Heute haben wir mal wieder einen leckeren Klassiker, der besonders in den USA auf keiner chinesischen Restaurantkarte fehlen darf: orange chicken. Die Ursprünge dieses leckeren Gerichts liegen jedoch im Dunklen. Die amerikanische China-Imbiss-Kette Panda Express beansprucht für sich, die Orangensauce 1987 für seine spare ribs erfunden zu haben. Nun findet man dieses Gericht, das dem Wesen nach sehr nach der Küche Guangdongs (Kanton) aussieht, auch in China selbst, dort aber scheinbar erst nachweislich seit dem 90er Jahren des letzen Jahrhunderts. Panda Express könnte also recht haben, die Orangensauce wäre damit das so ziemlich einzige von Chinesen in Übersee kreierte Gericht, das den Weg zurück nach China geschafft hat. Es könnte sich aber auch tatsächlich um ein in Vergessenheit geratenes altes Rezept aus Südchina handeln, dass irgendwie den Weg über Hawaii nach Amerika gefunden hat. Der Fall mag vielleicht auch ähnlich gelagert sein wie beim Zitronen-Huhn. Man weiß es aber nicht. Was man jedoch weiß: das Huhn ist wahnsinnig lecker und schreit nach mehr.
Knusprig frittiertes Fleisch mit einer sirupartigen, süß-sauren Orangensauce überzogen - das ist großartig und man isst garantiert mehr davon, als man Hunger hat.
- 2 Hähnchenbrustfilets
- 1 EL chinesischer Reiswein (Shaoxing)
- 1 TL Salz
- 1 /2 TL Zucker
- 1 - 2 Eier
- 1 Schale Speisetsärke
- Öl
Für die Sauce
- 1 Scheibe Ingwer
- 1 EL chinesischer Reiswein (Shaoxing)
- 80 ml frisch gepresster Orangensaft
- 2 EL Zucker
- 1 TL Custard Powder (optional)
- Speisestärke
- Öl
Saft, Zucker, Custardpowder und einen Teelöffel Speisestärke vermischen. Panda Express gibt da wohl noch einen Schuss helle Sojasauce und etwas Chiliflocken dazu. Verrühren. Fertig ist der Saucenansatz.
Huhn in dünne Streifen schneiden, gegebenenfalls noch mal mit der flachen Messerseite gleichmäßig dick drücken. Mit Salz, Zucker und Reiswein verrühren, eine halbe Stunde stehen lassen.
Wir fangen mit einem Ei an und verrühren es gründlich.
Dann geben wir so viel Speisestärke dazu, dass ein zähflüssiger Teig entsteht. Sieht es nach zu wenig Teig aus - zum Beispiel, weil das Ei eher klein war, verdoppeln wir die Menge.
Die Hühnerstücke mit etwas Stärke vermischen, dann mit dem Eigemisch verrühren.
Eine großen Teller mit einem Berg Stärke bedecken und das tropfnasse Huhn hineingeben. Mit bedien Händen immer wieder vorsichtig gut durchmengen, bis sich die Stücke von einander trennen und rundum ummantelt sind. Ja ich weiß, das gibt eine schöne Sauerei.
In ausreichend Öl schwimmend ausbacken. Ich habe das in zwei Durchgängen gemacht. Wird die Hülle fest, nehmen wir die Stücke hinaus, tropfen sie kurz ab und geben sie zurück ins Fett, um sie Farbe nehmen zu lassen.
Dann braten wir die leicht angequetschte Ingwerscheibe mit etwas Öl in einer anderen Pfanne an, bis es duftet. Wir löschen mit Reiswein ab und entfernen das Knollengewächs.
Hitze reduzieren, Orangensauce noch einmal durchrühren und angießen. Rühren, bis das Ganze sirupartig eindickt. Wird es zu schnell zu dick oder klumpt gar, Hitze weiter reduzieren, einen Schuss Wasser angießen und kräftig weiterrühren.
Das gut abgetropfte Huhn in die Sauce geben und gut, aber vorsichtig durchmengen, bis alles schön von dem Oragensirup überzogen ist.
Sofort servieren.
Diese marmeladige Sauce auf der immer noch knusprigen Hülle mit dem zarten, durch die Marinade aromatisierten Hühnerfleisch - ein wunderbares Spiel der Texturen und Geschmäcker. Genau das, was ich an chinesischen Gerichten liebe.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Grünes Thai Curry mit Gemüse und Spießen
klasse
AntwortenLöschenJau.
Löschenja klingt klasse!
AntwortenLöschenFrittiert? Check!
LöschenSüß? Check!
Sauer? Check!
Was soll da schiefgehen?
Genau Check!
LöschenCheck!
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