Freitag, 31. Dezember 2021

Entenbrust mit Gemüse und Gratin Dauphinois


Große Silvesterfeiern sind mir mittlerweile ein Graus und das nicht nur bedingt durch die pandemischen Umstände. Ich bleibe lieber in den eigenen vier Wänden und mache mir mit der Familie eine gemütlichen Abend mit einem gutem Film und vielleicht auch einem guten Glas. Leckeres Essen gehört dazu. Ich hatte ja ursprünglich auf irgendetwas leckeres aus dem Seafood-Bereich spekuliert, aber entweder war das diesbezügliche Angebot hier etwas spärlich oder ich war nicht schnell genug. Aber kein Problem, ich bin ja flexibel und habe stattdessen Entenbrüste genommen. Kann man auch etwas Feines mit machen und ich so außerdem die Gelegenheit gehabt, meinen Sous Vide-Stick - die internationale Presse berichtete davon - auszuprobieren. Man kann über Sinn und Unsinn dieser Methode streiten und sicher auch den Plastikverbrauch kritisieren, trotzdem muss ich sagen, noch nie so stressfrei Entenbrust gemacht zu haben.  

Mittwoch, 29. Dezember 2021

Zum 8. Blog-Geburtstag: Ein kurzes Best Of

Je älter man wird, desto mehr verlieren Geburtstage an Bedeutung. Als Kind freut man sich noch darauf im Mittelpunkt zu stehen, Geschenke zu bekommen, Geburtstagstorte zu essen oder gute Freunde zu Hause zu haben. Man muss sich ja um nichts kümmern. Später wird das dann eher eine Belastung. Man muss sich dumme Sprüche von Freunden und Verwandten anhören ("Früher warst du noch jung und knackig, jetzt bist du nur noch und".) und man wird mit albernen Geburtstagskarten überschwemmt, die meist das erreichte Alter vorne aufgedruckt haben, ganz so, als ob man schon zu senil wäre, sich das auch so merken zu können. Mit fortschreitendem Alter wird der sogenannte Ehrentag aber auch immer mehr zum Momento Mori, denn irgendwann wird einem klar, dass je mehr Jahre dazukommen, auch umso weniger übrig bleiben. Und dann ist da auch immer die Frage, wie ich etwaige Gäste bewirte und wie ich sie auch wieder loswerde, wenn ich dem Alter entsprechend müde bin und eigentlich nur in der Jogginghose auf dem Sofa vor mich hin vegetieren möchte. So geht es mir auch heute mit dem achten Geburtstag des Blogs, der ja auch ein Teil von mir ist. Diesmal kein Hummer, kein Kaviar und keine Trüffel, dafür ganz einfach (und auf Wunsch der Sous-Chefin) ein chinesisches Knusperhuhn mit Orangensauce. Ansonsten biete ich heute einfach mal eine Art Rückblick. Nicht zwingend meine Lieblingsrezepte und auch nicht das qualitativ Beste was ich zu bieten habe, sondern einfach die erfolgreichsten zehn Rezepte (gemessen an Klickzahlen) dieses Blogs als Countdown. Viel Spaß.

Risotto mit Schwarzwurzeln und Würztomaten


Risotto ist eins der Gerichte, die eigentlich immer gehen und die auch sehr gut saisonal angepasst werden können. Jetzt zur Winterzeit sind Schwarzwurzeln ein exzellentes Gemüse hierfür. Ich habe die Tage endlich frische Exemplare bekommen und ein Risotto hatten wir auch schon gefühlte drei Jahrhunderten nicht mehr, also war der Menüplan für gestern klar. Ja, ich poste hier ausnahmsweise zeitversetzt, weil ich vorher einfach keine Zeit dafür hatte. 

Sonntag, 26. Dezember 2021

Schaumburger Ritter - fürstlich-festlich futtern


Seitdem die Sous-Chefin vor sechszehneinhalb Jahren bei uns eingezogen ist, hat bei uns an den Weihnachtstagen dasselbe Ritual stattgefunden. An Heiligabend versammelte sich die Familie in unserem Heim, dann ging es abwechselnd je einen Tag zu meinen Eltern und Schwiegereltern. Das war fast schon eine kleine Tournee und es blieb kaum Zeit für Ruhe und Besinnlichkeit. Dieses Jahr sollte es anders sein. Das Heiligabendessen fand zwar immer noch bei uns statt - und das finde ich auch gut so, weil ich ja gerne koche -  aber für den ersten Feiertag beschlossen wir alle gemeinsam essen zu gehen, um dann am zweiten ein wenig Luft zu haben. Nach der fantastischen Erfahrung im Schaumburger Ritter vor einiger Zeit, hatten wir auch gleich vorausschauend einen Tisch für heute (nun auch schon wieder gestern) gebucht und uns seitdem auf dieses Ereignis gefreut. Eins vorweg: wir wurden nicht enttäuscht.

