Frittata di cipolle e limone - Zwiebel-Zitronen-Omelett

Man kann nicht immer gewinnen. Normalerweise weiß ich sofort, wie ein Gericht schmeckt und ob die Familie es mögen wird, wenn ich nur das Rezept lese. So war ich mir auch hier sicher, dass diese Frittata ankommen würde, nachdem ich sie rein zufällig im Onlineangebot einer großen deutschen Illustrierten fand. Als Urheber wurde Geraldo Contaldo genannt, eben jener in Großbritannien lebende italienische (Fernseh-)koch und Restaurantbesitzer, der schon mit dem großen Antonio Carluccio zusammengearbeitet und Celebrity-Chefs wie Jamie Oliver oder auch Tim Mälzer das Pastakochen beigebracht hat. Laut Contaldo sei diese Frittata eine Reminiszenz an seine Kindheit an die neapoletanische Amalfiküste. Wäre für mich wegen der Zitronen und roten Zwiebeln - nicht näher benannt, aber vermutlich Tropea - auch stimmig, aber ich habe das exakt gleiche Rezept mehrfach auf italienischen Rezeptseiten gefunden und da hieß es: "una recetta tutta Siciliana". Was stimmt nun? Ich weiß es nicht. Aber egal, kochen wir erst mal und sehen dann weiter.

Baba Ganoush

Heute fühlte es sich auch so richtig nach Frühling an und weil das schon vorauszusehen war, habe ich ein bisschen was zum Grillen vorbereitet. Momentan bin ich da auf einem leicht arabischen Trip und besonders verschiedene Kebabs und Köfta haben es mir angetan. Dazu habe ich aber immer gerne ein paar nette Dips, Saucen oder Cremes. Da bin ich sicher nicht der Einzige und deshalb möchte ich euch meine diesbezüglichen Lieblingsgerichte auch nicht vorenthalten. Baba Ganoush ist eines davon: eine leckere Auberginencreme, die aus der levantinischen Küche des Nahen und Mittleren Ostens nicht wegzudenken ist

Louisiana Fried Chicken

Wie bei uns der Sonntagsbraten, ist besonders in den amerikanischen Südstaaten Fried Chicken das traditionelle Mahl, um die Woche ausklingen zu lassen. Schon Kris Kristofferson sang seinem auch von Johnny Cash gecoverten Song "Sunday Morning Coming Down":

… Then I walked across the street

And caught the Sunday smell of someone's fryin' chicken

And Lord it took me back to something that I lost

Somewhere, somehow along the way

Auch wenn es für mich keine Kindheitserinnerung ist, liebe ich fried chicken und habe es auch schon in mehreren Version hier im Blog gemacht. Vom KFC-Copycat-Rezept, über eine scharfe Nashville-Version, bis hin zu koreanischen Klassikern. Heute eben ein Rezept, das aus Louisiana stammt und damit einen deutlichen Creole/Cajun-Einschlag hat.

Thai Kitchen - thailändisches Streetfood in Hameln

Ja, das Titlelfoto muss ich noch mal schöner machen, denn so wird es keineswegs dem Essen im "Thai Kitchen" gerecht. Oder vielleicht doch? Man gibt hier nämlich nicht vor, ein schniekes Restaurant mit Klimbim und Chichi zu sein, sondern einfaches, ehrliches und vor allem authentisches Streetfood zu bieten und da passt das Bild dann irgendwie doch. Die Betreiber haben auch ein Restaurant in Thailand, dann aber wegen ausbleibender Touristen in Zeiten der Pandemie hier in Hameln auch eins eröffnet. Wir haben da schon öfter mal was zum Abholen bestellt und waren neben der Qualität auch von dem ökologisch wertvollen und völlig plastikfreien Verpackungssystem begeistert. Heute haben wir zum ersten mal im Laden gegessen und das ist ja natürlich frischer, als Essen, dass erst durch die halbe Stadt gekarrt werden muss. 

Libanesische Kafta Kebabs

Ich halte ja selten Beiträge zurück und berichte meist mehr oder weniger live aus meiner Küche. So gesehen hätte ich diese Spieße auch schon im Post zum persischen Negini Kebab unterbringen können. Damit wäre ich ihnen aber nicht gerecht geworden, weil dieses Feuerwerk der Aromen tatsächlich einen eigenen Eintrag verdient. Das Rezept ist libanesischer Herkunft und wie so oft bei diesen Dingen, kann ich nur darauf vertrauen, dass dies stimmt. Vergleiche verschiedener Quellen, inklusive Videos in arabischer Sprache, legen nahe, dass ich hier ganz richtig liege. Wenn nicht, möge man mich verbessern, aber ich finde, dass diese Spieße schon so genial sind, dass sie auf jeden Fall so bleiben können.

