Man lernt nie aus. Da dachte man doch sein Leben lang, eine gefüllte Pizza hieße Calzone und dann muss man von einem Italiener erfahren, dass dies nur auf gebackene Pizzen zutrifft. Die frittierte Variante, besonders im Stiefelabsatz in Apulien beliebt, heißt Panzerotti.
Klassisch gefüllt mit Mozzarella und gehackten Pomodori pelati, also gehäuteten Tomaten, kann man sie natürlich auch mit allem füllen, was der Teutone sonst noch so auf seine Pizza schmeißt. Der Fantasie sind hier ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt und auch wenn sich der neapolitanischen Seele der Magen dreht, wenn sie sieht, das hierzulande Zutaten wie Ananas, Gyros, Bacon, Bananen und wahrscheinlich auch Toffifee auf der Pizza landen, leben wir ja in einem freien Land und schlechter Geschmack ist (leider) auch nicht strafbar.
Ich habe schon länger nach einer Ausrede gesucht, Panzerotti zu machen und da wir gerade pizzaverrückten Besuch haben und ich mich in so etwas wie einer Frittierphase befinde, war es dann heute so weit.
Hier haben wir wunderschöne Teigrohlinge, so um die zweihundert Gramm pro Stück. Insgesamt habe ich ein Kilo italienisches Mehl vom Typ 00 (entspricht unserem 405) verbraucht.
Das Rezept für den Teig und die Pizzasauce finden wir hier.
Als Füllung nehmen wir guten Prosciutto cotto vom Stück - ersatzweise Metzgerschinken oder anderer, guter Kochschinken - und würfeln ihn in halbe Zentimeter große Stücke. Pilze werden blätterig aufgeschnitten. Als Käse verwenden wir Parmesan und Mozzarella.
Wir rollen einen Rohling ganz normal aus ...
... und geben etwas Füllung darauf.
Dann klappen wir eine Hälfte über und drücken die Ränder ganz fest zusammen. Und ich meine wirklich fest, denn wir wollen ja nicht, dass uns der Käse ins Frittierfett läuft. Man kann auch Eiweiss oder Wasser als Kleber nehmen, im Normalfall reicht aber festes Drtücken und Umschlagen der Ränder.
Nun brauchen wir die Panzarotti nur noch in heißem Frittierfett schwimmend Ausbacken. Dabei drehen wir sie immer einmal wieder um, damit sie von allen Seiten gleichmäßig garen.
Nach dem Frittieren lassen wir die Panzerotti kurz abtropfen. Sie hätten vielleicht noch etwas mehr Farbe haben können, aber von der Konsistenz her, war der Teig genau richtig. Geschmacklich sind die Dinger ohnehin die Wucht.
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