Donnerstag, 24. Dezember 2015

Hähnchen provenzalischer Art


So, nach einer kurzen Pause und vier Stichen bin ich wieder zurück aus der Notaufnahme. Ich schneide mich normalerweise nie - warum auch, das tut doch weh - aber wenn, dann richtig. Ich habe ja schon einmal gesagt, mit Küchenhobeln muss man vorsichtig sein, denen ist egal, wo das Gemüse aufhört und der Finger anfängt, aber so ist das nun einmal. Aber was soll es, der Verband um die rechte Ringfingerkuppe kann mich nicht aufhalten, weiter zu kochen.

Gestern gab es Hähnchen à la Normandie, heute begeben wir uns südlich, bleiben aber in Frankreich. Es gibt Huhn nach provenzalischer Art. Auch hier gibt es kein Originalrezept und wenn man googelt, findet man sechs Millionen Köche mit sieben Millionen Rezepten. Einig sind sie sich nur in einem: für ein provenzalisches Huhn braucht man Hühnerfleisch. Na gut, vielleicht gibt es Veganer, die sich da irgendetwas aus Soja basteln. Das wäre dann die Ausnahme, die die Regel bestätigt.


Auch wichtig: Oliven, Gemüse und Kräuter. Bei letzeren bin ich für Schlichtheit. Ja, es gibt diese "Kräuter der Provence" Mischungen hier zu kaufen. Die sind aber meist anders, als in der Provence selbst. Lavendel wird da eher weniger benutzt. Im Übrigen wird auf vielen französischen Seiten, die ich angeschaut habe, meist nur eine Kräuterart - oft Rosmarin oder Thymian - verwendet. Ich habe mich heute für Rosmarin entschieden, wer möchte kann aber auch jedes andere mediterrane Kraut, gerne auch als Mischung, verwenden. Erlaubt ist, was gefällt.


  • 1 Huhn
  • 2 EL Mehl
  • 3 Schalotten
  • 1 Knolle frischer Knoblauch
  • 100 ml Weißwein
  • 100 ml heller Geflügelfond
  • 1 rote Paprika
  • 1 grüne Paprika
  • 3 Tomaten
  • 2 - 3 EL schwarze Oliven ohne Stein
  • 1 Zweig Rosmarin 
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl

Das Hähnchen, wie gewohnt, in folgende Partien zerteilen:
  • 2 Flügel
  • 2 Unterkeulen
  • 2 Oberkeulen
  • Brust in vier Stücke 
  • Rücken in vier Stücke
Normalerweise nehmen wir Rücken und Flügelspitzen für Fonds, aber dieses Hähnchen war von besonderer Qualität, mit gelblicher Haut und dunklem Keulenfleisch, so dass ich es als Frevel empfunden hätte, aus so einem Tier Fond zu kochen. 

Den Ofen auf 200°C vorheizen.

Die Hühnerstücke auf der Hautseite salzen und durch ein feines Sieb mit Mehl bestäuben.


In einem entsprechend großen Bräter bei mittlerer Hitze auf der Hautseite in Olivenöl goldgelb anbraten. Fleisch-, beziehungsweise Knochenseite auch salzen, wenden,  und vier Minuten weiterbraten. Aus dem Bräter nehmen und beiseite stellen.


Schalotten pellen und fein hacken. Knoblauch einfach der Länge nach halbieren. In dem Hähnchenbratfett langsam anschmoren, den Knoblauch dabei mit er Schnittseite nach unten einlegen.

Währenddessen Paprika vom Kerngehäuse befreien und in mundgerechte Happen schneiden. Tomaten entkernen und würfeln.



Pfanne mit dem Weißwein ablöschen, Paprika, Rosmarin, Tomaten und Oliven hinzufügen, salzen und pfeffern.


Hähnchenteile auf dem Gemüse platzieren, Fond angießen und alles für eine Deiviertelstunde in den Ofen schieben.


Hähnchen auf dem Gemüse - notfalls noch einmal abschmecken - servieren. Dazu reicht mir frisches Weißbrot.
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Flashback:


(Mittlerweile) gestern vor einem Jahr: Weihnachtsbuffet 2014 - Hähnchenleberpastete

2 Kommentare:

  1. superwesti, gute besserung und gute selbstheilungskräfte wünsche ich dir. dann auch noch alles gute zu weihnachten fpr dich und deine familie. das rezept ist auch aller ehren wert. schönen gruß jörg

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    1. Klar, das wird schon wieder. Der Arzt sagt, entweder es wächst an oder muss ab und wächst dann nach. Alles gut, nur ärgerlich. Aber so ist das Leben.

      Auch dir und deiner Bande alles Gute, feiert schön, was immer ihr auch feiert oder auch nicht-. Wir lesen uns!

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