Endlich wird es Sommer und der Grill glüht wieder. Bei uns stehen da immer Spieße hoch im Kurs. Der Vorteil: man kann individuelle Varianten herstellen. Die Gattin mag kein Schwein, die Sous-Chefin liebt Lamm, ich habe gerne Geflügel oder auch saftiges Bostenvieh - alles kein Problem. Heute habe ich mich mal an griechischen Souvlaki orientiert. Die habe ich, wie man sie aus den Restaurants kennt aus Schweinerücken (Lachs) gemacht, aber auch eine Variante mit Huhn angefertigt. Ebenso dabei etwas, was bei einem unserer örtlichen Griechen "Original Suflaki" heißt und aus Schweinenacken gemacht wird. Die Marinade, beziehungsweise Würzung ist bei allen drei Versionen gleich. Das zeigt aber auch noch mal deutlich, wie unterschiedlich die einzelnen Partien selbst bei identischer Behandlung schmecken. Auch solche "Experimente" können manchmal aufschlussreich sein.
Die dünn geschnittene Schweinelachsscheiben schneide ich einfach in Viertel von etwa vier bis fünf Zentimetern Kantenlänge.
Die Nackensteaks werden mittels Messereinwirkung zu zwei Zentimeter großen Würfeln.
Die Hühnerbrust je nach Dicke längs in zwei oder drei Scheiben schneiden ...
...die dann zur Größe der Schweinelachsstücke verarbeitet werden.
Für die Marinade brauche ich Zwiebelsaft. Dazu püriere ich ein Exemplar mit ein bis zwei Knoblauchzehen und etwas Öl.
Die Masse wird dann durch ein feines Sieb gestrichen. Wichtig: den Saft dabei auffangen. Die Festmasse im Sieb kann entsorgt werden. Für die Marinade brauchen wir also insgesamt:
- 2 EL Zwiebelsaft
- Kräuterzweige (Thymian, Oregano, Rosmarin)
- Saft einer halben Zitrone
- Öl zum Auffüllen
500 Gramm Fleisch mit den Marinadezutaten vermischen und soviel Öl angießen, dass alles gerade so bedeckt ist. Am besten über Nacht ziehen lassen. Huhn und Schwein kann ruhig zusammen in die Schüssel, es wird ja nachher ohnehin alles durchgegart. Das Ganze dann ein paar Stunden - am besten über Nacht - marinieren lassen.
Gewürzmischung:
- 2 EL Salz
- 1 TL Paprika Edelsüß
- 1 TL Oregano
- 1/2 TL schwarzer Pfeffer
Ruhig mehr von anmischen, kann man immer mal gebrauchen.
Fleisch aus dem Öl nehmen, gut abtropfen lassen und auf Spieße stecken.
Über heißer Kohle grillen, bis das Fleisch gut ist, dabei zwischendurch mit der Gewürzmischung bestreuen.
Ja, die typischen Grillstreifen fehlen, aber die macht mein Edelstahlrost nicht so richtig. Muss mal sehen, ob ich da was gusseisernes finde. Aber sonst ist das wirklich lecker erinnert an laue Sommerabende auf der Terrasse des Herakles-Grill um die Ecke. Der Clou ist tatsächlich der Zwiebelsaft, der ein fantastischer Zartmacher ist. Unterstützt durch Öl und Zitrone hat man da wirklich zartes und saftiges Fleisch. Man darf es nur nicht totgrillen. Hier kann ich aber auch keine Zeitangaben machen, da jeder Grill eine andere Hitze hat und zwei verschiedene Fleischstücke niemals absolut gleich garen. Das muss man also irgendwie im Gefühl haben.
Immer wieder lecker: als Pita mit Kraut und Tsatziki im Fladenbrot.
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Flashback:Heute vor einem Jahr: Pasta Nduja
Hab ich schon lang nich mehr gemacht, da kann ich dann auch gleich das mit dem Zwiebelsaft probieren, gracias :)
AntwortenLöschenDer Tipp mit dem Zwiebelsaft stammt aus einem türkischen Kochbuch.
AntwortenLöschenGrillfleisch das aussieht wie mit Alpina Weiß gestrichen, ganz großes Kino.
AntwortenLöschenHast du den Artikel überhaupt gelesen? Da erkläre ich die Farbe nämlich. Ich habe allerdings auch nie behauptet, großes Kino zu produzieren. Normalerweise bin ich da eher sehr bescheiden. "Anonym" meckern ist zwar feige, aber trotzdem Danke für das Feedback.
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