Mittwoch, 27. Januar 2016

Soto Ayam - indonesische Hühnersuppe


Man kann es nicht immer allen recht machen und heute habe ich tatsächlich von der Familie vier Daumen nach untern bekommen. Also nicht ich, sondern die Suppe, die ich fabriziert habe. Ich fand die aber recht lecker, also kommt sie auch in den Blog. Zugegebenermaßen muss man schon diese Aromen von Knoblauch, Zitronengras, Ingwer, Limettenblättern und so weiter mögen, sonst sollte man jetzt mit dem Lesen dieses Artikels aufhören und woanders weiterschauen. Vermutlich gibt es auch nicht mehr als zwei Meinungen zu der Suppe. Entweder man fährt darauf ab oder es heißt: "Nein danke, nicht noch einmal". Ein gleichgültiges "Na ja" wird dies Gericht sicherlich kaum hervorrufen.

Diese Suppe wird manchmal auch Bihun Ayam Soto genannt, obwohl sie nichts mit der bei uns "beliebten" Bihun-Suppe aus der Dose oder dem TK Bereich zu tun hat. Bihun ist einfach das indonesische Wort für  "Glasnudeln". 

Soto Ayam ist für ein indonesisches Gericht sehr mild und gar nicht scharf. Ich habe hier ein Basisrezept genommen, das gerne noch durch Nelken, Zimtstange, Kemirinüsse oder ein paar Esslöffel Kokosmilch erweitert werden kann. 


Für mindestens sechs Portionen:
  • 1 Huhn (1400 g)
  • 6 Knoblauchzehen (oder zwei große runde Knollen chinesischer Mono-Knoblauch)
  • 8 Schalotten
  • 2 Stängel Zitronengras
  • 5 cm Ingwerknolle
  • 1 EL Kreuzkümmel (gemahlen)
  • 1 EL Koriandersaat (gemahlen)
  • 1/2 EL Kurkuma (gemahlen)
  • 1/2 Esslöffel schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen)
  • Salz
  • 6 Kaffir-Limettenblätter
  • 2 Limetten (nicht im Bild)
  • 1 Blatt Daun Salam (indonesischer Lorbeer, alternativ normaler Lorbeer)
  • neutrales Öl
  • 3 Eier
  • Koriandergrün
  • 200 g frische Mungobohnenkeime (= oft fälschlich "Sojasprossen" genannt)
  • 100 g Glasnudeln


Schalotten, Knoblauch und Ingwer schälen und mit etwas Öl in einer Küchenmaschine oder im Mörser zu einer glatten Paste pürieren. Kreuzkümmel, Koriandersaat, Kurkuma und Pfeffer untermischen.


Huhn in acht Stücke zerteilen und mit dem Lorbeer und Salz in einen Topf geben. Mit Wasser bedecken, aufkochen und vierzig Minuten leicht köcheln lassen. Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, schöpfe ich den Schaum nie ab, denn, ...


... wie man sieht, sinkt er irgendwann von selbst zum Topfboden und die Suppe klärt sich so von selbst. Praktischerweise werden die Eier gleich für zehn Minuten in der Brühe mitgekocht, dann gepellt in Scheiben geschnitten. 


Die Glasnudeln mit kochendem Wasser übergießen und fünf Minuten ziehen lassen. Dann in einem Sieb abtropfen und nach Belieben mit einer Schere kürzen. Ich habe irgendwann mal gelesen, dass man dies inIndonesien nicht tut, da man mit den Nudeln auch den "Lebensfaden" verkürzt. Ob das stimmt, muss jeder für sich testen. Es gilt also: "no risk, no fun". 


Auch die Sprossen werden mit kochendem Wasser übergossen, eine Minute stehen gelassen, ebenfalls in ein Sieb gegeben und mit kaltem Wasser abgeschreckt.


Nach vierzig Minuten auch die Brühe durchseihen, kurz stehen lassen und dann mit einer Kelle das sich oben absetzende Fett weitgehend entfernen. Das Fleisch fingerfreundliche Temperatur annehmen lassen, von Haut und Knochen befreien und in kleine Stücke zupfen.


Nun könnnen wir die Gewürzpaste in etwas Öl ein paar Minuten anrösten.  


Gut eineinhalb Liter Brühe angießen und gut durchrühren. Zehn Minuten köcheln lassen, dann mit Salz, Pfeffer, dem Saft einer Limette und eventuell mehr Kreuzkümmel und Koriandersaat abschmecken. Eine Prise Zucker ist hier auch keine Schande.


Etwas von den Glasnudeln, den Sprossen und dem Hühnerfleisch auf Schälchen verteilen, heiße Suppe angießen, ein paar Eierscheiben dazugeben und mit gehacktem Koriandergrün bestreuen. 


Die Reste von Sprossen, Huhn und Glasnudeln habe ich dann ganz spontan mit Mayonnaise, Senf, heller Sojasauce, Sesamöl, Tomatenmark, Zucker, Salz und Pfeffer zu einem asiatisch angehauchten Geflügelsalat verrührt. Das hat die Gattin dann kulinarisch wieder versöhnt. Das ist wie beim Pokerspiel. Man kann alles auf eine Karte setzen, aber Improvisationsvermögen und ein spontaner Plan B (heißt ja jetzt Plan A2) kann aber auch nicht schaden.
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Flashback:


Rezept vom 24.08.2014: Zwiebelkuchen

2 Kommentare:

  1. Das sieht unglaublich köstlich aus und weckt gleich meine Erinnerungen an den Indonesien-Urlaub, der leider viel zu lange zurück liegt.
    Danke für das Rezept und viele grüße,
    -Swetlana

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    1. Danke. Es freut mich immer wieder, so etwas zu hören. Viele Grüße zurück.

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