Montag, 10. Juli 2017

Sylter Dressing


Irgendwann in den Neunzigern des letzten Jahrtausends kamen Bekannte mit diesem Dressing - höchstselbst auf Sylt gekauft - zum Grillen und behaupteten: "Das hier ist der Knaller!" Ich habe das dann brav probiert und "Lecker!" gesagt, mir jedoch gedacht: "Ja okay, kann man machen, ist aber nichts, wofür ich Frau und Kind sitzen lassen würde". Wohlgemerkt, zu der Zeit hatte ich noch gar kein Kind und die Gattin war zwar schon meine Lebensgefährtin aber eben noch nicht die Gattin. Irgendwie wurde das Zeug dann Kult und war auch bei uns überall zu kaufen. Da ich mir aber generell nichts aus Fertig-Dressings mache, habe ich das nie beachtet. Heute wollte ich etwas frischen Salat zum Essen reichen und sah beim Einkaufen zufällig ein paar Gläser besagten Dressings strategisch günstig neben dem Gemüse aufgebaut. Das Ganze war so werbewirksam, dass ich mich spontan entschloss den Kram zwar immer noch nicht zu kaufen (ätsch!) sondern selbst zu machen. 


Randnotiz: Wir haben von der Nachbarin einen Eimer grüne Bohnen geschenkt bekommen, unsere eigenen sind noch nicht soweit. Die habe ich blanchiert (die Bohnen, nicht die Nachbarin) und mit etwas Salz, Pfeffer und Muskat in Butter geschwenkt. Dazu Frikadellen, Kartoffeln und eine mit Mehl und Sahne aus dem Bratensatz der Buletten hochgezogene einfache Sauce. Und natürlich den frischen Salat mit dem Sylter Dressing.


Man kann das Dressing als eine Art Mayonnaise starten und dann mit Joghurt und den anderen Zutaten verrühren. Ich habe es ohne Ei gemacht, bei diesen Temperaturen kann es nicht leicht genug sein.
  • 150 g Joghurt
  • 2 EL Crème Fraîche, saure Sahne oder Schmand
  • 1 Schalotte
  • Petersilie
  • Dill
  • etwas Knoblauch
  • 4 EL Olivenöl
  • 2 EL heller Weinessig
  • 1/2 TL Dijon Senf (auf dem Bild vergessen)
  • Salz
  • Pfeffer
  • Zucker

Zwiebel pellen und mit den Kräutern fein hacken. Wir brauchen etwa je einen Esslöffel. Mit dem Olivenöl, Joghurt, Crème Fraîche, Senf und etwas fein geriebenem Knoblauch (eine Messerspitze) verrühren. Nun noch mit Salz, Pfeffer, Zucker und Essig vorsichtig abschmecken. Aufpassen, der Geschmack zieht noch an, also wie immer bei Dressings: eine halbe Stunde stehen lassen und Würzung nochmals testen.

Ergänzung: Ich bekam von einer Leserin noch den Tipp, die Zwiebelwürfel mit kochendem Wasser zu überbrühen und sofort kalt abzuschrecken. So könne ein Gären der Sauce verhindert werden. Rohe Zwiebeln können außerdem durch Oxidation Bitterstoffe abgegeben. Sinnvoller Hinweis, obwohl länger als einen Tag steht das Dressing bei mir nicht.


Das Dressing auf Romanasalat. Schnell, einfach und lecker. Dazu braucht man kein Fertigkrams aus Flaschen. Ist übrigens auch lecker als Dip für Shrimps & Co.
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: Schweden 2016 - Day 1

2 Kommentare:

  1. Da siehste guck. Jetzt weiß ich auch, wie mein Salatdressing mit Vornamen heisst.
    Statt Weißweinessig benutze ich lediglich französischen Honig-Essig, ansonsten genau mein Rezept (wird je nach Tagesform und Kräuterverfügbarkeit natürlich auch spontan variiert. Senf muss aber immer.)
    Gestern wild in deine Richtung winkend durch Niedersachsen gefahren auf dem Weg ins Urlaubsdomizil am Plöner See. Blöderweise vergessen, das schöne Wetter mitzunehmen...

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    1. Ich fahre dann am Samstag Richtung Ostsee und bringe gutes Wetter mit. Schönen Urlaub euch!

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