Freitag, 24. Dezember 2021

Heiligabend 2021


Dann hätten wir es dieses Jahr auch mal wieder geschafft und die bucklige Verwandtschaft hat satt und zufrieden die Kutschen bestiegen und Schloss Westerhausen verlassen. Das Personal durfte sich heute Abend frei nehmen, Johann, die treue Butlerseele, hat mir aber trotzdem dankenswerter etwas "Wacholderbrause" bereit gestellt. Nun sitze ich hier, im Geist kontemplierend, im Körper verdauend und genieße die eingekehrte Stille. Die lässt sich nämlich weder in Gold, Weihrauch noch Möhre Myrrhe aufwiegen. Und bevor ich dann die Kandelaber lösche und die Schlafgemächer aufsuche, möchte ich noch das diesjährige Büffet mit euch teilen.

Dienstag, 21. Dezember 2021

Nur mal so ... (Teil 138)


Ja, es war ein paar Tage sehr ruhig hier, weil ich einfach nichts Spannendes zu bieten hatte. Natürlich habe ich trotzdem gegessen, aber meist entweder Dinge, die wir hier auf dem Blog alle schon mal hatten oder eben Sachen, für die man kein eigenes Rezept braucht. Wie zum Beispiel dieser einfache Salat mit klassischer Vinaigrette, Nordseekrabben und Kaviar.

Sonntag, 12. Dezember 2021

Coburger Bratwurst - ein evangelisches Grillvergnügen


In Coburg, so sagt man, gibt es die besten Bratwürste der Welt. Gut, das behaupten viele Regionen von sich, aber in diesem Fall mag es stimmen. Die Frankenstadt im Nordosten Bayerns, ziemlich nah an der Grenze zu Thüringen - wo man in Sachen Bratwurst ja auch nicht gerade ahnungslos ist - hat einige Eigenheiten zu bieten, über die ich schon mal kurz berichtet habe. Heute möchte ich etwas genauer darauf eingehen, weil ich denke, diesmal (so ziemlich) alles richtig gemacht zu haben - obwohl wer weiß das schon? Irgendwer findet ja immer etwas, das nicht so ist, wie es sein soll, aber damit kann ich leben. Es geht also um die Wurst und die ist In Coburg Religionssache.

Dann mache ich halt meinen eigenen Weihnachtsmarkt ...


Der eigentlich recht ansehnliche Hameler Weihnachtsmarkt rund um die Marktkirche und in die angrenzenden Fußgängerzonen hereinreichend war auch im zweiten Seuchenjahr nicht das, was er eigentlich ist. Zunächst hatte man verfügt, dass die Veranstaltung unter 2G-Regeln durchgeführt werden könne. Besucher mussten ihren Impf- oder Teststatus nachweisen, bekamen ein Bändchen ans Handgelenk und durften dann an zahllosen Essens- und Getränkestände etwas erwerben - aber pro Person nur eine Sache auf einmal. Irgendwie erwies sich diese Regel als nicht durchsetzbar, also mussten alle Stände, bei denen Lebensmittel gekauft werden konnten, nach zwei Tagen wieder schließen. Dadurch fiel für mich auch die traditionelle Weihnachtsbratwurst aus, aber was solls, dann mache ich halt meinen eigenen Weihnachtsmarkt und lasse als Besucher neben Frau und Kind nur Eltern, Schwiegereltern und Schwesterherz zu. Alle dreifach geimpft, die Sous-Chefin (16) immerhin zweimal.