Tandure - türkisches Restaurant in Hannover

Dass die türkische Küche mehr zu bieten hat, als nur Lahmacun und Döner, dürfte sich ja mittlerweile herumgesprochen haben. Moderne Imbissrestaurants bieten ja inzwischen auch Klassiker wie Adana- oder Iskenderkebab an. Wer aber wirklich gute (anatolische) Küche genießen möchte und sich gerade im Raum Hannover aufhält, sollte unbedingt mal im Tandure vorbeischauen. Etwas versteckt an der Deisterstraße, zwischen "Schwarzer Bär" und Capitol versteckt, erreicht man das Restaurant über einen Hinterhof (mit Parkplatz) direkt am Ihme-Ufer. Der Laden hat eine große Terrasse, auf der auch jetzt schon Mutige unter einer Bierzeltüberdachung draußen sitzen können. Drinnen ist es urgemütlich und im türkisch/orientalischen Lehmputzstil gehalten. Die offene Küche mit dem namensgebenden Lehmbackofen - dem Tandure - in dem die Speisen zubereitet werden, ist das optische Highlight. 

Negini Kebab - persische Spieße mit Lamm und Huhn

Es ist zwar draußen immer noch recht frisch, aber mit aufgeheiztem Grill und Terassenstrahler lässt es sich unter der Pergola bereist aushalten. Nach zwei Grillsessions auf dem gerade von Schwiegereltern übernommenen einfachen Gasgerät loderten heute endlich die Flammen auf dem gemauerten Gartengrill gen Himmel und sorgen für eine schöne Holzkohleglut. Ideal für einen kulinarischen Ausflug in den Nahen, beziehungsweise Mittleren Osten. Und genau dahinentführe ich euch heute virtuell und biete dafür ein äußerst leckeres Gericht der persischen Küche: Negini Kebab (کباب کوبیده نگینی). 

Chelo ba Tahdig mit Kebabs - persischer Reis und Hähnchenspieße

Wenn es um reisessende Nationen geht, denkt der normale Durchschnitteuropäer vermutlich erst einmal an China, obwohl da streng genommen Nudeln mindestens genauso beliebt sind. Vielleicht kommen einem auch nach ein paar andere fernöstliche Staaten, wie Japan in den Sinn. Indien, als "Heimat" des Basmatireises mag noch auf der Liste stehen. Italien mit  Risotto oder Spanien und Paella kommen einem auch noch in den Sinn. Dabei wird oft übersehen, dass es die Perser sind, die das Reiskochen perfektioniert haben und aus dem weißen Korn, dass ja von Haus aus eher wenig Eigengeschmack hat, geniale Gericht zaubern. Eins davon ist dieses Chelo ba Tahdig oder gedämpfter Reis mit Kruste. Dies ist schon seit Jahrzehnten der erklärte Lieblingsreis der Gattin und mir. Hatten wir länger nicht mehr, aber heute habe ich ihn mal wieder zubereitet und er schmeckt noch immer so gut wie eh und je.

Tang Cu Pai Gu - Rippchen süß-sauer

Ich sehe zwar immer noch zu, möglichst jeden Tag etwas frisch Zubereitetes auf den Tisch zu bekommen, aber mittlerweile scheine ich wirklich nur noch am Wochenende Zeit und Kraft zu haben, so zu kochen, dass es auch einen Platz im Blog verdient. Heute habe ich mich mal wieder ausgiebig der originalen chinesischen Küche angenommen und unter anderem eines meiner absoluten Lieblingsgerichte zubereitet: süß-sauer Schweinerippchen oder 糖醋排骨 (Táng cù páigǔ). So was (oder so ähnlich) findet sich auch oft auf chinesischen Büffets hierzulande und ich lasse dafür dann sogar die knusprige Ente links liegen. Ich muss aber nicht ganz unbescheiden sagen, diese hier sind besser als im Peking Garden oder Shanghai Moon um die Ecke.

The Best of February 2022

Es war ein seltsamer Monat. Während wir hier so langsam den Frühling erwarten, die Zeit also, in der alles wächst und gedeiht, sterben nicht weit entfernt Menschen im Kampf um ihre Freiheit und Unabhängigkeit in einem Krieg, den sie weder gewollt noch provoziert haben. Ich war im September 2017 Gast in der Ukraine und konnte mich von der Freundlichkeit der Menschen, der Schönheit des Landes und der eigentlich sehr westlichen Lebensweise dort überzeugen. Es ist eine Schande, was zur in diesem Land Zeit geschieht. Wir sollten helfen, wie und wo wir können und auch als Gesellschaft klar machen: So nicht! Trotzdem müssen wir aufpassen, hierzulande nicht Menschen auf Grund ihres Passes oder ethnischer Abstammung zu stigmatisieren. Sätze, die mit "Alle Russen/Amis/Ukrainer sind..." oder so ähnlich beginnen, sollten gleich im Ansatz unterbunden werden. Wir sind alle Menschen und Frieden, Freiheit und Menschlichkeit sollten unsere höchsten Güter sein. Von hier nun den Dreh zum Essen zu bekommen ist nicht leicht, aber immerhin haben sich meine Gerichte hier noch nie gegenseitig den Schädel eingeschlagen, auch wenn sie aus verschiedenen Kulturen stammen, genauso wie bei mir Talmud, Bibel, Koran, nordische und griechische Mythologie neben Feuerbach und Marx im Bücherregal stehen, ohne dass irgendetwas spontan zu Staub zerfallen wäre. So - und nun die Top 5 der meistgeklickten neuen Rezepte des Februars, wie immer als Countdown.