Dienstag, 28. Oktober 2025

Insalata di Patate Pantesca - Kartoffelsalat aus Pantelleria


Bei Kartoffelsalat denkt man vermutlich zuerst an die deutsche Küche. Da gibt es ja bekanntlich zwei Varianten. Zum einen die grob gesagt norddeutsche, bei der mit Mayonnaise und Gürckchen gearbeitet und die dann kalt serviert wird und die eher süddeutsche (auch in Österreich verbreitete) Variante, die lauwarm mit einem Dressing aus Essig, Brühe gereicht wird. Erstere passt gut zu Backfisch, zweite besser zu Schnitzel. Italien hat man da eher weniger auf dem Schirm, obwohl ich auch schon Rezepte für italienische Kartoffelsalate gepostet habe. Heute habe ich mal einen extrem leckeren Klassiker aus Pantelleria. Das ist eine italienische Mittelmeerinsel, die auf halber Strecke zwischen Sizilien und Tunesien liegt. Schauen wir uns die Sache einmal genauer an.


Ich habe hier:
  • 1 kg festkochende Kartoffeln
  • 15 Kirschtomaten
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 EL Salzkarpern
  • 100 g Oliven
  • etwas frisches Basilikum
  • 1 TL getrockneter Oregano (nicht im Bild)
  • Salz
  • 2 EL heller Essig (z.B. Apfelessig)
  • 4 EL gutes Olivenöl
Salzkapern (caperi in sale) bekommt man in gut sortierten Supermärkten oder im italienischen Feinkosthandel. Sie schmecken deutlich "nussiger" als die in Essigsud eingelgten. Die gehen zur Not aber auch.

Eigentlich verlangt das Originalrezept ausschließlich nach schwarzen Oliven. Hier würde ich griechische Kalamata empfehlen, weil die durch Reifung dunkel geworden sind und nicht, wie die pechschwarzen Exemplare mit Eisengluconat (E 579) oder Eisenlaktat (E 585) gefärbt wurden.

Griechische Oliven im italienischen Salat? Nun, auf Pantelleria ist man natürlich verwöhnt und nimmt hier nur heimische Produkte. Die sind hier aber nicht so einfach zu bekommen und mein Privatjet, mit dem ich sonst hinfliegen und die Dinge selbst abholen würde, ist gerade zur Wartung. Also behelfen wir uns, mit was wir bekommen. Nur die Qualität muss eben stimmen.


Kartoffeln mit Schale in Salzwasser kochen, abgießen, soweit abkühlen lassen, dass man sie anfassen kann und pellen. Dann in für Kartoffelsalat taugliche, nicht zu dünne Stücke schneiden.

Wenn wir schon mal dabei sind, halbieren wir die Kirschtomaten. Die Oliven, wenn, wie hier entkernt, können ruhig ganz bleiben.


Zwiebeln abziehen,halbieren und in feine Streifen schneiden. In eine große Salatschüssel geben - hier wird später alles vermischt - eine gute Prise Salz und den Essig hinzufügen, dann kurz verkneten. Zehn Minuten stehen lassen. 


Die Kapern in dieser Zeit in Wasser einlegen. Das würden wir mit Essigkapern hier auch so machen.


Kapern ausdrücken und zu den Zwiebeln geben. Tomaten halbieren und hinzufügen. Kartoffeln, Oliven, Oregano und grob gezupfte Basilikumblätter dürfen auch ins Spiel. Das Olivenöl angießen und alles vorsichtig vermengen. Salzgehalt prüfen.


Was für ein leckerer Salat! Damit kann man sicher auch in Deutschland auf Grillpartys punkten und während sich die Essig/Brühe und Mayonnaise-Fraktionen gegenseitig die Schädel einschlagen, kann man sich zurücklehnen und das hier genießen. Wunderbar.
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Flashback:



Heute vor vier Jahren: Bendy's "Dave's Double" Wurger (Wendy's Burger)

4 Kommentare:

  1. So ne appetitliche elegant -lässige Kombi lob ich mir.
    Die auf zweimal gegarte Hühnerbrust sieht schön zart und gar nicht trocken aus und das quasi kurze Schmoren in
    Alkohol Zitrone und Honig wird bestimmt lecker schmecken..
    Das Foto vom vom Südsüditalienischen Kartoffelsalat hat mich dann noch vollends geflasht.
    Eine kleine Fotografische Perle der Extraklasse. Der farblich grelle Salat in der durchgeknallten Schale auf
    einer fröhlich altbackenen Tischdecke und dann alles noch scheinbar ungeschickt schräg angeschnitten...
    Sonne dollen Motive findet man nur mit viel Glück auf ollen Bella Italia Rezeptpostkarten aus den 60er / 70er
    Jahren. Irgendwo am Arsch der Welt in nem Display von nem veralteten Souvenirshop und schön sonnen-
    gebleicht. Sowas hab ich früher im Urlaub regelrecht gejagt und hab ne große Kiste voll davon.
    Muss ich noch extra erwähnen, dass die Rezeptur natürlich prima klingt ?
    Kartoffeln mit Zwiebelchen, Tomätchen , Kapern, Oliven und Basilikum - was bittschön kann daran falsch sein ?

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    1. Das Schälchen stammt aus Limone am Gardasee. Die vermenitliche Tischdecke istmehr ein Tischläufer, der auf einem schwarzen Tisch liegt. Dass das Bild schräg ist, liegt daran, dass in meiner Experimentierküche (auch Sommerküche genannt) das Licht im Essbereich gemütlich ist, aber eben nicht optimal fürs Fototgrafieren (mein Fotozelt ist kaputt). Da werden Bilder schnell mal unscharf oder verwackeln wegen längerer Belichtungszeiten. Dieses nicht zentrierte Bild war das einzig brauchbare.

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    2. Da kann man mal schön sehen, dass bei aller großen Kunst immer auch ein Quäntchen Zufall mit im
      Spiel ist... und das gilt ausnahmslos für sämtliche Genres.
      Selbstverständlich auch beim Kochen; siehe hier:
      https://www.alimentarium.org/de/story/errare-sapidum-est

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    3. Reiner Zufall. Der ist übrigens ja mit dem späteren Fußballstar Andi Latte zur Schule gegangen.

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