Freitag, 10. Dezember 2021

Tschechisches Brauhausgulasch


Mit der Küche unserer östlichen Nachbarn in Tschechien bin ich bis die Tage so gut wie gar nicht in Berührung gekommen. Die Gerichte dieses Landes waren für mich bisher sprichwörtlich böhmische Dörfer. Gut, ich wusste, dass es da Knödel und allerlei Mehlspeisen gibt und auf Grund der Binnenlage, die binnenlagiger nicht sein könnte, Süßwasserfische sehr beliebt sind. Mir war auch bekannt, dass die Stadt Pilsen (Plzeň) der Geburtsort des Pilsener Biers ist. Was ich nicht wusste war, dass man in Tschechien gut das Doppelte an Bier pro Kopf und Jahr konsumiert, als in Deutschland: stolze 190 Liter (Stand 2019). Da ist es kein Wunder, wenn das goldene Nass auch zum Kochen verwendet wird, wie hier bei diesem Biergulasch nach Brauhaus-Art. Ich will die Quelle nicht schuldig bleiben, gekocht wurde es so bei Mein Lokal, Dein Lokal vom Koch des schicken Hotel/Restaurants "Villa Patriot" im tschechischen Marienbad (Mariánské Lázně).

Knedliky - böhmische Knödel


Momentan schwelge ich mal wieder in Erinnerungen, die ich nie hatte. Heute gedenke ich meiner böhmischen Großmutter, die nicht aus Böhmen stammte, nie da war und deshalb auch nicht diese Klöße zubereitet hat. Sie hätte aber sicher welche gemacht, wenn sie 1923 in Marienbad (Mariánské Lázně in der Landessprache) statt in Greifenberg (Gryfice) geboren worden wäre. Aber wie es sich so oft bei nostalgischer Schwärmerei verhält, es ist der Gedanke, der zählt und nicht so sehr die Korrektheit der Erinnerung. Wie auch immer, ich habe mich mal mit der Küche unserer östlichen Nachbarn beschäftigt und ein paar leckere Dinge ausprobiert. Fangen wir mit der typischen Beilage an: böhmische Knödel. Bei denen handelt es sich um pochierte oder gedämpfte Hefeklöße, die perfekt dafür geschaffen sind, auch kräftige Saucen aufzunehmen. 

Sonntag, 5. Dezember 2021

Demi-Glace


Es ist eine Binsenweisheit, aber einen guten Koch erkennt man an den Saucen. Für ambitionierte Brutzler ist es natürlich Ehrensache, hier nicht auf fertige Pülverchen oder Pasten zurückzugreifen. Selbstgemachter Fond ist da schon mal ein guter Schritt und man sollte immer einen Vorrat an selbstgemachten Brühen parat haben, aber die Königsdisziplin in diesem Bereich ist der Demi-Glace, eine kräftige und gut durchgelierte Reduktion, die jeder Sauce den richtigen Rumms gibt. Die Herstellung nimmt etwas Zeit in Anspruch, ist den Aufwand aber auf jeden Fall wert. Wir gehen hier mal die einzelnen Schritte durch.

Samstag, 4. Dezember 2021

Tiroler Kaspressknödel


Und wieder bin ich, wenn auch nur virtuell, in Österreich unterwegs, genauer gesagt im wunderschönen Tirol. Dort weiß man ja bekanntlich gutes Essen zu schätzen. Die Tiroler Küche kann deftig sein, hat aber auch ihre feineren Seiten. Regionalität spielt eine große Rolle, was auch nicht weiter wundert, wenn man auf so tolle Schinken-, Käse- und Fleischprodukte zurückgreifen kann. Ich bin besonders von der Knödelvielfalt begeistert. Als Beilage zu Braten ein Genuss, aber als Einlage in einer klaren Brühe für mich ein Festessen. Aus diesem Grunde habe ich heute mal wieder Kaspressknödel gemacht. Gab es hier schon mal, da aber nach einem Südtiroler Rezept mit einer Masse auf Kartoffelbasis. Heute wird es semmeliger.

Mittwoch, 1. Dezember 2021

Grilletta


Heute gibt es mal was aus der Kategorie: "Kindheitserinnerungen, die ich nie hatte." Obwohl - ganz so stimmt das nicht, aber dazu später. Wir sehen hier jedenfalls meine Version der "Grilletta", die Antwort der Deutschen Demokratischen Republik auf den Hamburger des Westens. Dieser DDR-Klassikers wurde um das Jahr 1982 vom "Rationalisierungs- und Fortschrittszentrum Gaststätten" in Berlin entwickelt und sollte all jene Menschen am geschäftigen Alexanderplatz sättigen, die in den überfüllten Restaurants keinen Platz bekamen.   

The Best of November 2021


Hereinspaziert, hereinspaziert! Hier erwarten sie die Wunder des Novembers. Erleben sie die Höhepunkte des Monats und staunen sie! Die fünf meistgeklickten neuen Rezepte der letzten 30 Tage, wie immer als Countdown! Bitte schnallen sie sich an, die nächste Fahrt geht rückwärts!