Dienstag, 12. Juni 2018

Nur mal so ... (Teil 120)


"Kinder, kommt schnell! Das Essen wird welk!" lautet der alte, mittlerweile selbst welke Vegetarier Witz. Wer mich kennt weiß, ich habe im Grunde nichts gegen vegetarische Kost und als Beilage zu Fleisch schmeckt sogar veganes Essen. Heute gab es bei uns aber tatsächlich mal fleischlose Kost und die Eier liegen auch nur auf dem Teller, weil das Fipronil darin fast abgelaufen war. Ansonsten war Rohkost mit einem Quark-Frischkäse-Dip angesagt. Wer wissen möchte, wie ich den mache, darf gerne weiterlesen.

  • 200 g Frischkäse
  • 200 g Quark (mindestens 20% Fettanteil)
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 Bund Schnittlauch
  • 1 Paket Kresse
  • 1/4 TL Zitronenabrieb
  • 1 EL Zitronensaft
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 Prise milde Chiliflocken (z.B. türkisches Pul Biber) nach Geschmack
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl
Quark und Frischkäse cremig verrühren, mit den anderen Zutaten vermischen, abschmecken, fertig.

Das bringt mich zu einer netten Geschichte, die ich gestern erlebt habe. Ich finde es ja immer wieder faszinierend, wenn besonders junge Mitarbeiter an der Kasse Probleme haben, frische Gemüse oder Kräuter zu identifizieren. Bei "exotischen" Dingen kann ich die Hilflosigkeit manchmal verstehen, aber gestern saß an der Kasse eine (nicht mehr ganz so) junge Dame, die mir den Bund Schnittlauch wedelnd entgegenhielt und sagte: "Jetzt müssen Sie mir aber mal auf die Sprünge helfen, was ist das?" Hallo? Wir reden hier von Schnittlauch! In schätzungsweise 40 Lebensjahren sollte man damit schon mal in Berührung gekommen sein. Es ist ja nicht so, dass ich syrische Arafatchen, Anemonen-Drüsling oder Tiefsee-Schranusen gekauft hätte. Das ist so ähnlich, wie das Erlebnis mit der Mittfünzigerin am Bäckerstand, die mir Würstchen im Schlafrock als Welt-Neuheit verkaufen wollte und ganz entsetzt war, als ich erzählte, dass die schon seit 100 Jahren bekannt sind und auf keiner 70er-Jahre-Party fehlen dürfen. Unter welchen Steinen leben diese Menschen eigentlich oder ist alles, außerhalb von Dosen und Fix-Tüten tatsächlich terra incognita?  


Die ersten Gurken sind eigenen da. Hurra.
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