auch kannten. Sojasauce kam wohl auch erst ein wenig später dazu, ist heute aber ein fast unverzichtbarer Teil des Gerichts. Das klassische Protein für dieses Gericht ist Huhn oder Schwein.
Wir haben hier für drei Portionen:
- 4 Hähnchenoberkeulen
- 2 Hähnchenunterkeulen
- 6 Knoblauchzehen
- 4 EL dunkle chinesische Sojasauce
Knoblauch abziehen und fein hacken,mit der Sojasauce und dem Huhn vermengen. Mindestens eine Stunde, besser aber über Nacht marinieren lassen.
Des Weiteren:
- 6 EL heller milder Essig
- 1 Zwiebel (optional)
- ein paar Lorbererblätter
- 1 TL schwarze Pfefferkörner
- 1 TL Zucker
- 1/2 TL Salz
- Öl
Hühnerteile in etwas Öl zwei Minuten pro Seite anbraten und aus dem Topf nehmen.
Benutzten wir Zwiebeln, werden die jetzt im selben Fett glasig angeschwitzt.
Mit einem Schuss Wasser ablöschen, Bratensatz schön vom Topfboden kratzen und die restliche Marinade angießen.
Hühnerstücke einlegen und mit 350 Milliliter Wasser auffüllen.
Pfeffer und Lorbeerblätter dazugeben und mindestens dreißig Minuten köcheln lassen, dabei hin und wieder wenden. Wird die Kochflüssigkeit zu schnell sirupartig, geben wir noch einen kleinen Schuss Wasser dazu.
Nach einer halben Stunde den Essig angießen und weitere zehn Minuten köcheln lassen.Hier hat man nun zwei Möglichkeiten. Entweder reduzieren wir das jetzt,bis wir eine schön dickflüssige Sauce haben oder lassen es weiterköcheln, bis die Flüssigkeit sich komplett um das Fleisch legt. Dann haben wir irgendwann "trockenes" Adobo. Mit Salz und Zucker - auf den Philippinen mag man es gerne süß - abschmecken und fertig.
Serviert wird mit weißem Reis oder, wie hier, den philippinischen Bratnudeln Pancit. Erstaunlicherweise schmeckt der Essig gar nicht durch. In der Kombination mit dem Knoblauch, dem Zucker und der Sojasauce ist das sogar absolut grandios -Süße, Säure, Schärfe (dezent durch den Pfeffer) und das Umami der Sojasauce in perfekter Balance - wie könnte das nicht schmecken?
____Flashback:
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Heute vor sechs Jahren: Pasta alla norcina
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