Dienstag, 21. November 2017

Gattò di patate alla Napoletana


Falls hier jemand sein sollte, der vor Weihnachten noch ganz dringend ein paar Kilo mehr auf den Rippen braucht, ich habe hier etwas Wirksames für euch: gattò di patate oder "Kartoffelkuchen", eine Spezialität aus Kampanien und Sizilien. Gattò (oder: gatò) hat nichts mit Katzen zu tun, sondern kommt offensichtlich vom französichen Wort für Kuchen, gateau. Im Grunde ist es gebackener Kartoffelbrei mit Käse. Viel Käse. Und Wurst. Und Schinken. Man sieht schon, das Ganze macht satt. Pappsatt sogar, aber trotzdem süchtig nach mehr. Es ist eins von den Dingen, die nach dem Essen in der Küche stehen und im Laufe des Abends immer weniger werden, weil jeder, der da vorbeikommt - und Gründe dafür gibt es ja immer - obwohl bereits zum Platzen voll, noch ein Löffelchen davon nascht. 

Vermutlich hat das Gericht seinen Ursprung als Resteverwertung und so kann eigentlich alles an Wurst und Käse unter die Kartoffelmasse gemischt werden, was gerade zur Hand ist. Das geht natürlich auch vegetarisch, denn es steht zu vermuten, dass gerade bei der ärmeren Bevölkerung Wurst und Schinken nicht im Überfluss vorhanden waren. Im Prinzip kann man mit Mozzarella, Parmesan und Kochschinken schon gute Ergebnisse erlangen, ich habe das Ganze etwas opulenter gestaltet. Besonders das Räucheraroma der Provola passt hier hervorragend.


Für eine normalgroße Auflaufform. Eier und Milch habe ich auf dem Foto vergessen. Die Menge sollte für sechs bis acht sättigende Beilagen reichen. 
  • 1,3 kg mehligkochende Kartoffeln (geschält 1 kg)
  • 4 EL Milch 
  • 2 Eier 
  • 80 g Prosciutto cotto (Kochschinken)
  • 80 g Salami (hier neapolitanische)
  • 80g Pancetta dolce (oder mild geräucherter Speck)
  • 100 g Provolone
  • 70 g Scamorza
  • 70 g Provola
  • 1 Kugel Mozzarella
  • 60 g Parmesan
  • 60 g Pecorino
  • Salz
  • Pfeffer
  • Semmelbrösel
  • Olivenöl oder Butter

Kartoffeln wie für Püree schälen und in Salzwasser weich kochen. Man kann auch Pellkartoffeln kochen.


Inzwischen Parmesan, Pecorino, Provolone. Scamorza und Provola reiben. Das schmilzt später ohnehin, muss also nicht die feine Reibe sein. Mozzarella zerpflücken. Kochschinken, Pancetta und Salami würfeln. Alles mit einander gut vermengen.


Kartoffeln durch die Presse drücken oder gut zerstampfen. Hat man Pellkartoffeln gekocht, diese natürlich erst von der Schale befreien. Ei und Milch dazu rühren.


Nun Käse, Wurst und Schinken mit der Kartoffel-Ei Masse gründlich vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.


In eine Auflaufform geben. Bis hierhin kann man das Ganze gut vorbereiten und einige Zeit im Kühlschrank zwischenparken.

Den Ofen auf 180° C vorheizen, Auflauf mit Semmelbröseln bestreuen und mit Olivenöl beträufeln, beziehungsweise mit Butterflöckchen belegen. Ist die Kartoffelmasse noch warm, reichen 25 bis maximal 30 Minuten. Aus dem Kühlschrank sollte man zehn bis fünfzehn Minuten mehr einplanen. Wird die Kruste zu schnell zu braun - jeder Ofen ist anders - Temperatur senken.  


Zum Reinsetzen.


Dazu filetierte Hähnchenoberkeulen, scharf angebraten und dann mit Knoblauch, Rosmarin  und Zitronenschale in etwas Weißwein fertig gegart.


Wahnsinnig lecker, aber wie bei allen Aufläufen schwer auf einem Foto in Szene zu setzen. Ich geh noch mal grad eben in die Küche, ich glaube der Ofen ist noch an ...
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: Käsespatzle 

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