Dienstag, 17. Juni 2025

Gnocchi alla sorrentina


Ich will jetzt nicht anfangen, über das Wetter zu meckern - ich freue mich natürlich, dass es wärmer wird und man auch wieder abends draußen sitzen kann - aber diese plötzlichen, starken Temperaturwechsel sind Gift für meinen Kreislauf. Da habe ich dann doch wenig Lust, große Kochaktionen zu starten. Für Situationen wie diese (oder andere Notfälle) habe ich immer Plan B oder C auf Vorrat, in diesem Fall gekaufte Knotschies Gnocchi (kein Plural-s, denn die Endung "i" zeigt im italienischen bereits die Mehrzahl an). Da gibt es durchaus Produkte guter Qualität. Wer die Dinger selber machen möchte, kann gerne hier nachschauen. Ich hatte dazu, wie gesagt, keinen Nerv und eigentlich auch keinen großen Hunger, aber der Gattin verlangte es nach Gnocchi alla sorrentina, also nach Art der Stadt Sorrent (Region Neapel). Schnell gemacht, einfache Zutaten aber immer wieder lecker.

Sonntag, 15. Juni 2025

Smash-Burger von der Grillplatte


Wochenende, Sonnenschein mit satten 30 Grad und der Grill glühte schon, bevor er angezündet wurde. Also habe ich zwischen zwei Poolgängen Burger gegrillt. Diesmal allerdings nicht auf dem Rost, sondern auf meiner gusseisernen Grillpfanne, die ich schon auf dem Gasherd erfolgreich getestet habe, aber eben noch nicht auf Kohle. Das Teil ist 60 x 60 Zentimeter groß und wiegt gute 10 Kilogramm, ist aber - und das darf ich schon mal vorwegnehmen - auf jeden Fall die Anschaffung wert, besonders, wenn man Smashburger machen will. Das funktioniert aus verständlichen Gründen auf dem Rost aber nicht wirklich gut.Aber warum will man überhaupt Smash-Burger (manchmal auch Smashed Burger) machen? Ganz einfach, durch die Art der Zubereitung bekommt man ein besonders knuspriges Patty mit extra krossen Rändern. Mehr Maillardreaktion = mehr Röstung = mehr Geschmack - das ist eine einfache Formel.

Mittwoch, 11. Juni 2025

Chuan Wei Páigu - Rippchen à la Sichuan


Vor ein paar Tagen habe ich mich spontan dazu hinreißen lassen, meinen Vertrag mit der Menschheit um ein weiteres Jahr zu verlängern. Zu diesem Zweck habe ich mal wieder den Smoker angeschmissen und Rippchen zubereitet. Nun hatte ich noch eine "Leiter" über und die wollte ich natürlich nicht verkommen lassen, also habe ich mich heute daran gemacht, diese nach Sichuan-Art zuzubereiten. Ich hatte hier kein spezielles Rezept vor Augen, sondern habe mich an den üblichen Zutaten und Garmethoden dieser Region orientiert. Herausgekommen ist ein Gericht, dass ich Jiācháng Wèi Xíng (家常味型), dem Geschmacksprofil "Hausgemacht" zuordnen und unter dem Namen Chuān Wèi Páigǔ (川味排骨) oder Rippchen nach Sichuan-Art anbieten würde.

Dienstag, 3. Juni 2025

Mayak Gyeran - koreanische Drogeneier


Für manche Drogen muss man sich nachts an kalten Bahnhöfen herumtreiben, zwielichtige Hafenspelunken frequentieren oder sich mit Mittelsleuten auf abgelegenen Autobahnparkplätzen treffen. Früher waren auch "Kaffeefahrten" in die benachbarten Niederlande Usus. Diese Drogeneier kann man sich aber auch zu Hause herstellen, ganz ohne Walter White-Equipment und der ständigen Angst vor Razzien. Die Rede ist von Mayak Gyeran (마약계란), was koreanisch ist und übersetzt tatsächlich "Drogeneier" heißt. Warum? Weil sie auf seltsame Weise süchtig machen. So wie früher das Solei an Kneipentheken nach ein bis vier Bier und Doppelkorn eine magische Anziehungskraft hatte, haben diese eingelegten Eier eine ähnliche Wirkung. Man möchte mehr davon essen. Die Dinger sind außerdem gerade voll im Trend - wie scheinbar alles koreanische - und die Sous-Chefin hatte mich neulich damit angefixt. Also gebe ich die Sucht heute an euch weiter.

Sonntag, 1. Juni 2025

The Best of May 2025


So, dann hätten wir den Mai auch noch gerade so hinbekommen, dass es für die obligatorische Top 5 der am meisten angeklickten neuen Rezepte des Monats hinkommt. Schauen wir also wie gewohnt zurück und lassen alles noch mal in Form eines Countdowns Revue passieren.

Samstag, 31. Mai 2025

Kimchi Bokkeumbap - Koreanischer Kimchi-Bratreis


Neulich hatte ich ein wenig Chinakohl übrig und da ist es ja immer naheliegend, diesen zu Kimchi zu verarbeiten. Die Sous-Chefin kocht mittlerweile oft für sich selbst und das mit Spaß an der Freude und Talent. Der fermentierte koreanische Kohl steht bei ihr sehr hoch im Kurs, insofern kann ein gewisser Vorrat diesbezüglich nicht schaden. Nun hatte ich aber auch noch gekochten Reis vom Vortag im Kühlschrank, also fiel die Wahl heute auf Kimchi Bokkeumbap (김치볶음밥), also Kimchi-Bratreis. Der ist schnell gemacht, koreanisch pikant und natürlich auch super lecker, wenn man auf diese Aromen steht. Das Rezept stammt, wie so oft, von der YT-Ikone Maangchi. Kleine Anmerkung: verzichtet man bei der Kimchi-Herstellung auf Fischsauce oder benutzt eine vegetarische Alternative, kommt man hier sogar vegan ans Ziel.

Dienstag, 20. Mai 2025

Xiangcai Chao Niurou - gebratenes Rindfleisch mit Koriander


An kaum einem anderen Kraut scheiden sich die Geister so sehr, wie an Koriandergrün. Es wird sogar behauptet, dass es genetisch bedingt sei, ob man den Geschmack als angenehm-aromatisch oder nur penetrant-seifig empfindet. Wie dem auch sei, es war vielleicht nicht unbedingt Liebe auf den ersten Biss, aber ich mag Koriander wirklich sehr gerne. Deshalb musste ich dieses Gericht des chinesischen YT-Kochs und Restaurateur Wang Gang sofort probieren,insbesondere da es mit Bordmitteln auskommt und ich nicht noch extra in die Stadt fahren musste,um einen Asialaden aufzusuchen. Nur zur Einordnung, ich hatte schon den ganzen Tag Kreislaufprobleme und dann auch noch einen schleichende Plattfuß (also nicht ich, sondern die westerhäuisische Karosse), da eine Schraube im Sommer-Pneu steckte. Schöner Mist. Deshalb war ich froh, für heute etwas Schnelles und auch Leckeres zur Entschädigung auf dem Zettel zu haben: Xiāngcài chǎo niúròu (香菜炒牛肉) oder: "Gebratenes Rindfleisch mit Koriander". Kleiner Tipp am Rande: wenn ihr keinen Koriander mögt, probiert das Gericht mit Minze (ohne holzige Stiele) oder Thaibasilikum (Horapa).