Die auf asiatische, insbesondere chinesische Gerichte spezialisierte amerikanische Fastfoodkette Panda Express beansprucht für sich, 1987 das Rezept für Spareribs in Orangensauce entwickelt zu haben. Es ist aber auch in der Provinz Guangdong (Kanton) sehr beliebt. Orangensaft in süß-sauren Saucen ist dort auch keine Seltenheit, also könnte man meinen, die kalifornische Wokbrutzler schmücken sich hier mit fremden Federn. Allerdings scheint verbürgt, das Rippchen in Orangensauce erst zur Jahrtausenwende auf den Speisekarten in China auftauchten. Es könnte also durchaus möglich sein, dass dieses Gericht tatsächlich aus den USA über Hongkong oder Taiwan den Weg ins Reich der Mitte gefunden hat und somit so ziemlich das einzige im Ausland erfundene chinesische Rezept ist, dass in China einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Wie auch immer, die Rippen sind einfach lecker und auch gar nichtr mal so kompliziert, wenn man keine Angst vor dem Frittieren hat.
Wir brauchen natürlich Rippchen, am besten St. Louis Cut. Hier können es ruhig die dünner zulaufenden Enden der "Leiterchen" sein, wir hacken die längeren Ripen ohnehin einmal mittig in mundgerechte Stücke.
Das ist hier geschehen. Eventuell nimmt euch der Metzger eures Vertrauens diese Arbeit ab. Im Notfall, lässt man die Rippen aber so lang, wie sie sind. Wichtig ist nur, dass wir die Rippenstränge entlang des Knochens in einzelne Stücke teilen.
Nun wird mariniert:
- 2 TL helle chinesische Sojasauce
- 2 TL chinesischer Reiswein (Shaoxin)
- Salz
- weißer Pfeffer
- 1 EL Spiesestärke mit 1 EL Wasser angerührt
Alles gut vermengen und dreißig Minuten abgedeckt ziehen lassen.
Dann nochmal durchrühren, überschüssige Flüssigkeit abgießen und drei Esslöffel Speisestärke (am besten Kartoffelmehl) darübergeben. Gut vermengen.
Ich lege meist einen Deckel fest auf die Schüssel und schüttele alles gut durch. Dann klopfe ich das überschüssige Stärkemehl von den Rippchen ab.
Bei 170° C in heißem Öl sechs Minuten ausbacken.
Abtropfen.
Öl auf 200° C erhitzen und die Rippen erneut für zwei Minuten hinzufügen.
Wieder abtropfen lassen. jetzt sollten sie schön knusprig sein und eine tolle Farbe haben.
Für die Sauce - wir erinnern uns hier an das ähnliche knuspriges Orangenhuhn - vermischen wir
- 100 ml frisch gepressten Orangensaft
- 15 ml Reisessig
- 30 g Zucker
- 1/2 TL Salz
- 1/2 EL Custard Powder (optional)
- 1 TL helle chinesische Sojasauce
- 1 TL Sesamöl
- 2 TL Speisestärke
Desweiteren brauchen wir ein Stück Ingwer, das wir in einem anderen Wok oder tiefen Pfanne bei mittlerer Hitze kurz in Öl anschwitzen. Mit einem Schuss Reiswein ablöschen und den Ingwer entfernen.
Die gut durchgerührte Sauce angießen.
Beginnt die Sauce leicht anzudicken, sofort die Rippen hinzufügen und durchschwenken. Die Sauce zieht dabei enorm an. Ich habe ein wenig zu lange gewartet, also war meine Orangensauce fast marmeladig. Schmeckt auch nicht schlechter, sieh nur nicht so schön aus.
Servieren und essen. In China nimmt man hier und bei ähnlichen Gerichten ein Stück Rippe mit den Stäbchen auf und führt es in den Mund. Der Grund, warum wir das Ganze klein hacken. Dann wird geschickt im Mund das Fleisch abgelöst und das blanke Knochenstück wieder mit den Stäbchen beiseite gelegt. Eine saubere Angelegenheit, denn mit den Fingern schmiert und klebt das wie Hulle. Aber es schmeckt - und mal ganz ehrlich, was kann bei Fleisch, das außen knusprig und innen zart ist, dabei mit einer leckeren süß-sauren Sauce überzogen ist schon schiefgehen? Um zu vorherzusagen, dass sowas in Restaurants ein kommerzieller Hit werden wird, muss man keinen Pakt mit dem Teufel abschließen. Vielleicht probiere ich das mal mit Ente ...
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Flashback:
Heute vor zwei Jahren: Nur mal so .. (Teil 122) - Lasagne, 'cause nothing else matters
heirate mich ;-)
AntwortenLöschenToo late, too late!
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