Montag, 12. Juni 2017

Pasta mit Pancetta, Anchovis und Oliven


Es gibt so Dinge, die sieht man und denkt sich: "Ja, das will ich auch, aber sofort". So erging es mir mit dieser Pasta, die mich gestern auf dem Profil eines Bekannten auf Geischtsbuch anlächelte. (Ich meinte natürlich "Gesichtsbuch", aber wenn ich das jetzt ändere, macht der nette Kommentar unten keinen Sinn mehr.) Der gute Alex hatte sie selbst nach einem Restaurantbesuch nachgekocht, aber nur die Zutaten genannt. Kein Problem, mit etwas Erfahrung und gesundem Menschenverstand geht das auch ohne Rezept. Das Resultat ist eine schöne Sommerpasta, die entfernt an eine Puttanesca erinnert. Mit hausgemachter Pasta sicher noch eine Klasse besser, aber da fehlt mir unter der Woche momentan einfach die Zeit dazu.


Für vier gute Portionen, als primo piatto (erstes Hauptgericht) im Rahmen eines ganzen italienischen Menüs sicher auch für mehr:  
  • 125 g Pancetta (luftgetrocknet oder nur mild geräuchert)
  • 1 Glas Anchovis in Salz (6-8 Filets)
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Handvoll schwarze Oliven
  • 1 großes Bund Petersilie
  • 1 Handvoll frisch gemachte, nicht zu feine Semmelbrösel (oder japanischen Panko)
  • unbehandelte Zitrone
  • 500 g ungekochte Spaghetti (oder andere lange, dünne Pasta) 
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl
Zu den einzelnen Zutaten. Ich musste hier meine Notfallration an bereits gewürfelter Pancetta aufbrauchen, da meine Lieferung an pancetta dolce am Stück noch nicht eingetroffen ist. Wenn die da ist, gibt es wieder ein Ragù alla Bolognese nach dem einzig wahren ricetta tradizionale aus dem großen Topf. Als Oliven nehmen ich Kalamata. Die sind zwar griechisch und nicht italienisch, schmecken mir aber am besten. 


Da wir Sardellen verwenden und in der italienischen Küche traditionell Fischund Käse nicht zusammen passen, verzichten wir darauf, das fertige Gericht mit Parmesan oder ähnlichem zu bestreuen. Stattdessen rösten wir unsere Brösel in Olivenöl gold-braun an, ...


... geben sie in ein Schälchen und mischen etwas gehackte Petersilie, sowie ein wenig Zitronenabrieb darunter.


Die Pasta - hier Spaghetti alla chitarra - nach Packungsanweisung in Salzwasser garen.


Inzwischen den gewürfelten Pancetta (ohne Scharte und Knorpel, versteht sich) in nicht zu wenig Olivenöl auslassen. Braten, bis der Speck kross ist. Im Idealfall ist das der Fall, wenn die Nudeln fast al dente sind.  


Knoblauch abziehen und fein reiben. Restliche Petersilie hacken. Sardellen abspülen, trockentupfen und grob stückeln. Oliven, wenn nötig, entkernen, nach Wunsch ebenfalls etwas zerkleinern. Zur Pancetta geben und durchschwenken, bis der Knoblauch duftet.


Pasta abgießen, dabei etwas Kochwasser auffangen. in die Pfanne geben und durchschwenken. Einen Schuss Kochwasser und etwas Olivenöl hinzufügen. Salzen wird vermutlich nicht nötig sein, etwas schwarzer Pfeffer frisch aus der Mühle hingegen, kann nicht schaden. 


Auf einem Teller anrichten und mit Bröseln bestreuen. Ich liebe solche Gerichte, denn da kommt Urlaubsfeeling pur auf. Fünf Wochen muss ich noch ... 
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: Empenadas

2 Kommentare:

  1. Hallo Herr Westerhausen,

    ich liebe Ihren Blog, die Rezepte und den Rest. Ein kleiner Buchstabendreher hat mich zu meinem Kommentar verführt - Geischtsbuch. Sie sind nun schuld daran,dass ich Ihr Gericht nachkochen und meinen alten 486er hervorkramen und die Wolfenstein-Reihe(mit General Fettgeischt als Endgegner) durchspielen muss. Meine freien Tage habe ich mir anders vorgestellt ;-)

    Machen Sie weiter so,

    Martin Guenther

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    1. Danke für den Hinweis, manchmal sieht man die einfachsten Dinge nicht. Auch ich habe noch einen alten 486 (dx 33, später dann zum dx2 66 hochgezüchtet) in denTiefen von Castle Westerhausenstein stehen. Das Ding hatte urspünglich eine 285 MB große Festplatte und sagenhafte vier (in Worten: 4) MB RAM (Edo RAM, meine ich). Vier weitere MB RAM hätten mich damals bei meinem Händler schlappe 600 DM gekostet. Und dann kam das erste Singlespeed CD Laufwerk, mit Caddy und hochkant verbaubar ...

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